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Broadway-Grusical

Broadway-Grusical

Titel: Broadway-Grusical Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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auf der Bühne.
    Das hier war kein Spiel, sondern tödlicher Ernst!
    Wieder griffen die sechs Zwerge zu. Noch einmal flammte in Laurie der Widerstand auf. Sie wollte sich nicht so einfach fertig machen lassen, drückte sich hoch, konnte sich auch hinknien, dann war es aus mit der Herrlichkeit.
    Kraft und Übermacht der Zwerge waren zu groß und auch zu stark. Sie fielen über sie her wie Katzen über eine Maus, und sie ließen ihr keine Chance.
    Rohe Kräfte drückten sie dem Boden entgegen. Gleich vier Zwerge hielten den oberen Teil des Körpers fest, zwei andere schoben unten nach. Wie stumpf gewordene Nägel spürte sie die verdammten Finger, die über ihren Körper tasteten. Dann riss man sie hoch. Dies geschah so plötzlich, dass Laurie sich nicht hatte schwer machen können und voll überrascht wurde. Ihr Kopf schwebte bereits über den Rand der Öffnung. Zwar lag das Ende der Leiter dicht unter ihr, aber dennoch in weiter Ferne und unerreichbar.
    Noch einmal sah sie Giesen. Er lachte nicht mehr, hielt seinen rechten Arm erhoben und ließ ihn plötzlich nach unten fallen. Das Zeichen für seine Diener.
    Die schleuderten die Reporterin Laurie Ball vor und ließen sie genau im richtigen Augenblick los. Laurie fiel dem Feuer entgegen!
    Sie wollte schreien, aber es war beim Versuch geblieben. So saß der Schock tief in ihr, ohne eine Chance zu bekommen, sich irgendwie zu lösen.
    Die Distanz bis zum Feuer konnte sie nicht ausloten. Sie sah auch nicht, wo es brannte, jedenfalls irgendwo unter ihr, und die Spitzen der sich irgendwie tänzerisch bewegenden Flammen schienen jetzt schon nach ihr greifen zu wollen. Wie lange würde sie fallen? Eine Sekunde - zwei oder drei?
    Sie fiel länger. Und aus ihrem ersten rasenden Fall wurde allmählich ein Schweben. Heiße und dennoch klare Luft drang ihr von unten her entgegen, streichelte sie, so dass Laurie den Eindruck bekam, auf einem Luftkissen zu liegen, das mit ihr zusammen der Tiefe und damit dem Feuer entgegenschwebte.
    Dieses langsame Fallen war nach den Schrecken der nahen Vergangenheit etwas Wunderbares. Laurie empfand dies fast als eine Erlösung, und die harte Spannung wich aus ihrem Gesicht. Sie fühlte sich besser, fast sogar gut aufgehoben, denn die Flammen lockten sie an.
    Laurie tauchte hinein.
    Noch einmal peitschte die Angst in ihr hoch, als die sich bewegenden Spitzen nach ihr griffen, das Gefühl ging jedoch schnell vorbei und schuf einem anderen, einer fast süßen Geborgenheit Platz. Es ging ihr besser.
    Die Flammen taten ihr nichts. Sie hüllten sie ein wie ein Mantel, und sie kam sogar mit den Füßen zuerst auf. Niemand hinderte Laurie daran, sich zu bewegen. Auch glaubte sie, ferne Musik zu hören. Klänge aus unendlich weit entfernten Sphären, die sie in der normalen Welt noch nie vernommen hatte.
    Es waren Klänge, eine fast engelsgleiche Musik, die ihr wundersam vorkam und von der sie sich am liebsten hätte wegtragen lassen. Die Angst war verschwunden. Laurie fühlte sich fast wohl, wenn nicht das Ziehen in ihrem Körper gewesen wäre und auch der plötzliche Schmerz hinter der Stirn.
    Sie wusste nicht, was es bedeutete, denn sie hatte einen blitzschnellen Blackout. Sekunden, Minuten - das wusste sie nicht zu sagen. Jedenfalls lebte sie noch, schaute in die Flammen, sah sie tanzen, sich bewegen, hob einen Arm, ließ ihn wieder fallen und hatte das Gefühl, alles wäre größer geworden.
    Das stimmte nicht. Leider war das Gegenteil richtig. Aus der normal gewachsenen Laurie Ball war ein weiblicher Zwerg geworden…
    ***
    Das Theater gehörte noch zu den älteren Bauten am Broadway. Wir hatten uns draußen umsehen können, auch hinter dem Bau, wo man nicht viel von dem rasenden und nie abreißenden Verkehr auf der Vergnügungsstraße hörte. Da brannten nur wenige Lampen, aber ich hatte mir die Lage der Notausgänge gut eingeprägt. Die würde ich auch in einer rabenschwarzen Finsternis wiederfinden.
    Bill und ich gehörten zu den ersten Besuchern, die das Foyer betraten und sich umschauten. Teppiche, Lüster, sehr weiträumig, und in einem Halbrund war alles angelegt worden. Die Garderoben lagen etwas versteckt, und diese Gegend interessierte uns besonders, denn wir entdeckten nahe der Toiletten eine Tür, durch die kein Besucher schreiten durfte. Wir öffneten sie trotzdem und schauten in einen nur schwach erhellten Gang aus nackten Ziegelsteinen. Direkt unter einer Lampe befand sich ein Schild, dessen Aufschrift uns beiden gefiel. Zur Bühne,

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