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bright darkness - strahlende Dunkelheit (German Edition)

bright darkness - strahlende Dunkelheit (German Edition)

Titel: bright darkness - strahlende Dunkelheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kalea Thalanys
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dir einen guten Rat. Lass William in Ruhe!“
    Wenn Blicke töten könnten, dachte ich, während ich damit beschäftigt war, keine provozierenden Bewegungen zu machen. Ihre drohenden Worte fuhren direkt unter meine Haut und ließen mich schaudern. Alex drängte sich zwischen uns und stellte sich in verteidigender Position vor mich.
    „Lass Sarah in Ruhe!“, fauchte er.
    „Ich hab‘ ihr nur geraten, sich von William fern zu halten! Das wäre besser für sie!“
    „Sie hat deine Warnung verstanden. Geh jetzt!“
    Ich spürte wie sich seine Muskeln anspannten, als ich ihn am Oberarm anfasste um ihn zu beruhigen. Als ich seine Haltung genauer in Augenschein nahm, merkte ich, dass er jede Faser seines Körpers anspannte.
    „Alex, ist schon gut“, redete ich ruhig auf ihn ein, während meine Hand an seinem Arm ruhte.
    „Nein, ist es nicht!“
    Entsetzt sah ich ihn an, als Emily kehrt machte und hoch erhobenen Hauptes davon stolzierte.
    „Was war das denn?“, fragte Jason baff.
    „Nichts!“, antwortete Alex noch immer mit gepresster Stimme.
    „Aber es sah so aus, als ob du ihr fast eine rein gehauen hättest“, platzte Velisa heraus.
    Und sie hatte recht. Alex’ Körperhaltung erinnerte regelrecht an eine Kampfstellung aus dem Boxring, soweit ich das, von hinten aus betrachtet, beurteilen konnte. Traute er ihr zu, dass sie auf mich losgehen würde? Hätte sie mich tatsächlich geschlagen?
    „Sie hat recht. Du solltest dich von ihm fern halten!“
    Er schaute mich zornig an, sein Gesicht war wutverzerrt und seine Stimme bebte. Er kochte vor Wut, das konnte man ihm deutlich ansehen, aber ich war nicht überzeugt davon, dass es wegen mir war. Da steckte mehr dahinter als er zugegeben hatte. Im Silver hatte er mir bestimmt nicht die ganze Geschichte erzählt. Dieser Hass konnte unmöglich infolge einer Zurückweisung entstanden sein. Es musste mehr dahinter stecken.
    „Aber … was … warum?“, fragte ich völlig vor den Kopf gestoßen.
    Jeder hatte immer nur Gutes von und über William Adams gesprochen, warum sollte ich mich von ihm fernhalten?
    „Tu es einfach!“, befahl er mürrisch bevor er sich alleine auf den Weg zum Unterricht machte. Jason und Velisa sahen mich schulterzuckend an, sie waren genauso ahnungslos wie ich. Was hatte das alles nur zu bedeuten? Ging es dabei um dasselbe Geheimnis, von dem William mir noch erzählen wollte?

    Bis zur Mittagspause hatte Alex sich beruhigt und entschuldigte sich für seinen morgendlichen Wutausbruch, der uns alle in Aufruhr versetzt hatte, gab aber keine plausible Erklärung dazu ab. Offensichtlich störte nicht nur Jeremy eine mögliche Freundschaft zwischen William und mir. Emily war wahnsinnig eifersüchtig, Jeremy konnte mich anscheinend genauso wenig ausstehen wie Alex William. Nur Velisa konnte sich für mich freuen und sprach mir gut zu. Sie meinte, ich solle mich von diesen Idioten nicht beeinflussen lassen und allein auf mein Gefühl hören. Meine Gefühle fuhren Achterbahn.
    Einerseits begehrte ich William mehr als alles andere auf der Welt, andererseits war da etwas zwischen uns, auf das ich indirekt hingewiesen wurde, von dem ich aber nicht wusste, was es war. Und weil ich Velisa’s Rat nur allzu gerne annahm, folgte ich meinen Gefühlen, träumte von William und ignorierte die anderen. Womöglich waren sie nur neidisch, weil sie nicht kriegen konnten was sie wollten, und ich genau das bekam was ich mir wünschte. Ich beschloss, nicht weiter darüber nachzudenken, weil es meine gute Laune trübte, und ich hatte allen Grund glücklich zu sein. Und hinter das Geheimnis würde ich schon noch kommen.
    Weil der Tag so hektisch begonnen hatte, wollte ich ihn ruhig und entspannend ausklingen lassen. Auf dem Heimweg versank ich wie gewohnt in meine Gedanken und träumte von William. Die Erinnerung an seinen Duft, sein Strahlen und   seine Worte wiederholte sich immer und immer wieder bis ich aus meiner Träumerei gerissen wurde. Ein faltiges griesgrämiges Gesicht mit verbittertem Blick und übellauniger Miene fixierte mich im Bus ein paar Reihen vor mir und es gruselte mich. Was war diesem Mann bloß widerfahren, dass diese Bitterkeit und Feindseligkeit sich in seinem Gesicht eingebrannt hat wie Säure? Ich erinnerte mich an die sich häufenden unaufgeklärten Morde, von denen immer häufiger berichtet wurde, und verband sie mit ihm. Rein äußerlich würde er glatt als Mörder durchgehen, fand ich.
    Um den Mann nicht direkt anzusehen, lenkte ich

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