bright darkness - strahlende Dunkelheit (German Edition)
mich an den Schultern festhielt, schob er mich ein kleines Stück von ihm weg. Mein Blick war auf den Boden gerichtet. Ich wollte ihn nicht sehen bevor ich starb, konzentrierte mich darauf, an etwas anderes zu denken, was nicht so einfach war. Ich blieb bei dem Versuch hängen, nach etwas anderem zu suchen, an das ich denken konnte.
„Besser?“
Seine Stimme war gefühlvoll, klar und rein. Ich widerstand der Verlockung ihn anzusehen. Möglicherweise würde er mich hypnotisieren und sonst was mit mir anstellen.
„Sarah, bitte sprich mit mir.“
Ich blieb stumm, voll darauf bedacht, still und leise zu sterben. Dann löste ich die Anspannung in meinen Muskeln. Es würde mir wahrscheinlich mehr wehtun als ihm.
„Bitte Sarah.“
Er schob einen seiner Arme unter meine Achsel, den anderen unter meine Knie und hob mich langsam in seine Arme. Meine Füße verließen den sicheren Boden, auf dem ich hätte wegrennen können. Er trug mich schweigend durch die dunklen Gassen, das war das Letzte, woran ich mich erinnern konnte. Dann war ich wieder in die stille, warme Dunkelheit eingehüllt.
Ich wachte auf in einem großen hellen Zimmer, es war nicht meines, soviel stand fest. Unter mir war ein weiches Bett, über mir eine kuschelige, wärmende Decke. Es war still. Von meinem Kopf rutschte ein feuchter kalter Lappen, neben mir auf dem Tisch stand ein Glas Wasser. An der Wand gegenüber stand ein riesiger Flachbildfernseher, über mir hing ein wuchtiger Leuchter. Als ich mich aufrichtete, hatte ich das Gefühl, mein Kopf würde explodieren und stöhnte auf. Ich schien alleine zu sein, denn niemand reagierte auf mein Jammern. Der Schmerz in meinem Kopf gab mir zumindest die Gewissheit, noch am Leben zu sein. Meine Finger tasteten meinen Hals ab, um eventuelle Wunden festzustellen, da war nichts. Auch meine Arme wiesen keine Wunden auf. Zuerst freute ich mich darüber, dann aber schoss mir die Erinnerung durch den Kopf. Ich hatte also noch alles vor mir. Den Biss und die damit verbundenen Schmerzen bis hin zum Sterben. Mein Puls beschleunigte sich bei dem Gedanken daran, die Nacht nicht zu überleben.
Als ich eine leise Stimme hörte, schloss ich meine Augen und stellte mich weiter schlafend.
„Sie hat sich den Kopf ziemlich schlimm gestoßen!“ Kannte ich diese Stimme? Sie war mir nicht vertraut.
„Ja.“ Diese gehörte eindeutig zu William.
„Dann lass uns schnell machen!“
Mein Magen verkrampfte. Es war so weit, gleich würde ich als Imbiss enden. Jemand legte seine Hand auf meinen Kopf. Kalt und fest. Wahrscheinlich um mich festzuhalten, falls ich aufwachen würde. Ein wohliges Gefühl strömte durch meinen Kopf, das Hämmern wurde schwächer, die Schmerzen verloren mehr und mehr an Intensität bis sie völlig verschwunden waren. Es folgte ein kleines Piken am Hinterkopf, als ob mich jemand mit einer spitzen Nadel gestochen hätte.
„Fertig“, sagte diese fremde Stimme.
„Danke Emily!“
Das war Emily? Würde sie auch am Gebeiße teilnehmen?
„Gern geschehen. Wenn du was brauchst, sag Bescheid.“
„Mach ich.“
Etwas Kaltes strich über meine Stirn und Gesicht. Ich glaube, ich zuckte etwas zusammen.
„Sarah? Bist du wach?“
Was sollte ich tun? Sollte ich mich weiterhin schlafend stellen? Vermutlich würde es noch länger dauern. Er wollte offensichtlich noch mit mir sprechen bevor er es tat. Um die ganze Sache nicht noch länger hinauszuzögern, entschied ich mich, die Augen zu öffnen. Er war wieder über mich gebeugt. Seine Augen funkelten, hatten aber den leuchtenden Schimmer verloren. Ohne dieses Leuchten waren sie nicht ganz so furchterregend. Er sah mich mit undurchschaubarer Miene an. Ich bildete mir ein, in seinen Augen etwas Besorgtes wahrzunehmen.
„Wie geht es dir?“
War er wirklich besorgt um mich? Wollte er mich gesund wissen bevor er seine Zähne in mich stieß? Die Tränen flossen wieder in Strömen.
„Bitte hab keine Angst.“
Wie sollte ich keine Angst haben? Ich war hier gefangen mit einem Vampyr. Mehreren Vampyren. Und sie waren scharf darauf von mir zu trinken. Wie sollte ich da keine Angst haben? Ich stand Todesängste aus. Mein Körper zitterte anhaltend.
Plötzlich war Jeremy hinter William aufgetaucht.
„Sie sieht verstört aus“, sagte er friedfertig und nickte William zu.
„Das ist sie auch. Kein Wunder“, seufzte William.
„Wenn ich etwas tun kann, sag bitte Bescheid. Ich bleibe bei Emily und Amanda.“
„Danke Jeremy!“
Er verließ still und
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