bright darkness - strahlende Dunkelheit (German Edition)
seid das Beste, was ihr im Leben passiert ist und sie liebte dich mehr als ihr eigenes Leben.“
„Warum ist sie gestorben?“, bohrte ich weiter, um keine Information auszulassen.
„Weil sie sich in deinen Vater verliebte und sich für ihn und dich entschied. Es war unverzeihlich, sich als Aristokratin in einen Menschen zu verlieben, und ihr Vater verurteilte sie dafür. Er machte sie dafür verantwortlich, die Ehre und das Ansehen ihrer ganzen Familie zerstört zu haben. Er hasste sie deswegen und verhängte die Todesstrafe, weil sie dich und deinen Vater beschützte.“
„Sie war adelig?“
„Sie war die Tochter von Chiara und Constantin, die ältesten des Dorus-Clan. In ihnen fließt das blaue Blut von Dorus selbst und somit sind sie die Hoheiten der Wharpyre.“
„Folglich bist du eine Prinzessin“, sagte William, die Augenbrauen hochgezogen.
Ich überging diese Bemerkung von ihm. Ich und eine Prinzessin?
„Ihr eigener Vater, mein … Großvater, hat sie ermordet? Wo war ihre Mutter … also meine Großmutter?“
„Sie musste sich dem Urteil beugen. Aber es brach ihr das Herz. Lilja war ihre einzige Tochter und sie liebte sie ebenso wie deine Mutter dich liebte.“
„Warum hat sie ihn nicht verlassen?“
„Weil dann auch ihr Leben beendet worden wäre.“
„Woher weißt du das alles?“
„Lilja berichtete mir davon, um das Wissen an dich weiterzugeben. Sie wollte, dass du weißt, wie gefährlich deine Familie ist, und dass du dich von ihnen fern hältst.“
„Den Wunsch erfülle ich ihr nur allzu gerne.“
Wer würde sich schon freiwillig seinem Henker vorstellen, ihm womöglich die Hand reichen und sagen: Hier bin ich, bitte bring mich um, so wie du es mit meiner Mutter bzw. mit deiner Tochter gemacht hast. Andererseits hätte ich gerne gewusst wer sie waren, wie sie lebten und vor allem, wo meine Mutter aufwuchs. Wie sahen ihre Eltern aus? Hatte sie Geschwister? Diese Informationen konnte ich nur von einer Person bekommen. Ihrer Mutter, die möglicherweise nicht so kaltherzig und bösartig war wie ihr Vater. Und bei den Gedanken an ihren Vater dachte ich an meinen.
„Kanntest du auch meinen Vater?“
„Nein, ich habe ihn nie gesehen. Nur seinen Namen nannte sie mir für dich. Er heißt Kevin Davis.“
„Kevin Davis“, flüsterte ich, wie in der Vision von Sija.
„Lebt er?“
„Es tut mir leid, aber das weiß ich nicht. Lilja sagte, dass ich dir den Namen nennen und dir sagen soll, dass auch er dich über alles liebte. Er nannte dich seinen kleinen Morgenstern, als du noch nicht geboren warst. Ich glaube, sie hatte Angst zu viel zu sagen. Es war sehr schwer für sie, euch beide gehen zu lassen. Sie tat alles erdenklich Mögliche, um euer beider Leben zu retten. Mehr Informationen habe ich leider nicht für dich. Das ist alles, was ich weiß.“
William spürte meine Enttäuschung und küsste mich tröstend auf die Wange. Zu wissen, dass er für mich da war, wenn ich ihn brauchte tat unglaublich gut. Ich hätte sie gerne kennen gelernt. Meine richtigen Eltern.
„Und was oder wer ist der goldene Rat?“, bohrte ich weiter, um meine Wissenslücken zu füllen.
„Der goldene Rat steht über uns. Er besteht aus fünf weiblichen und fünf männlichen Mitgliedern um das Gleichgewicht zu wahren. Sie sind sozusagen unsere Vorgesetzten und den Göttern am nächsten. Haben eigene Entscheidungsgewalt, solange das Gleichgewicht hergestellt und die Menschheit nicht absolut dem Untergang geweiht ist.“
„Meinst du etwa den Weltuntergang?“
„Wie du weißt, liegt es in der Natur jedes Wesens, ob Mensch, Tier, Wharpyr, Vampyr, Hexen, Götter oder eines anderen magischen Wesens, nach Macht zu streben. Es ist also durchaus möglich, dass die Dinge aus dem Ruder laufen. Wenn das Gleichgewicht gestört wird, kann das schlimme Folgen nach sich ziehen.“
„Hexen existieren tatsächlich?“
„Es gibt viele magische Wesen, von deren Existenz man nicht weiß.“
„Ist so etwas wie ein Beinaheweltuntergang schon mal passiert?“
„Soweit ich weiß, stand die Welt schon einige Male auf der Kippe. Aber das ist mehrere tausende Jahre her. Trotzdem gibt es keine absolute Sicherheit. Jederzeit könnte eine Seite mächtiger werden und die Welt ins Ungleichgewicht bringen.“
„Und wozu genau ist dieser goldene Rat gut?“
„Sie sind das Bindeglied zwischen uns, den Dienenden, und den Göttern.“
„Wie Sija zum Beispiel?“
„Ja.“
„Habt ihr sie schon mal
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