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bright darkness - strahlende Dunkelheit (German Edition)

bright darkness - strahlende Dunkelheit (German Edition)

Titel: bright darkness - strahlende Dunkelheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kalea Thalanys
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hinzufallen. Fünf Zentimeter Absatzhöhe war meine Schmerzgrenze.
    Die Haare band ich zu einem hohen Zopf, wobei ein paar Strähnen locker ins Gesicht fielen. Mit schwarzer Wimperntusche und zartrosa Lidschatten brachte ich meine Augen zur Geltung. Für meine Lippen verwendete ich hellbraunes, fast durchsichtiges, Lipgloss. Ich schminkte mich so dezent wie möglich, denn ich konnte es nicht ausstehen, wenn ich aussah, als ob ich in einen Farbtopf gefallen wäre. Es war mir wichtig trotz verschiedener Hilfsmittel natürlich und nicht aufgedonnert wie ein Modepüppchen, das einem frisch lackierten Schaukelpferd glich, auszusehen.
    Wie abgesprochen wartete Velisa in Begleitung von Jason und Alex im Wagen vor meiner Wohnung. Auch sie gaben sich mit ihrem Styling mehr Mühe als in der Schule und sahen echt gut aus.
    „Hi“, grüßte ich während ich auf den Rücksitz krabbelte.
    „Hi“, kam‘s wie im Kanon melodisch zurück.
    Alex und Jason alberten aufgedreht herum und sangen enthusiastisch zur Radiomusik - laut, falsch und mit voller Begeisterung! Nichtsdestotrotz war ihre überschwängliche Laune äußerst ansteckend. Es dauerte nicht lange bis Velisa und ich in das spaßige Trällern, ebenso die Töne nicht treffend, mit einstimmten.
    Ein kostenpflichtiger Gäste-Parkbereich für eineinhalb Dollar pro Stunde, was für Philadelphia sensationell preiswert war, ersparte uns die lange mühsame Parkplatzsuche. Fünf bis zehn Dollar die Stunde waren nicht außergewöhnlich.
    „Die Preise sind hier so billig, weil es ein Club für Teenager ist“, klärte mich Jason auf, als er meinen erstaunten Gesichtsausdruck in Richtung der Preisanzeige sah.
    „Oh.“
    „Ja, auch die Getränkepreise hier sind in Ordnung“, fügte Alex hinzu.
    Das kam mir sehr gelegen, nachdem ich an diesem Tag schon mehr Geld als mir lieb war verprasst hatte.
    Wir marschierten in zwei Reihen zum Eingang. Der Name Silver schwebte in weißen großen Leuchtbuchstaben über der Tür. Darunter stand ein gewaltiger Mann mit Muskeln so groß wie Bowlingkugeln und organisierte den Eingang. Er trug eine schwarze Lederjacke mit der Aufschrift „Security“. Ich konnte nicht erkennen, wo sein Hals war, als wir an ihm vorbeigingen. Ein einziger Muskelberg, furchterregend.
    „Komm schon rein“, befahl Alex sichtlich belustigt über meinen gaffenden Ausdruck.
    Ich folgte ihm durch den hinter der Tür versteckten, dicken, ekelhaften, dunkelroten Stoffvorhang, der scheinbar die Kälte draußen halten sollte und so aussah, als ob er schon seit mehreren Jahrzehnten dort hing. Jason und Velisa warteten bereits drinnen hinter dem Vorhang.
    Der Club war größer als ich mir vorgestellt hatte. Direkt nach dem Eingang kamen wir in einen kleinen Vorraum, wo wir unsere Jacken für fünfzig Cents in einer personalbesetzten Garderobe abgaben. Dann führte ein kurzer schmaler Durchgang zum Zentrum des Lokals. Rechts erstreckte sich eine lange Bar durch den Raum. In der Mitte tanzten einige Leute auf einer mittelgroßen Tanzfläche vor einer kleinen Bühne, auf der eine Band spielte. Rund um die Tanzfläche standen runde Bartische mit verschiedenen Modellen von Barhockern, die nicht zusammenpassten. Linker Hand standen gemütliche schmuddelige Sofas, die ebenso wenig zusammenpassten wie die Hocker. Um zu den Toiletten zu gelangen, führten Treppen einen Stock tiefer.
    Ich war etwas überrascht von der heruntergekommenen Einrichtung. Die Musik war wirklich nicht schlecht, aber viel zu laut, der Club selbst war irgendwie schäbig. Sicher konnte sich der Inhaber die Renovierung bei den niedrigen Preisen nicht leisten. Die Gewinne hielten sich bestimmt in Grenzen.
    Alex erzählte mir, dass junge Musiker, die am Beginn ihrer Karriere standen, kostenlos auftraten und froh darüber waren, Erfahrungen sammeln zu dürfen.
    Wir platzierten uns an einem freien Bartisch mit vier Hockern. Es war nicht übermäßig voll, und wir hatten freie Platzwahl.
    Velisa stupste mich in die Seite und holte meine Meinung zu dem Club ein.
    „Und, was sagst du?“, brüllte sie mir ins Ohr.
    Die Anlage war so laut, dass man sich gegenseitig ins Ohr schreien musste, um zu verstehen was man sagte, was irrsinnige Halsschmerzen auslöste und das Trommelfell des anderen fast platzen ließ. Hier kam man offensichtlich nicht her um sich zu unterhalten, hier war man um sich zu vergnügen, möglichst wortkarg.
    „Ist ganz okay soweit“, schrie ich offenbar unglaubwürdig zurück.
    „Ich weiß, es ist

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