Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
bright darkness - strahlende Dunkelheit (German Edition)

bright darkness - strahlende Dunkelheit (German Edition)

Titel: bright darkness - strahlende Dunkelheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kalea Thalanys
Vom Netzwerk:
du sicher?“
    Hielt er mich etwa für blöd? Ich war vielleicht schüchtern, unsicher oder vielleicht sogar unbeholfen, manchmal etwas neben der Spur, aber dumm ganz bestimmt nicht.
    „Ja klar, warte bitte hier“, schnaubte ich beleidigt.
    Mit gemischten Gefühlen und das Shirt in meiner Hand wedelnd ging ich zu Anna und hoffte, dass William noch da wäre, wenn ich zurück kam. Ich hoffte darauf, nicht allzu kratzbürstig gewesen zu sein, und widerstand der Versuchung, einen Kontrollblick nach ihm zu wagen. Manchmal ging mein Temperament zum falschen Zeitpunkt mit mir durch. Jeremy war inzwischen in der Umkleidekabine verschwunden und probierte eine Jeans.
    „Entschuldige Anna. Haben wir dieses Shirt auch eine Nummer größer?“
    „Oh, du hättest was sagen können, ich hätte den Jungen bedient!“
    „Nein, schon gut. Ich muss es sowieso lernen. Also, haben wir das Shirt?“
    „Mal sehen.“
    Sie schob mich vor zum Kassensystem, das da stand, daneben war ein kleiner Computer. Sie wies mich an, die Artikelnummer in den Computer einzugeben. Nachdem ich die Eingabetaste gedrückt hatte, stand alles, was diesen einen Artikel betraf, auf dem Monitor. Da war die letzte Bestellmenge, die Verkaufsmenge, der Einkaufspreis, Verkaufspreis, Artikelnummer und noch einiges, wovon ich nicht wusste, was es bedeutete.
    „Unser Warenwirtschaftssystem. Alt, aber ausreichend. Wenn du etwas über einen Artikel wissen willst, gibst du die Nummer ein und voilà! Hier unten links siehst du, ob wir das Shirt lagernd haben. Jede Größe hat eine eigene Artikelnummer, aber es ändert sich nur die letzte Ziffer. Wenn du diese Pfeile nach links oder rechts anklickst, kommst du zum nächsten oder vorherigen Artikel. Versuch`s mal.“
    Ich klickte auf den rechten Pfeil und die Seite sprang einen Artikel weiter. Ich suchte am Monitor links unten nach der Stückzahl, welche die lagernde Menge angab, und war erleichtert, als ich sah, dass noch zwei Stück in seiner Größe hier waren.
    „Es sind zwei Shirts da“, sagte ich stolz.
    „Genau“, stimmte Anna mir freudig zu.
    „Und wo kann ich sie finden?“
    „Normalerweise ist alles im Laden. Wir haben nur einen kleinen Lagerraum. Stimmt, den hab ich dir noch gar nicht gezeigt! Komm mit!“
    Ich folgte ihr bis zur Treppe, darunter standen ein paar aufgerissene Kartons. Sie öffnete einen davon und holte ein in Folie verpacktes Shirt heraus und reichte es mir.
    „Hier bitte sehr“, grinste sie mich an.
    „Kleiner Lagerraum“, wiederholte ich sarkastisch und musste lächeln.
    „Danke“, hing ich noch schnell dran, als ich mich von ihr abwandte und zu William eilte. Er stand noch da und sah wunderschön aus, als er sich andere Shirts anschaute. Ich blieb ungefähr eineinhalb Meter vor ihm stehen, unsicher darüber, ob ich ihm unangenehm zu nahe kommen würde, wenn ich noch einen Schritt wagte, und präsentierte ihm selbstgefällig das gut verpackte Shirt.
    „Hier, bitte sehr!“
    Er blickte auf und lächelte mich verschmitzt an.
    „Danke sehr“, entgegnete er höflich und nahm es an sich.
    „Hi Sarah.“
    Plötzlich stand Jeremy neben mir. Erschrocken fuhr ich herum und war froh darüber, nicht aufgeschrien zu haben. Wie konnte er sich nur so leise bewegen, die Bodendielen knarrten normalerweise bei fast jeder Bewegung.
    „H-hi“, stotterte ich.
    „Was machst du hier?“, fragte er sachlich und höflich.
    „Ich arbeite hier.“
    „Ich habe dich noch nie hier gesehen“, stellte auch er fest.
    „Es ist ihr erster Tag“, erklärte William.
    „Ja“, bestätigte ich.
    Eine kurze drückende Pause entstand, während William mir tief in die Augen schaute. Seine Lippen schienen ein Lächeln anzudeuten. Ob er wirklich mich anlächelte? Mich, das unscheinbare Aschenputtel? Viel wahrscheinlicher als das, amüsierte er sich sicher nur über die Tatsache mich arbeitend vorgefunden zu haben, während er Geld zum Fenster rauswerfen konnte, wie es ihm beliebte.
    „Wir sollten … „ Jeremy wandte sich mit eindringlichem Blick an William, als er den Satz abrupt abbrach.
    „Ja, wir sollten gehen“, antwortete William und löste seinen starren schmunzelnden Blick von meinem.
    William reichte mir das verpackte Shirt und bat mich es zu verrechnen. Wortlos und verärgert über dieses belustigte Grinsen, nahm ich es entgegen, ging zu Anna und gab es ihr. William und Jeremy folgten mir. Nachdem William das Shirt gekauft hatte, legte Jeremy eine Jeans auf den Tresen um sie zu bezahlen. Ich

Weitere Kostenlose Bücher