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bright darkness - strahlende Dunkelheit (German Edition)

bright darkness - strahlende Dunkelheit (German Edition)

Titel: bright darkness - strahlende Dunkelheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kalea Thalanys
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Unfähigkeit, vollständige Sätze zu formulieren, fiel ihm nicht weiter auf.
    „Darf ich dich zu deiner nächsten Stunde begleiten?“, bat er mit klarem Blick.
    Warum sollte er mich begleiten wollen? War das ein schlechter Scherz? Ging es um eine Wette, ob ich einwilligte oder ihm eine Abfuhr verpassen würde? Warum sollte er gerade mich begleiten wollen?
    „Warum?“, schoss es ungläubig aus mir heraus.
    „Um etwas Zeit mit dir zu verbringen“, antwortete er als würde er mich zum Tanz auffordern.
    „Okay, na klar“, antwortete ich mit sarkastischem Unterton.
    „Wo musst du hin?“, fragte er mit ernsthafter, entschlossener Miene und ignorierte meinen ungläubigen Sarkasmus.
    „Spanisch. Mr. Charlson.“ Ich kapierte nicht ganz, was das sollte, und schaute ihn skeptisch an.
    „Dann bring ich dich dort hin“, bestimmte er.
    Skeptisch aber gehorsam folgte ich ihm.
    „Und, hast du dich schon eingelebt?“ Er sprach vorsichtig, als ob er ein verbotenes Thema anschnitt.
    „Geht so!“
    „Du verstehst dich gut mit Velisa und Alex!“, stellte er fest.
    „Ja, sie sind sehr nett.“
    „Und sie kümmern sich gut um dich.“ Wieder eine Feststellung.
    Ich traute mich nicht ihn direkt anzusehen und ging mit gesenktem Blick neben ihm her. Besser gesagt, wir schlenderten langsam – als hätten wir alle Zeit der Welt – und es kümmerte mich nicht ob ich zu spät kam.
    „Magst du Spanisch?“
    „Nein, es ist schwierig.“
    „Da hast du recht“, bestätigte er mit einem Schmunzeln.
    „Magst du die Sprache?“, fragte ich, weil ich nicht wusste, was ich sonst sagen sollte.
    „Französisch sagt mir mehr zu.“ Er lächelte schief.
    „Ist das nicht auch schwer zu lernen?“
    „Ja, aber der Klang der Sprache gefällt mir.“
    Sicher nicht so wie mir deine Stimme gefällt , dachte ich. Ein Liebeslied allein für mich komponiert. Allein für meine Ohren bestimmt. Ein Klang, der es vermochte, Hass in Liebe zu verwandeln.
    „Ich hatte noch nie Französisch.“
    „Tes yeux sont merveilleux“, sagte er mit honigsüßer, samtweicher Stimme.
    „Was bedeutet das?“ Verwundert blieb ich stehen. Er sprach, als ob es seine zweite Muttersprache wäre.
    „Deine Augen sind wunderschön“, antwortete er und sah mir tief in die Augen, in mein Herz, in meine Seele.
    „Oh“ - Mir schoss die Schamesröte ins Gesicht. Mein Herz versuchte meinen Brustkorb zu sprengen. Meine Hände begannen zu schwitzen und zitterten wie verrückt. Das konnte doch nicht wirklich ernst gemeint sein. Hatte er wirklich gesagt meine Augen wären wunderschön? Ich biss auf meine Unterlippe, um meinen Mund geschlossen zu halten.
    „Das meine ich ernst“, sagte er nachdrücklich, als ob er meine Frage gehört hätte.
    „D-d-danke“, stotterte ich verblüfft, unsicher, ungläubig und verlegen.
    Zum ersten Mal, seit wir den Flur entlang gingen, wagte ich meinen Kopf zu heben und in sein Engelsgesicht zu blicken. Da waren sie wieder – seine saphirblauen Augen schauten mich mit verträumtem Blick an. Seine Iris war schwarz umrandet und mit zarten kleinen tanzenden Linien gesprenkelt. Wenn man genauer hinsah, waren sie nicht nur saphirblau, sondern auch dunkelblau, ozeanblau und eisblau. Sie schimmerten in den verschiedenen Farbstufen. So etwas hatte ich noch nie zuvor gesehen.
    Wir waren bereits am Ziel angelangt,   standen uns schweigend gegenüber, und ich verlor jegliche Kontrolle über meine Gedanken. Prompt war ich in meiner – unserer – Märchenwelt, wo er meinen Traumprinz verkörperte und ich sein Aschenputtel.
    „Wir sind da“, holte er mich aus meiner Traumwelt.
    „Ja, danke“, antwortete ich verdutzt, machte kehrt, schlenderte in Gedanken versunken an meinen Tisch und ließ mich träumend in meinen Sessel nieder.
    „Sarah!“, flüsterte Velisa nachsichtslos.
    „Was ist?“, fragte ich ein bisschen zu scharf, verärgert, weil sie mich aus meinem wunderschönen Traum riss.
    „War das William?“ Sie schaute mich stirnrunzelnd an.
    „Ja.“
    „Was wollte er von dir?“
    Velisa nannte ihre Neugier wissbegierig, weil es positiver klang, sie wollte immer auf dem aktuellsten Stand sein. Hätte ich ihr nicht geantwortet, wäre sie wahrscheinlich vor Anspannung umgefallen. Es war schwer, mein Geheimnis über meine Gefühle zu William ihr gegenüber geheim zu halten. Noch schwieriger war es seit ich Angst hatte, Alex würde sich verplappern.
    „Mich zur Klasse begleiten!“, antwortete ich noch immer ungläubig.
    „Ah,

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