Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Brixton Hill: Roman (German Edition)

Brixton Hill: Roman (German Edition)

Titel: Brixton Hill: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zoë Beck
Vom Netzwerk:
mehr?« Sie wussten es selbst nicht. Geschäfte, die auf unsauberem Boden geschlossen worden waren, konnten wohl nicht glücklich machen, egal, wie viel Geld sie abwarfen. Sie befahl Miles, die Story zu leaken, die beiden kamen in Untersuchungshaft, und Ka therine konnte sie nun mühelos in Schach halten. Wen n Robert tatsächlich die Bombe mit Franks Vergangenheit platzen ließ, würde sie dafür sorgen, dass er keinen Tag mehr in Freiheit verbrachte, denn er hatte ihr damals – ebenfalls im Bett – mehr über seine Geschäfte verraten, als gut für ihn war. Noch waren Frank und Robert nicht allzu aufgeregt, weil ein Urteil mit Bewährungsstrafen und hohen Entschädigungszahlungen zu erwarten war. Es war zu verschmerzen, hatten beide doch genügend Geld im Ausland, von denen die englischen Gerichte und Finanzämter nie etwas erfahren würden.
    Solange nur diese verdammten Geheimnisse niemals an die Öffentlichkeit kamen.
    Alles wäre für Katherine also gut, hätte Em nicht die verrückte Idee gehabt, dass Robert Hanford ihr nach dem Leben trachtete. Schon seit Tagen überlegte sie, welche Strategie die richtige war. Sie kam allerdings immer nur auf ihre ursprüngliche Idee zurück, ihre Nichte auf radikale Art zum Schweigen zu bringen. Die junge Frau interessierte sich nicht für Familienehre und den guten Ruf der Everetts. Sie hieß ja nicht einmal Everett. Sie hatte auch kein Interesse an der Bank.
    Und Katherine hatte ihre Nichte noch nie leiden können. Sie erinnerte sie ständig an ihre verschwundene Schwester, was sie nach all den Jahren immer noch nur schlecht aushielt. Endgültig in ihrem Entschluss bestärkt wurde Katherine allerdings am Tag von Margaret Thatchers Beerdigung. Zunächst rief Alex Hanford kurz nach Mittag bei ihr an.
    »Deine Nichte war hier. Ich hab sie rausgeschmissen.«
    »Aha?«
    »Sie glaubt nicht, dass Eric für meinen Vater gearbeitet haben soll.«
    »Es hat dir auch niemand aufgetragen, Erics Namen zu benutzen.«
    »Hätte ich diesen Hausbesetzern meinen eigenen Namen nennen sollen?«
    »John Smith. Jack Miller. Irgendwas Beliebiges. Aber doch nicht Eric Vine!«
    »Es war nicht damit zu rechnen, dass sich das jemand merkt.«
    »Tja. Dein Fehler«, sagte sie kühl.
    »Du bist mit den Umweltskandalen an die Presse gegangen, stimmt’s?«
    »Wie kommst du darauf?«
    »Das hätte ich an deiner Stelle auch getan. Aber ich bin nicht an deiner Stelle, und jetzt sitzt mein Vater im Gefängnis.«
    »Also entschuldige mal, wo kommt denn mit einem Mal diese große Zuneigung für Robert her? Hieß es nicht sonst immer: Er hat meine Mutter sitzen lassen, er hat sich nie richtig um mich gekümmert, er kann mir gestohlen bleiben?«
    »Von meinem Erbe wird nicht viel übrig bleiben, wenn er verurteilt wird.«
    »Beim Geld hört der Spaß auf. Natürlich. Mach dir darüber keine Sorgen. Er hat genug. Offshore.«
    »Wirklich?«
    »Ach, der Herr hat Geheimnisse vor seinem lieben Sohn. Interessant.«
    »Katherine, du bist ein Miststück.«
    »Ich weiß.«
    »Wie geht’s jetzt weiter?«
    »Ich kümmere mich um alles.«
    »Emma muss endlich den Mund halten.«
    »Wie gesagt. Ich kümmere mich drum.«
    Katherine legte auf.
    Wenig später kam ihre Mutter von der Beerdigung zurück.
    »Sehr inspirierend«, sagte Patricia, während sie sich von ihrer Haushälterin nach oben in ihre Wohnung bringen ließ.
    » Eine inspirierende Beerdigung?«, fragte Katherine und folgte den beiden. Sie dachte, ihre Mutter käme nun auf die bevorstehende Beisetzung von Erics Urne zu sprechen, aber damit lag sie ganz offensichtlich falsch.
    Die Haushälterin half Patricia aus Mantel, Hut und Schuhen, brachte ihr eine Strickjacke und Pantoffeln und kündigte an, Tee und etwas zu essen zuzubereiten.
    Katherine setzte sich auf das Sofa. »Inspirierend?«, wiederholte sie.
    »Ja. Ich werde auch meine Beerdigung planen müssen.«
    »Traust du mir das nicht zu?«
    »Es geht doch darum, was ich möchte. Nicht um das, was du möchtest. Ich werde zwar naturgemäß nichts mehr davon mitbekommen, aber es würde mich doch sehr beruhigen zu wissen, dass alles so ablaufen wird, wie ich es geplant habe. Die Reden, beispielsweise. Ich werde mir entsprechende Textstellen aus der Bibel heraussuchen.«
    »Aus der Bibel. Aha.« Ihre Mutter war ihr Leben lang alles andere als religiös gewesen.
    »Soll Emma etwa Shakespeare-Sonette aufsagen? Wobei das vielleicht keine schlechte Alternative ist. Du siehst, es gibt sehr viel zu bedenken.«
    »Wieso

Weitere Kostenlose Bücher