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bright darkness - strahlende Dunkelheit (German Edition)

bright darkness - strahlende Dunkelheit (German Edition)

Titel: bright darkness - strahlende Dunkelheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kalea Thalanys
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Papagei herumzulaufen. Dann hatte sie aber meinen Geschmack ganz gut getroffen und es machte mir richtigen Spaß, von ihr beraten zu werden. Es gab einige Vorschriften von mir. Nichts Bauchfreies, keine Röcke, Neonfarben, Blumenmuster oder Rüschen und keinesfalls zehn Zentimeter hohe Absätze, was Schuhe anbelangte.
    Das ständige Anprobieren, Anziehen und Ausziehen trieb mir den Schweiß auf die Stirn. Mir wurde abwechselnd heiß und kalt von der Klimaanlage. So ein Einkaufstrip war ganz schön anstrengend, deshalb legten wir eine Pause ein und gönnten uns eine Cola in einem gemütlichen Café.
    Nach geschlagenen fünf Stunden verließen wir, bepackt mit Einkaufstaschen voller Hosen, Shirts, Blusen und Schuhen, das Kaufhaus. Sogar einige Accessoires konnte Velisa mir aufschwatzen, darunter eine silberne Uhr mit hellblauem Ziffernblatt und kleinen glitzernden Steinchen zur Zierde auf dem Gehäuse und eine schwarze Halskette mit einem silbernen Rosenanhänger, der mir echt gut gefiel. Sie kaufte für sich einen tiefblauen Minirock, den sie mit schwarzen Kniestrümpfen und einem schwarzen schulterfreien T-Shirt kombinierte.
    Wir stopften alles in den fast zu kleinen Kofferraum und stiegen ins Auto. Pflichtbewusst schnallten wir uns an bevor Velisa den Motor startete und vom Parkplatz wegfuhr. Als ich über die Ausgaben nachdachte, wurde mir schwindelig. Ich hatte ursprünglich nicht vor, alles auszugeben. Völlig fertig, müde und von dem Menschengetümmel genervt, ärgerte ich mich darüber, zweihundertfünfzig Dollar ausgegeben zu haben.
    „Du musst heute Abend unbedingt das rückenfreie violette Shirt   tragen!“
    „Ich weiß nicht. Ist es nicht etwas zu tief ausgeschnitten?“, wand ich unsicher ein.
    „Hast du es gekauft, damit es im Kleiderschrank vergammelt oder um es anzuziehen?“
    Ich schaute sie skeptisch an. Es wäre nicht das erste Kleidungsstück, das in meinem Schrank vergessen werden würde. Sogenannte Fehlkäufe oder viel zu gewagte Blusen und Kleider verschwanden gerne darin bis ich sie bei der nächsten Ausmusteraktion endlich entsorgte oder jemandem, dem sie besser stand, schenkte.
    „Ach, komm schon. Es steht dir wirklich super! Echt!“
    „Ich weiß nicht. Ich komm mir irgendwie nackt vor in dem Teil.“
    „Quatsch. Ich will dich heute darin sehen! Ohne Widerrede!“
    Ich widersprach nicht, sagte aber auch nicht zu, stattdessen lenkte ich das Gespräch in eine andere Richtung.
    „Seid ihr eigentlich öfters im Silver?“
    „Wir waren bis vor ein paar Wochen fast jeden Samstag da. Dann hat der DJ zu experimentieren begonnen und die Musik wurde schlechter. Angeblich soll´s jetzt wieder besser sein.“
    „Aha. Kann man sonst nirgends hingehen?“
    „Klar, es gibt jede Menge Clubs, Bars oder Cafés. Aber meistens halten sich dort die Chici-Miki-Typen oder Kiffer auf.“
    „Oh.“
    „Ja, außerdem ist die Musik scheiße. Die spielen da so Girlie-Songs oder Rap. Lieder, in denen mehr Schimpfwörter vorkommen als ich je gehört habe, hör‘ ich mir nur ungern an.“
    „Geht mir genau so.“
    Die Fahrt verging ziemlich schnell während wir uns unterhielten. Als wir zu Hause ankamen half mir Velisa die Taschen rein zu tragen, um mir einen zweiten Weg zu ersparen.
    Carol kannte Velisa nur vom Erzählen, also war es eine gute Gelegenheit die beiden einander vorzustellen. Ich dachte mir, wenn Carol merkte, wie nett Velisa war, würde sie sich weniger Sorgen um mich machen. Mit meiner Annahme lag ich komplett falsch. Carol mochte Velisa auf Anhieb und sorgte sich nun um uns beide. Mütter sind eben immer um die Sicherheit ihrer Kinder besorgt, egal wie lästig das auch sein mochte.
    Nachdem Velisa sich verabschiedet hatte und nach Hause fuhr, führte ich meiner Mutter die Ausbeute des Tages im Schnelldurchlauf vor. Sie fand das violette Shirt richtig hübsch und meinte, ich würde die Blicke der Jungs ganz schön auf mich ziehen, wenn ich das tragen würde.

4

    Nach langem Überlegen beschloss ich es anzuziehen. Schließlich wollte ich etwas an mir ändern, mich ändern, um nicht mehr unsichtbar zu sein. Und der beste Weg, um sichtbar zu werden, ist sich möglichst auffällig zu kleiden.
    Ich entschied mich für die neuen Blue-Jeans und das violette Shirt mit dezent glitzerndem Aufdruck vorne im Bauchbereich und für meinen Geschmack zu tief ausgeschnittenen Rückenteil. Dazu die passenden neuen schwarzen hochhackigen Schuhe. Der Absatz war gerade niedrig genug, um beim Laufen nicht

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