bright darkness - strahlende Dunkelheit (German Edition)
Auftreten war stets einwandfrei und perfekt. Aber ihre Augen. Sie waren anders. Anders als sonst. Sie schienen zu … glühen.
„Hier!“
Alex reichte mir die Cola, während sein Blick der Richtung, in die ich starrte, folgte.
„Die beiden sind öfters hier!“
„Ach ja?“
„Ja, wundert mich auch. Ich finde, die passen hier nicht rein.“
„Vielleicht mögen sie die Musik?“
„Kann schon sein. Aber sie würden trotzdem besser in einen Nobelladen passen als hierher.“
„Ich finde jeder hat das Recht dort zu sein, wo er will!“, verteidigte ich sie.
„Da hast du wohl recht!“, pflichtete er mir nicht gerade überzeugend bei.
„Hast du was dagegen, wenn sie hier sind?“
„Ach was. Ist mir doch egal!“
Er sagte das von einem Unterton begleitet, der das Gegenteil erahnen ließ.
Unvermittelt war mir in der nächsten Sekunde klar, was es mit seiner abweisenden Haltung auf sich hatte. Emily und Amanda, ihre beste Freundin und ständige Begleiterin, waren auch da. Ich war zu beschäftigt damit ihn zu fixieren, als dass mir aufgefallen wäre, dass sie auch hier waren.
„Emily?“, sprach ich ihn vorsichtig auf das eigentliche Problem an.
„Mhm.“
„Sie mag William, oder?“
„Wie kommst du darauf?“
„Velisa hat erzählt, dass sie angeblich was von ihm will.“
„Angeblich!“
Er senkte seinen Blick, um den Kummer darin zu verstecken.
„Na, dann sprich sie doch an.“
Ich versuchte ihm Mut zu machen. Er sah nicht übel aus und hätte beziehungstechnisch keine Probleme gehabt, wenn er sich nicht ausgerechnet in das beliebteste zickigste Mädchen verguckt hätte.
Er sah mich argwöhnisch an. „Glaubst du wirklich, ich hätte Chancen bei ihr?“
„Warum nicht? Du siehst gut aus und bist ein echt netter Kerl!“
„Ach was. Und was ist mit dir?“
„Was soll mit mir sein?“
„Ich hab‘ beobachtet, wie du William anhimmelst, und das nicht erst seit heute!“
„Stimmt doch gar nicht!“, wehrte ich sofort ab.
„Halt‘ mich doch nicht für blöd! Ich merke doch, wie abwesend du bist, wenn du ihn fixierst!“
„Was?“
Er hatte es tatsächlich bemerkt. Ich war aufgeflogen. Er war scharfsinnig.
„Tu nicht so!“
„Aber …!“, schnaubte ich.
„Kein aber ! Du stehst auf William Adams!“
Es folgte eine kurze Pause, während ich Alex missbilligend anschaute.
„Ich steh‘ nicht auf ihn. Ich kenn‘ ihn gar nicht!“
„Dein Verhalten deutet jedenfalls darauf hin!“
Ich war völlig perplex.
„Velisa hat es vermutet, war sich aber nicht sicher“, sagte er, ohne dass ich die Frage, wodurch er von meinen Gefühlen zu William wusste, stellen musste.
„Ich hab nichts dazu gesagt. Es ist deine Sache, ob du es ihnen erzählen willst oder nicht!“
Velisa bohrte doch sonst so gerne. Offensichtlich besaß sie mehr Taktgefühl, als ich ihr zutraute.
„Es ist nicht leicht, wenn man ihnen ständig begegnet, darum wünschte ich, sie würden wo anders abhängen!“
„Oh.“ Mir stockte der Atem von dem Schock, dass Alex wusste, was ich für William fühlte.
„Ja.“
Ich war total von der Rolle und versuchte krampfhaft mich zusammen zu reißen. Mir wurde schwindlig, ich hörte das Blut in meinen Ohren rauschen, während ich ins Nichts stierte. Die Gedanken überschlugen sich in meinem Kopf. Ich stand tatsächlich auf ihn, war bis über beide Ohren in William Adams verliebt. Und Alex hatte recht. Leute wie wir hatten bei denen keine Chance. Weder Jeremy noch William wurde je mit einem Mädchen aus der Schule zusammen gesehen. Auch Emily war nie in männlicher Begleitung.
Wir teilten dasselbe Schicksal. Wir waren aussichtslos verliebt und hatten keine Chance auf ein bisschen Glück.
William stand noch immer an der Bar. Stützte sich nun mit dem anderen Arm lässig an der Bar ab und wandte sich Jeremy zu. Seine Lippen bewegten sich. Seine sinnlichen verführerischen Lippen. Eine Haarsträhne hing ihm ins linke Auge. Er strich sie mit der Hand aus seinem Gesicht und sah bei jeder Bewegung atemberaubend elegant aus.
Es war schlichtweg hoffnungslos. Ich musste ihn mir aus dem Kopf schlagen. Mich ablenken. Der heimliche Verehrer käme jetzt gerade richtig. Warum passierte mir das? Warum konnte ich mich nicht in einen normalen Jungen vergucken so wie Velisa. Warum gab es kein Stoppschild, das vor ihm warnte? Ich spürte einen Kloß im Hals und versuchte ihn runterzuschlucken um zu atmen. Ich rang nach Luft.
Alex packte mich stützend am Arm. „Ist alles okay mit
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