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bringen alle in Schwung

bringen alle in Schwung

Titel: bringen alle in Schwung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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und nach der ersten Kurve war der Abschied endgültig vorbei.
    „Uff“, stöhnte Hanni und ließ sich auf ihren Sitz fallen.
    Nanni strich sich die verschwitzten Locken aus der Stirn. „Uff“, wiederholte sie. „Das wär‘s mal wieder.“
    Vor den Ferien konnten sie kaum den Moment erwarten, bis das Auto der Eltern vor dem Tor hupte oder bis sie in den Zug stiegen, der sie nach Hause brachte. Und jetzt hatten sie es genauso eilig „heim“zukommen, heim nach Lindenhof.
    Der Personenzug hielt ein paar Mal. An einigen Stationen kamen weitere „Lindenhoferinnen“ dazu. Jedes Mal gab es in dem engen Gang ein lautes Begrüßungsgeschrei und endloses Reden und Lachen. Die Leute aus den anderen Abteilen schauten neugierig. Aber niemand beschwerte sich über den Lärm. Offensichtlich waren an diesem Tag lauter nette Menschen im Zug.
    Bobby hatte gerade ein Schinkenbrot ausgepackt und ließ der Reihe nach jede aus dem Abteil davon abbeißen. Da schrie Nanni plötzlich mit vollem Mund: „Schnell, Kinder, schaut raus, da ist Lindenhof!“
    Der Zug fuhr einen weiten Bogen, bevor er in den Bahnhof des Städtchens einlief, zu dessen Gemeinde Lindenhof gehörte. Und da gab es eine Stelle, wo man zwischen den Wäldern und Hügeln durchblicken und das Internatsgebäude für einen Moment sehen konnte. Es lag wunderschön im Grünen, ein großes, lang gestrecktes, weißes Haus, das mit seinen beiden Türmchen fast ein bisschen wie ein Landschloss wirkte oder wie ein altmodisches Herrenhaus. Und das war es früher ja auch einmal gewesen.
    Am Bahnhof wartete der Internatsbus. Herr Holzbauer, der Fahrer, war eigentlich der Gärtner. Er war schon zwanzig Jahre in Lindenhof und begrüßte die Mädchen mit rauer Herzlichkeit.
    Im Vorgarten des Schulhauses warteten Frau Theobald und einige der Lehrerinnen. Es gab ein großes Hallo. Frau Roberts, eine junge, sehr energische, aber trotzdem beliebte Lehrerin, hatte sich in den Ferien die früher halblangen Haare streichholzkurz schneiden lassen. Mamsell war natürlich auch da. Sie war die Französischlehrerin, eine pferdegesichtige, ältere Pariserin, die auch nicht die winzigste Spur des Schicks mitgekriegt hatte, für den diese Stadt in der ganzen Welt berühmt ist. Sie überfiel die Mädchen mit einem temperamentvollen Wortschwall, in dem sie Deutsch und Französisch bunt durcheinander warf. Sie konnte perfekt Deutsch, wenn sie wollte. Aber sie wollte nur selten. Eigentlich ließ sie sich mit „Mademoiselle“ anreden, aber den Mädchen war das zu mühsam und sie hatten Mamsell daraus gemacht. Mamsell hatte das zuerst fürchterlich gefunden, „abonimable“, wie sie so gern sagte. Aber dann hatte sie gelacht, mit all ihren großen, freundlichen Pferdezähnen. Im Laufe der Jahre hatte sie sich so sehr daran gewöhnt, dass es ihr komisch vorgekommen wäre, hätte eine Schülerin sie plötzlich korrekt mit Mademoiselle angesprochen.
    Mamsell umarmte jede, küsste sie auf beide Wangen, blinzelte mit ihren kurzsichtigen Augen in die Sonne, denn natürlich hatte sie ihre Brille wie üblich verlegt, und sprudelte begeistert heraus, wie glücklich sie war, ihre lieben Kinder, ihre „chers enfants“ wiederzusehen. Auch sie hatte sich verändert. Der ewig unordentliche Dutt, den sie trug, solange man sie hier kannte, war der Schere eines Friseurs zum Opfer gefallen. Stattdessen kräuselten sich nun kurze, graubraun melierte Löckchen um das Gesicht, das, wie bereits erwähnt, eine nicht zu übersehende Ähnlichkeit mit einem etwas plumpen, gutmütigen Pferd aufwies.
    „Schick sind Sie, Mamsell!“, „Spitze“, „Um zehn Jahre jünger!“, schrien die Mädchen. Sie machten sich oft über Mamsell und ihre Schrullen lustig, aber sie liebten sie.
    „Sie sind eine ganz neue Frau“, grinste Jenny.
    Mamsell grinste zurück.
    „Du irrst dich, ma chère. Ich bin die Gleiche geblieben, ihr werdet es bald merken. Spätestens dann, wenn ich euch mit unregelmäßigen Verben plage.“
    Frau Lewis war ebenfalls schon da, auch Frau Walker, die junge, nette Zeichenlehrerin, und Frau Christen, die Musik unterrichtete. Die anderen Lehrerinnen würden wohl im Laufe des Tages oder am nächsten Vormittag eintreffen.
    „Die Theobaldine ist wie immer unverändert“, flüsterte Bobby den Zwillingen zu, als sie darauf warteten, die Schulleiterin zu begrüßen.
    Frau Theobald stand auf der Treppe, klein, stämmig, im dunkelblauen Kostüm und einer weißen Bluse, die Perlenbrosche am Revers. Sie hatte einen

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