Broadway-Grusical
Ich war sogar schon dort gewesen und hatte einige Geheimnisse gelüftet. Der große englische Dichter Shakespeare hatte Aibon ebenfalls gekannt und viele Informationen darüber in seine Theaterstücke übernommen, um den Menschen seiner Zeit schon eine gewisse Botschaft zu vermitteln. Nur war er zumeist nicht verstanden worden.
Ich dachte anders darüber.
Auch mein Kreuz reagierte auf Aibon. Sobald es mit der Magie dieses Reiches in Berührung kam, leuchtete es grün auf. Dieser Schein überdeckte das silbrige Leuchten. Ob es sich auch auf diese Art und Weise gemeldet hatte, als ich mich im Becken befand, war nicht festzustellen gewesen. Dazu hatte ich einfach keine Zeit gefunden. Blaues Hemd, dezente Krawatte, dunkelblauer Anzug - ich sah richtig vornehm aus, auch wenn ich mich in den Klamotten unwohl fühlte. Hinzu kam noch, dass ich meine Waffen unterbringen musste, was gar nicht so einfach war, denn der Anzug entsprach nicht der neuesten Mode und war eng geschnitten.
Beretta, Kreuz und Dolch bekam ich noch gut unter. Schwieriger war das mit dem Bumerang. Ich packte ihn unter die Jacke und auf den Rücken. Auch wenn er dort etwas hinderlich war, verzichten wollte ich trotzdem nicht auf ihn.
Bill klopfte, betrat das Zimmer, schaute mich an und nickte. »Stark siehst du aus.«
»Hör auf.«
Der Reporter trug ebenfalls einen dunklen Anzug, vom Schnitt her aber moderner. »Wie bist du bewaffnet?« fragte ich ihn.
»Zwei Pistolen.«
»Die Goldene auch?«
»Ja.« Sein Gesicht wurde hart. »Ich habe das Gefühl, dass einiges auf uns zukommt, deshalb die goldene Pistole.«
Sie war in der Tat etwas Besonderes, stammte vom Planeten der Magier und war mit einer sehr gefährlichen Flüssigkeit gefüllt, die ähnlich reagierte wie der grausame Todesnebel. Wer mit dieser Flüssigkeit in Berührung kam, dem löste sich das Fleisch von den Knochen. Nicht zuletzt der Killer Kamikaze war auf diese Art und Weise ins Jenseits befördert worden.
»Wir können«, sagte ich und verließ als erster das Zimmer. In der Halle wandten wir uns an einen Pagen und baten um ein Taxi.
»Bitte, folgen Sie mir.«
Wir betraten den großen Aufgang, der von einem gewaltigen Baldachin überdacht wurde. Die Yellow Cabs, wie hier viele Taxen wegen ihrer gelben Farbe genannt wurden, warteten in der Nähe. Vor unseren Augen rollte der Verkehr auf der Fifth Avenue vorbei. Ein nie abreißender Strom von Fahrzeugen, die allesamt die eleganten Geschäfte und Apartmenthäuser passierten, die sich an dieser Prachtstraße niedergelassen hatten.
Der Wagen fuhr vor. Uns wurde die Tür geöffnet, wir stiegen ein und wurden nach dem Ziel gefragt. »Broadway«, sagte ich und nannte den Namen des Theaters.
Der Driver - er sah aus wie ein Mittelamerikaner lachte leise auf. »Haben Sie tatsächlich Karten für unser Grusical bekommen?«
»Ja.«
»Dann seien Sie glücklich.« Darüber konnte man geteilter Meinung sein…
***
Laurie Ball erlebte die Hölle, und niemand hörte ihr verzweifeltes Schreien.
Sie lernte die Grausamkeit der Zwerge am eigenen Leibe kennen, und es gelang ihr nicht, sich zu wehren. Zu grausam und hart waren die Griffe dieser Verwandelten, und sie machten mit Laurie, was sie wollten. Vergeblich hatte sie sich gegen den Boden gestemmt, aber die Zwerge waren stärker als sie.
Ihre Finger konnten schon mit Klammern verglichen werden, so brutal packten sie zu. Und sie waren überall. In den Haaren, an der Schulter, den Hüften, den Beinen.
Laurie, die sich wehrte und nicht aufgeben wollte, hatte ein paar Mal zuschlagen und auch kratzen können, aber das stachelte die kleinen Wesen nur noch mehr an.
Die Reporterin hörte, wie ihre Kleidung zerriss. Zwischen den Fingern ihrer Gegner sah sie die langen Stoffbahnen. Als sie nach unten schaute, nutzte einer die Chance und drückte ihr seine Hand mit den gespreizten Fingern ins Gesicht.
Lauries Aufschrei erstickte in einem dumpfen Gurgeln. Ein anderer hielt ihre Beine fest und riss sie unter ihrem Körper weg. Laurie fiel zu Boden, und damit war für sie die Sache gelaufen. Zu fünft warfen sich die Gestalten auf und über sie, um ihrer Wut freie Bahn zu lassen. Sie schlugen gezielt und hart. Laurie versuchte nur noch, ihr Gesicht zu decken, alles andere war ihr egal. Hinzu kamen noch die Schmerzen in ihrem Hinterkopf, aber was zählte das alles schon gegen die neuerliche Pein? Sie hatte sich weder für den Tod noch für eine Verwandlung entscheiden können. Nun lag ihr Schicksal im
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