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bright darkness - strahlende Dunkelheit (German Edition)

bright darkness - strahlende Dunkelheit (German Edition)

Titel: bright darkness - strahlende Dunkelheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kalea Thalanys
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war.
    „Wie spät ist es eigentlich?“, fragte ich stutzig.
    „Nach Mitternacht.“
    „Welcher Tag?“ stammelte ich.
    „Freitag.“
    Verblüfft schaute ich aus dem Fenster in die Nacht. Meine Verwandlung hatte fast einen ganzen Tag lang gedauert. Alex hatte es in wenigen Stunden hinter sich gebracht.
    William setzte sich eine Sonnenbrille auf, um seine Augen zu verstecken, und reichte mir ebenfalls eine. Wir trugen sie, um die Menschen nicht zu Tode zu erschrecken.
    Wir legten eine lange Strecke im Wagen zurück. Ungeduldig, endlich aufzuspringen um loszurennen, zappelte ich auf dem Beifahrersitz herum. Vielleicht kam es mir auch nur so lange vor, weil sich das Zeitgefühl für mich verändert hat. Ich war unsterblich und hatte nun jede Menge Zeit zur Verfügung. Aber jetzt war ich schneller und normales menschliches Tempo kam mir wie in Zeitlupe vor.
    Wir stoppten an einem abgelegenen Waldrand. Kein Mensch war weit und breit zu sehen oder zu hören. Und die beachtliche Reichweite meines übernatürlichen Gehörorgans übertraf jegliche Vorstellungskraft. Wir waren ungestört. Die einzigen Lebewesen in der Umgebung waren Tiere. Die meisten von ihnen schliefen, einige waren wach, wie zum Beispiel eine einsame Eule, die ungefähr zwei Kilometer südlich von uns auf einem Baum saß.
    William kam in Lichtgeschwindigkeit zu mir rüber und öffnete die Wagentür für mich. Ich setzte die Sonnenbrille ab und legte sie zu Williams auf das Armaturenbrett. Er nahm meine Hand, lächelte mir zu und zog mich hinter sich her. Er rannte so schnell er konnte und ich hatte keine Mühe ihm zu folgen. Die Baumstämme, Äste und Blätter zogen lange Linien in meinen Augenwinkeln. Ich fokussierte meinen Blick gerade nach vorne und konnte jedes Hindernis sehen, auch wenn es noch so klein war, wie eine Maus, die meinen Weg kreuzte. Ich ging ein Stück in die Hocke und sprang über sie hinweg. William ließ meine Hand los und sprang ebenfalls weit nach vorne. Wir sprangen wie spielende Kinder von einem Baum zum nächsten, hantelten uns an tragenden Ästen entlang und versuchten uns gegenseitig zu fangen. Wir lachten und wirbelten durch die Lüfte und das ausgelassene Toben versetzte uns in eine herrliche sorgenfreie Welt des Glücks. Wir kletterten auf über fünfzehn Meter hohe Bäume und genossen den Ausblick auf die schlafende Nacht und den klaren sternenbehangenen Himmel über uns.

20

    Einige Stunden später warteten die anderen noch immer gespannt im Wohnzimmer auf uns. Jeremy saß in seinem Stuhl, neben ihm Amanda, Emily und Alex fest umschlungen und Velisa und Jason. Die beiden hatten noch einiges zu erklären. Ihre neugierigen Blicke galten mir, als wir lauthals lachend durch die Tür kamen.
    „Und wie war`s?“, fragte Alex aufgeregt.
    „Fantastisch“, schwärmte ich.
    „Es ist der Wahnsinn schlecht hin, nicht wahr?“
    „Ja, das kannst du laut sagen.“
    „Setzt ihr euch noch zu uns?“, fragte Jeremy.
    William schaute mich fragend an und überließ die Entscheidung mir. Da ich noch einige offene Fragen hatte, besonders an Velisa und Jason, willigte ich ein. Wir setzten uns auf das gemütliche Sofa. William legte seinen Arm um mich. Ein Gefühl der Zugehörigkeit durchflutete mich, wie ich es noch nie erlebt hatte.
    „Möchtet ihr etwas zu trinken?“, fragte Amanda höflich.
    Ich sah William zögernd an. Er nickte, also nickte ich auch. Meine trockene Kehle könnte wieder etwas von dem weichen Balsam vertragen. Es war eigenartig, aber es kam mir absolut Normal vor, dass Amanda ein Tablett, auf dem sechs silberne Trinkkelche und ein großer mit aufgewärmten Tierblut gefüllter Krug standen, auf den Wohnzimmertisch stellte und jeden der Kelche füllte. Wir alle nahmen einen Kelch in die Hand. Jeremy hielt seinen hoch, wir anderen taten es ihm nach.
    „Auf Sarah“, sagte Jeremy.
    „Auf Sarah!“, stimmten die anderen feierlich ein.
    „Danke“, stammelte ich gerührt von ihrer freundlichen Geste und nahm einen großen Schluck.
    „Von wem stammt das Blut?“, fragte ich.
    „Von einem Kaninchen“, antwortete Emily.
    „Kaninchen?“, wiederholte ich ungläubig und musste zwangsläufig an die süßen kleinen Häschen denken.
    „Ja. Für ein bisschen Kleingeld kriegt man die leckersten Sorten. Pandablut mag ich am liebsten. Aber die sind hier so selten“, erklärte sie beiläufig, als wäre es das Normalste der Welt.
    „Erzähl mal, was habt ihr die letzten Stunden so getrieben?“, bohrte Alex

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