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bright darkness - strahlende Dunkelheit (German Edition)

bright darkness - strahlende Dunkelheit (German Edition)

Titel: bright darkness - strahlende Dunkelheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kalea Thalanys
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stand neben Anna, konnte mich aber nicht auf den Zahlungsvorgang so konzentrieren, wie ich es sollte, sondern starrte auf ihre blassen Hände, die schlanken kraftvollen Arme und deren Adern, die unter ihrer Haut hervortraten, als sie nach den Tüten griffen.
    „Vielen Dank, auf Wiedersehen!“, verabschiedete sich Anna freundlich wie immer.
    „Danke sehr, auf Wiedersehen“, entgegneten beide wohlerzogen.
    „Auf Wiedersehen Sarah“, rief William mir zu.
    „Alles Gute Sarah“, wünschte mir Jeremy.
    „Bye“, stammelte ich den beiden nach und konnte kaum fassen, was soeben vor sich gegangen war. Jeremy und William kamen ausgerechnet an meinem ersten Arbeitstag. Sie ignorierten mich nicht, sahen mich direkt an und sprachen mit mir. Aber was hätten sie denn sonst tun sollen? William wollte ein T-Shirt, und es war mein Job es ihm zu verkaufen, holte ich mich auf den Boden der Tatsachen zurück. Hätte er den Laden fluchtartig verlassen sollen, nur weil ich hier war? Das wäre nicht einmal Emily eingefallen, sogar sie hätte mit mir gesprochen, um mich anschließend damit aufzuziehen. Würde er das tun? Hatte er mit mir gesprochen, um die Situation bei der nächsten Gelegenheit gegen mich zu verwenden? Er belächelte mich, dass stand außer Frage. Er schaute mir direkt in die Augen und machte sich lustig über mich. Das Grinsen konnte er sich kaum verkneifen. Oder war es doch ein wohlmeinendes Lächeln? Ach was. Ich verrannte mich in die negativsten und wundervollsten aller erdenklichen Möglichkeiten um zu rechtfertigen, warum er mit mir sprach. Das T-Shirt war der einzige Grund, weshalb er sich an mich gewandt hatte, sonst nichts. Außerdem wollte er ursprünglich meine Hilfe gar nicht in Anspruch nehmen, hätte Anna bevorzugt, und ich drang mich auf, um in seiner Nähe bleiben zu können. Zu allem Überfluss war ich auch noch pampig, als er sich mit meiner Wenigkeit nicht zufrieden geben wollte.
    „Sarah?“ Anna riss mich aus meinen Gedanken.
    „Ahm … ja?“
    „Ich sagte, das hast du gut gemacht vorhin.“
    Ich fragte mich, wie oft sie das schon wiederholt hatte?
    „Oh, danke.“
    „Kanntest du die Jungs?“
    „Ja.“
    „Waren das Freunde von dir?“
    Freunde? Nein, ganz bestimmt nicht. William wollte eine wie mich sicher nicht als Freundin haben, vermutlich nicht einmal als Bekannte.
    „Nein, keine Freunde. Wir sind nur auf der gleichen Schule“, bedauerte ich.
    „Verstehe. Du hättest mich holen können.“
    „Schon okay, ich muss ja sowieso lernen, wie man mit Kundschaft umgeht.“
    „Klar, aber wenn es dir unangenehm ist, hol mich bitte.“
    Es war mir nicht im Geringsten unangenehm gewesen, ganz im Gegenteil. Es waren die schönsten Minuten in meinem Leben. Noch nie war ich so beflügelt. Das kam wahrscheinlich von den vielen Schmetterlingen, die in meinem Bauch ein Freudenfest veranstalteten.
    „Das war es nicht.“
    „Sicher?“, fragte sie schon fast besorgt.
    „Ganz sicher! Wenn ich nicht zu Recht, komme sag ich Bescheid, okay?“
    „Abgemacht! Und als Belohnung lad‘ ich dich auf eine Cola ein.“
    Sie verschwand in die Küche und kam mit zwei vollen Gläsern wieder zurück. Eines drückte sie mir in die Hand, das andere hob sie zum Anstoßen hoch.
    „Auf deinen ersten erfolgreichen Arbeitstag! Den ersten in deinem Leben, und du hast sogar schon ein T-Shirt verkauft!“ Sie grinste herzlich dabei, als wäre sie wirklich gerührt.
    „Auf meinen ersten Arbeitstag!“
    Ich war glücklich in diesem Moment, und dankbar. Dankbar darüber, von Mr. Garner eingestellt worden zu sein, Anna als Kollegin zu haben, und William so nahe gegenüber gestanden zu sein, egal wie das ablief. Die restlichen Stunden vergingen wie im Flug, wir staunten beide darüber, wo die Zeit geblieben war. Bevor sie abschloss, verließ Mr. Garner den Laden und grüßte kurz und mürrisch. Wir stellten die Tische zusammen, machten sauber und wünschten uns ein schönes Wochenende zum Abschied. Anna lobte mich nochmals und vermittelte mir ein echt tolles Gefühl damit. Anerkennung war an diesem konfusen Tag der beste Lohn für mich.
    Velisa respektierte meinen Wunsch und tauchte nicht im Laden auf, allerdings rief sie mich später am Abend an um mich auszuquetschen. Sowohl ihr als auch Carol erzählte ich alles bis auf meine Schmetterlinge, als William mich ansprach, verschwieg aber nicht, dass er und Jeremy dort und sie meine ersten Kunden waren.
    Velisa lud mich ins Silver ein, was ich ablehnte, weil ich einfach

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