bright darkness - strahlende Dunkelheit (German Edition)
gesehen?“
„Nein. Niemand hat das, außer dem goldenen Rat möglicherweise.“
„Sie ist mir erschienen.“
Den beiden fiel fast die Kinnlade runter. Die anderen hörten gespannt zu.
„Wann?“, fragte Velisa erstaunt.
„Ich weiß nicht genau. Vor … oder während meiner Verwandlung.“
„Was hat sie zu dir gesagt?“ Ihre Stimme klang ehrfürchtig.
„Sie hat mit mir über meine Herkunft gesprochen, dass ich ihr Kind und etwas Besonders sei. Sie sagte, ich bin die erste Tochter reinen Blutes, oder so ähnlich.“
„Weil William dich gebissen hat und sein Gift sich mit dem deiner Mutter, einer Wharpyrin, vermischt hatte, bevor die Verwandlung vollzogen war“, stellte Jason nachdenklich fest und schaute Velisa dabei in die Augen. Sie beide waren erstaunt darüber.
William, Jeremy und die anderen schienen bereits von meiner wirklichen Herkunft zu wissen, denn sie wirkten nicht wirklich überrascht, dass meine Gene zur Hälfte wharpyrisch waren.
„Ja. Und sie hat mir den Namen meines Vaters genannt. Außerdem hat sie mir ein Geschenk gemacht.“
Ich sah William fragend an, da ich mich an das Foto meiner Eltern und das goldene Armband erinnerte. Als ich nach der Verwandlung aufwachte war es nicht mehr da.
„Meinst du das Bild und die Kette?“, fragte William, als er meine Frage aus meinem Gesicht las. Ich nickte.
„Es lag in deiner Hand. Ich habe es in eine Schublade gelegt, damit es nicht beschädigt wird.“
Erleichtert atmete ich aus.
„Kann ich es nachher sehen?“
„Soll ich es für dich holen?“
„Nein danke, gib es mir bitte später.“
Ich wandte mich wieder Velisa und Jason zu.
„Ihr wusstet also die ganze Zeit über uns Bescheid. Noch bevor wir selbst davon erfahren haben!“
Jason und Velisa nickten entschuldigend.
„Und wer bitte schön war dieser Phil? Ist er wirklich dein Cousin, Jason?“
Er lachte erheitert auf.
„Nein. Er ist nur ein guter alter Freund von uns.“
„Und ihr beiden seid in Wirklichkeit gar kein Paar?“
„Doch. Wir lieben uns.“ Schmunzelte Velisa vielsagend und guckte dabei Jason verliebt an. Er lächelte ebenfalls.
„Und seit wann wisst ihr über die beiden Bescheid?“ Ich schaute William vorwurfsvoll an. Ich fühlte mich, als ob ich die Einzige wäre die davon nichts wusste.
„Nachdem du entführt worden warst, konnte ich dich nicht finden. Ich suchte den ganzen Tag nach dir, vergeblich. Der Wharpyr Corby lenkte mich vor dem Supermarkt ab. Ich sagte dir, du sollst drinnen bleiben. Kannst du dich erinnern?“ sagte William.
„Ja. Du warst auf einmal nicht mehr da und ich hatte Angst. Ich wollte wieder zurück in die Wohnung, in Sicherheit.“
„Das war ihr Plan. Der Wharpyr kämpfte mit mir, während Felix und Ryan dich entführten. Erst als sie mit dir weg waren, haute der Wharpyr ab. Ich war so verzweifelt, weil ich dich nicht finden konnte. Erst nach Stunden kamen Velisa und Jason auf mich zu, erzählten mir, wer sie sind, und zeigten mir, wo sie dich festhielten.“
„Wir konnten uns nicht früher zeigen. Es ist uns verboten, ohne die Erlaubnis des goldenen Rates vor anderen Wesen zu erscheinen“, erklärte Jason entschuldigend.
„Was wollten die von mir?“
„Du warst der erste Mensch mit wharpyrischem Blut. Sie wollten sehen, wie du dich nach der Verwandlung entwickelst.“
„Wie ein Versuchskaninchen?“, fuhr ich entsetzt hoch.
Deshalb das Essen und die Gefängniszelle , dachte ich.
„Ja. Und nicht nur das. Wenn du als Wharpyrin zu schwach geworden wärst, hätten sie dich umgebracht.“
Ich würgte und nahm einen Schluck Blut aus meinem Kelch, um Jasons Worte zu verdauen. William legte seinen Arm tröstend auf mein Knie und streichelte mich einfühlsam. Ich konnte ja noch nachvollziehen, warum Corby es auf mich abgesehen hatte. Es lag in seiner Natur böse zu sein und sich von Menschen zu ernähren. So groß zu Menschen war der Unterschied gar nicht. Fressen oder gefressen werden lautet die Devise. Ist man nicht schnell und stark genug, endet man als Mahlzeit auf dem Teller. Aber …
„Wer ist verantwortlich für das Ganze? Ich meine, wer hätte was davon, wenn ich zu einer Wharpyrin geworden wäre?“
„Wir vermuten, Constantin selbst hat das alles angeordnet“, sagte Jason und schaute dabei zu Jeremy.
„Constantin? Was hätte er davon? Er hasst Menschen. Sie sind für ihn nicht mehr als ein notwendiges Übel. Futter“, entgegnete Jeremy ungläubig.
„Findest du das nicht eigenartig, dass er sich
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