bright darkness - strahlende Dunkelheit (German Edition)
Probleme?“
Meine Stimme hatte noch immer keine Kraft, doch ich wollte unbedingt wissen, wer angerufen hatte und was passiert war. Er schaute mich mit gerunzelter Stirn und strengem Blick an.
„Welche Probleme?“, wiederholte ich nachdrücklich mit kräftigerer Stimme.
„Emily bringt Alex zu Jeremy nach Hause.“
„Was ist passiert? Verwandelt er sich?“, schrie ich panisch.
„Nein, mach dir keine Sorgen, es geht ihm gut. Ich richte ihm aus, er soll sich bei dir melden.“ Er wich mir aus, doch ich blieb hartnäckig. So leicht würde ich mich nicht abwimmeln lassen, wenn es um meine Freunde ging.
„Ganz bestimmt nicht. Ich komme mit!“
„Sarah bitte. Es geht ihm gut!“
„Davon werde ich mich selbst überzeugen!“
„Das kannst du auch, wenn er sich bei dir meldet!“
„William bitte“, drängte ich flehend.
„Also schön.“
Er ließ die Schultern hängen, schnaufte und ließ mich deutlich spüren, wie sehr ihm das gegen den Strich ging.
„Danke“, sagte ich angespannt und immer noch wütend.
Er fuhr schneller als mir recht war, obwohl auch ich es nicht erwarten konnte, bei Alex zu sein. Die Reifen quietschten in der Parkgarage, er fuhr viel zu schnell auf den Parkplatz zu und ließ den Wagen mit einem einzigen Schwung in die Lücke gleiten, bevor er ruckartig abbremste. Mein Puls war auf hundertachzig, und ich schwitzte vor Panik, der Wagen würde jede Sekunde gegen die Mauer knallen. Aber William musste das schon öfters gemacht haben, sonst würde der Wagen jetzt wahrscheinlich unter einem Totalschaden leiden. Eilig rannten wir zur Aufzugstür. William stand komplett ruhig neben mir und hielt mich im Arm. Mein Körper bebte und zappelte ungeduldig.
Als wir in die Wohnung traten, folgte ich William, der mich an der Hand hielt. Er führte mich durch den Flur, der mir bekannt war und ging an der Tür, aus welcher ich letztes Mal gekommen war, vorbei in das nächste Zimmer. Es war noch größer und genauso hell und modern eingerichtet wie Williams Schlafzimmer. Vorhänge, Bilder, Lampen, Teppiche und Möbel waren perfekt aufeinander abgestimmt. Auf der gegenüberliegenden Seite führte eine Flügeltür in einen weiteren Raum. Auf einem riesigen cremefarbenen Sofa in der Raummitte saßen Amanda und Jeremy. Sie standen auf, als wir das Zimmer betraten. Ich blieb hinter William stehen, dort fühlte ich mich sicherer.
„Hallo William. Sarah.“ Grüßte Amanda.
„Hi. Wo sind sie?“ Fragte William kühl.
„Sie müssten jeden Moment eintreffen“, antwortete sie.
„Warum ist sie hier?“, fragte Jeremy mit strafendem Ton.
„Wegen Alex. Ich konnte es ihr nicht ausreden.“
„Sarah, ich habe nichts gegen dich! Wirklich, aber es wäre besser wenn du gehst.“ Jeremy sah mich eindringlich an.
„Sie bleibt“, antwortete William bestimmt, aber freundlich.
„Wie du meinst“, entgegnete Jeremy.
„Möchtest du etwas trinken Sarah?“, fragte Amanda freundlich lächelnd.
„Ahm … nein danke.“ Ich blieb schüchtern hinter Williams sicheren Rücken stehen.
„Du brauchst keine Angst vor uns zu haben. Komm, setz dich.“
Amandas Stimme klang rein, hell und einladend. Ich hoffte, sie sah mir das Unbehagen nicht allzu deutlich an. Jeremys Miene wurde etwas freundlicher, als ich mich auf das Sofa setzte.
„Was genau ist passiert?“, fragte William ernst mit zusammengekniffenen Augen.
„Alex wurde von ihnen angegriffen. Emily konnte ihn gerade noch vor ihnen retten“, antwortete Jeremy sachlich, doch die Besorgnis in seiner Miene war deutlich zu sehen.
„Was? Alex wurde angegriffen? Von wem? Und was wollten sie von ihm?“
Ich schrie los und sprang aufgebracht vom Sofa auf. William sah mich schwermütig an. Noch bevor er etwas sagen konnte, kam Emily mit Alex zur Tür herein. Er war angespannt, sein Gesicht hatte die Farbe verloren, es war schneeweiß. Ich rannte auf ihn zu und fiel ihm stürmisch um den Hals, heilfroh, dass er unversehrt war.
„Alex, ich bin so froh dich zu sehen! Was ist passiert?“
Er schwieg und starrte wütend gerade aus. Emily sah abwechselnd zu mir, Jeremy, Amanda und William. Nachdem die drei wortlos nickten, antwortete sie.
„Jäger“, ihre Stimme war tief und kühl.
William, Jeremy und Amanda sahen erleichtert aus, was ich beim besten Willen nicht verstehen konnte.
„Wer oder was bitte sind diese Jäger?“
Ich sah William verständnislos an. Seine Erleichterung konnte ich beim besten Willen nicht nachvollziehen.
„Felix und Ryan
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