Bring mich heim
sehen, es wird nichts zu finden sein.«
Ich setzte mich etwas in diesem harten Krankenhausbett auf und sah traurig zu meinem Freund. Er nahm eine meiner Hände in seine, mit der anderen strich er mir sanft über die Wange und gab mir einen leichten Kuss auf den Mund.
»Es wird alles in Ordnung sein. Keine Sorge. Du bist mit Sicherheit nur überarbeitet gewesen und diese Tests werden um sicherzugehen verordnet.«
Ich nickte Christoph zu und biss wieder einmal nervös auf meiner Unterlippe. Ein CT war wohl eher keine Routine, jedoch waren meine Schmerzen im Bauch, die ich gestern bekam, ohne die Schmerzmittel unerträglich und somit wurde dies veranlasst. Mit dem Ultraschallgerät konnten die Ärzte nämlich nichts finden. Aber es konnte nicht normal sein.
Mit seinem Daumen strich er mir über meine Lippe und sagte mit einem kleinen Lächeln im Gesicht: »Nicht, du ruinierst dir sonst noch deine schönen Lippen.« Sofort hörte ich auf daran zu kauen, und lächelte ihn an. »Siehst du, wenn ich das sage, schenkst du mir doch jedes Mal ein Lachen.«
Kurze Zeit darauf klopfte es an der Tür und zwei Ärzte kamen zur Visite. Mein Herz begann auf der Stelle zu rasen. Ich wusste, jetzt kam das Ergebnis. Hoffnungsvoll blickte ich in die Gesichter der Mediziner, um vielleicht bereits eine Antwort darin lesen zu können. Aber sie gaben nichts her.
»Einen schönen Nachmittag, Frau Lang. Wir würden mit Ihnen gerne einiges besprechen.« Einer der Ärzte sah zu Christoph und sprach weiter. »Sie müssen bitte kurz vor der Tür warten.«
Er nickte ihnen nur zu und wollte bereits von seinem Stuhl aufstehen. Ich streckte schnell meine Hand aus und hielt ihn fest. »Bitte lassen Sie ihn hier«, sagte ich in einem flehenden Ton. Beide Ärzte sahen freundlich zu mir rüber. Einer von ihnen atmete tief ein und meinte: »Gut, er kann gerne bei Ihnen bleiben. Sie können ohnehin den Beistand benötigen.«
Beistand benötigen? Wieso Beistand benötigen?
Mein Herzschlag erhöhte sich noch um einiges mehr. Meine Hände begannen zu zittern. Das klang nicht besonders gut. Nein, das klang absolut nicht gut. Angstschweiß bildete sich auf meiner Stirn und automatisch fing ich an meiner Lippe zu beißen an.
Die Ärzte schoben sich je einen Sessel zum Krankenbett, setzten sich mit Klemmbrettern hin und flüsterten miteinander.
Ich starrte die beiden an. Wartete ungeduldig. Doch niemand sagte ein Wort. Wie konnten sie das so lange herauszögern? Verzweifelt suchte ich Chris‘ Hand, mit meinem Blick nach wie vor bei den Männern vor mir. Chris nahm sie und drückte zuversichtlich. Mit seiner anderen strich er mir über mein Haar. Christoph beugte sich ein Stück vor und gab mir einen Kuss auf die Stirn.
Die Ärzte sahen endlich von ihren Klemmbrettern hoch. Der jüngere Arzt, Dr. Ludwig, wie sein Schild preisgab, stand auf und kam näher. »Könnten Sie sich oben kurz freimachen, bitte? Ich möchte noch einen kurzen Blick auf etwas werfen.«
Ich nickte hastig und zog mir das Krankenhaushemd über den Kopf.
Er tastete meine rechte Achsel und Seite ab. Nahm sich eine Art Lupe und sah sich darunter etwas an. Als er fertig war, durfte ich mich ankleiden. Er setzte sich auf seinen Sessel zurück und nickte seinem Kollegen zu.
Beide Ärzte sahen mir direkt in die Augen und Dr. Ludwig sprach wieder mit mir. »Ich will hier nicht um den heißen Brei herumreden, Frau Lang. Ich würde gerne etwas anderes sagen, aber wir haben den Befund, und der ist große Scheiße.« Ich sah kurz zu Chris. Sein Gesicht verzog sich. Langsam drehte ich mich wieder um und Dr. Ludwig sprach weiter: »Das CT zeigte uns eine Geschwulst an der Leber und eine unter der Achsel.«
Mein Freund hielt mich fest. Im Augenwinkel sah ich, dass er mich erschrocken anstarrte. Mein Blick war jedoch einfach stur geradeaus bei den beiden Ärzten vor mir. In meinen Ohren hörte ich mein Herz lautstark klopfen. Meine Hände fingen zu schwitzen an. Was hatte das alles zu bedeuten?
»Frau Lang, wir müssen diese operativ entfernen. Sobald sich ihr Körper von dem hohen Fieber erholt hat, steht die Operation an.«
Langsam nickte ich und sagte kein Wort. Mein Kopf versuchte die Information, die ich soeben bekam, zu entschlüsseln. Von wegen, nicht um den heißen Brei herumreden. Hier klang rein gar nichts nach Klartext.
Kurze Stille herrschte im Krankenzimmer. Chris unterbrach sie mit hastigem Gebrabbel. »Was bedeutet das? Geschwulst?«
»Es handelt sich um Tumore«, sagte der
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