bright darkness - strahlende Dunkelheit (German Edition)
alles ein bisschen notdürftig eingerichtet aber man kann sich trotzdem hervorragend amüsieren.“
„Was willst du trinken?“, fragte Alex in mein anderes Ohr schreiend.
„Eine Cola bitte!“
Er und Jason holten unsere Getränke an der Bar, während wir der Band zuhörten. Sie nannten sich „ST – second time“ und waren beachtlich gut. Der Frontsänger hatte eine sehr wiedererkennungsfähige markante Stimme und wusste gut mit ihr umzugehen. Zudem schaute er auch noch ganz passabel aus.
„Gefällt er dir?“, fragte mich Velisa offen heraus, als ich ihn anscheinend schon länger anstarrte, als das es als reines Interesse an der Musik hätte durchgehen können.
„Sieht nicht schlecht aus, ist aber nicht mein Typ.“
„Wer wäre denn dein Typ?“
Na toll. Gespräche über Jungs wollte ich vermeiden. Ich ahnte schon, dass früher oder später das Thema fallen würde.
„Keine Ahnung. Er sollte zumindest gepflegt, halbwegs intelligent und nett sein.“
„Schon klar, aber wie soll er aussehen?“
Wie William, dachte ich.
„Da bin ich offen für alles“, log ich gleichgültig und hoffte, das Thema damit abwürgen zu können.
Zum Glück tauchten Alex und Jason auf und stellten unsere Getränke, jedes mit einem Strohhalm ausgestattet, auf dem Tisch ab als sie zurückkamen, und sie lobten anerkennend die Band. Wir unterhielten uns weiter über Musikrichtungen, verschiedene Geschmäcker und gute Songs.
Eine halbe Stunde später packte mich Velisa am Arm und zerrte mich in Richtung Tanzfläche.
„Nein, ich kann nicht tanzen!“, rief ich verzweifelt.
„Du siehst verdammt heiß aus, egal wie du tanzt!“
Es war mir peinlich, ich konnte nicht tanzen und wollte vorher die Lage auf der Tanzfläche abchecken. Zu spät. Ich war schon mitten drin und Velisa schwang die Hüften im Takt. Um nicht wie ein Idiot da zustehen, fing auch ich an meine Beine mehr oder weniger im Takt zu bewegen und sah dabei oft auf den Boden, um meine Verlegenheit zu verbergen. Es war nicht nur mein erster Discobesuch, sondern auch mein erster Tanzabend, das wussten die anderen nicht. Ich tat so, als ob ich früher auch öfters getanzt hätte, um meine Verlegenheit zu überspielen. Mein Hintern kreiste, meine Hände schwangen in der Luft und auf einmal hatte ich wirklich Spaß.
Velisa lächelte mir bestätigend zu. Ich schüttelte verlegen lächelnd den Kopf. Alex stieß nach einiger Zeit grinsend zu uns und wackelte fast wild um sich schlagend herum. Jason tanzte nicht, er passte auf unsere Sachen auf und reservierte den Tisch. Ich glaube, es verstrich eine halbe Stunde bis wir vergnügt und schwitzend zu Jason wippten. Er saß mit wohlgelaunter Miene da und versuchte nicht gelangweilt zu wirken. Velisa schenkte ihm sofort ihre ganze Aufmerksamkeit, legte ihre Hände um seinen Hals, küsste ihn überschwänglich und setzte sich neben ihn auf den Hocker.
Alex und ich setzten uns nicht, sondern tänzelten aufgekratzt in der Nähe des Tisches rum. Meine Wangen verspannten sich von der grinsenden Miene, die auf mein Gesicht geschweißt war. So ausgelassen kannte ich mich gar nicht. Es tat mir richtig gut.
Bis sich meine Stimmung schlagartig änderte, als ich zufällig auf der anderen Seite des Raumes zwei wunderschöne bekannte Gesichter entdeckte. Jeremy und William. Was machten die beiden hier? Sollten die nicht in einem Chici-Miki-Club sein?
Sie standen schweigend an der Bar und beobachteten die ausgelassene Menge. Darauf war ich nicht vorbereitet. Ich stand regungslos da und starrte sie an.
Alex sah mich verwundert an. „Ist alles in Ordnung?“
„Ja, ich hab nur etwas Durst“, deutete ich ablenkend auf mein leeres Glas.
„Was möchtest du? Ich hol‘ dir was.“, bot er an.
„Nein, schon gut. Ich geh‘ selber!“
„Quatsch, bleib hier. Ich wollte sowieso eben an die Bar gehen! Also was willst du?“
„Eine Cola bitte.“
„Bin gleich wieder da.“
Ich sah ihm auf dem Weg zur Bar nach, zwang mich nicht zu ihnen zu sehen. Es war zwecklos. Mein Blick blieb wie ein Magnet an ihm hängen. Beide schauten unbeschreiblich gut aus. Jeremy trug schwarze Jeans und ein dunkelgrünes seiden glänzendes Hemd, William blaue Jeans, kombiniert mit einem schwarzen Hemd. An seiner linken Brust war ein Motiv aufgedruckt. Ich konnte es nicht erkennen, weil er sich mit dem linken Arm bequem an der Bar abstützte. Beide hatten ihre Haare perfekt zurechtgemacht, wie immer. Eigentlich sahen sie nicht anders aus als sonst. Ihr
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