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bright darkness - strahlende Dunkelheit (German Edition)

bright darkness - strahlende Dunkelheit (German Edition)

Titel: bright darkness - strahlende Dunkelheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kalea Thalanys
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uns an der Menschenjagd zu hindern, hätten wir die Kontrolle verloren.“
    Nervös spielte ich mit meinen Fingern und zupfte an der Decke herum, während ich ihm aufmerksam zuhörte. Als er fertig war, kehrte wieder ein gedankenreiches Schweigen ein. Er saß still neben mir, bewegte sich keinen Zentimeter und starrte ohne ein einziges Mal zu blinzeln auf den Tisch vor ihm. Tat es ihm wirklich leid? Der Schmerz und Kummer, welche sich in seinem blassen Gesicht spiegelten, schienen echt zu sein. Kein Spiel. Nach und nach entwich die Furcht aus meinem Bauch und machte mehr und mehr Platz für andere Gefühle. Erleichterung, da ich diese Nacht doch überleben würde. Neugierde, weil ich wissen wollte, was es mit seinem Leben auf sich hatte. Und Zuneigung.
    „Das heißt, du bist ein guter Vampyr?“
    „Wenn es so etwas gibt, dann ja.“
    „Und du bringst mich ganz sicher nicht um?“
    Er lachte leicht auf.
    „Nein Sarah. Würde ich dich umbringen wollen, wärst du längst tot.“
    Ich schluckte geschockt und musterte ihn.
    „Ich bin … wir sind gefährlich, lernten aber die Kontrolle zu bewahren. Es war ein langer Prozess, den jeder Vampyr durchlebt, aber es wird leichter, wenn man sich von Menschenblut fernhält. Ich werde dir niemals absichtlich weh tun. Das kann ich nicht, es würde mir mehr Schmerzen bereiten, als du dir vorstellen kannst!“
    „Warum?“, fragte ich piepsend.
    „Weil ich mich unsterblich in dich verliebt habe.“ Er schaute mir tief in die Augen. Das Blau in seinen Augen glitzerte, als wären sie das Meer und in ihm unzählige leuchtende Sterne. Trotzdem konnte ich das Leid darin erkennen. Seine Hände hatte er vor seiner Brust verschränkt. Ich beugte mich ein Stück nach vor, zu ihm und streckte ihm eine Hand entgegen.
    „Darf ich?“
    Er drehte sich ein Stück nach rechts, um mir gerade gegenüber zu sitzen, und legte seine Hände zwischen uns auf die Decke. Ich strich sanft über seine blasse kalte Haut. Sie war weich und zart, wie die eines Babys. An seinem Handrücken zeichneten sich blaue Linien ab.
    „Blutest du?“
    „Ja, wenn ich verletzt werde. Aber es ist schwierig, meine Haut zu durchdringen, sie sieht nur so verletzlich aus, ist es aber ganz und gar nicht. Auch unsere Muskeln und Knochen, unser ganzer Körper ist von unwahrscheinlicher Stärke.“
    „Keine Durchblutungsstörungen?“
    Er lächelte. „Nein, keine Durchblutungsstörungen.“
    „Wie alt bist du wirklich?“
    „1814 wurde ich geboren und achtzehn Jahre lang lebte ich als Mensch.“
    Mir fiel die Kinnlade fast auf die Füße, kriegte mich aber noch rechtzeitig ein, bevor ich laut aufschrie.
    „Nein.“
    „Doch. So ist es.“
    „Einhunderfünfundneunzig“, wiederholte ich murmelnd.
    „Es war mein Ernst als ich dir sagte, dass ich schon sehr sehr lange auf dich warte.“
    Seine Lippen formten ein kleines spitzes Lächeln. Er flirtete mit mir.
    „Bist du … unsterblich?“
    „Ja, wenn ich nicht getötet werde.“
    „Wie?“
    „Das erzähl‘ ich dir ein anderes Mal.“
    „Wurdest du gebissen?“
    „Nein.“
    „Aber wie bist du dann so geworden?“
    „Manche Menschen werden mit einem Vampyr-Gen geboren. Es wird von Generation zu Generation weitervererbt. Nicht bei jedem ist es stark genug, um eine Verwandlung hervorzurufen.“
    „Dann ist es nur eine Geschichte, dass man durch einen Biss verwandelt wird?“
    „Nein. Auch das ist eine Möglichkeit, um eine Verwandlung hervorzurufen. Wenn ein Vampyr einem Menschen das Blut fast bis zur Gänze aussaugt und dabei ausreichend Gift in den Menschen injiziert, verwandelt er sich.“
    „Tut das weh?“
    „Ja, der Verwandlungsprozess ist sehr schmerzhaft. Der Körper verkrampft und stirbt. Manche fallen in ein Koma und können sich an kaum etwas erinnern. Das sind Glückspilze. Die weniger Glücklichen erinnern sich an alles.“
    „Du hast dich mit achtzehn verwandelt?“
    „Ja, als mein menschlicher Körper reif und stark genug war.“
    „Kommt es oft vor, dass Menschen mit einem Vampyr-Gen geboren werden?“
    „Nein, es ist sogar ausgesprochen selten geworden. Früher passierte es andauernd, aber das Gen wird von Generation zu Generation schwächer. Heute ist es wahrscheinlicher, durch einen Biss verwandelt zu werden.“
    „Erinnerst du dich daran?“
    „Verschwommen. Ich weiß noch, dass ich furchtbare Krämpfe hatte, dann war es dunkel, und ich wachte in diesem neuen, andersartigen und starken Körper auf.“
    „Wie stark bist du … seid

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