Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Brockmann Suzanne

Brockmann Suzanne

Titel: Brockmann Suzanne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ein Wort 10 Taylor - Ein Mann
Vom Netzwerk:
sie sich selbst eingeredet, es wäre möglich.
    Aber jetzt fühlte sie sich nur dumm. Sie war eine dumme, jämmerliche, verzweifelte Lügnerin.
    Sie wollte ihn noch einmal lieben. Und noch einmal und noch einmal und noch einmal.
    Vielleicht wollte er sie ja auch wieder. Männer wollten doch angeblich immer und überall Sex – am Morgen, am Mittag, am Abend, in der Nacht. Jedenfalls, wenn man manchen Quellen glaubte.
    Also dann! Jetzt war es Morgen, und sie würde nie herausfinden, ob er am liebsten abhauen oder noch ein bisschen länger bleiben würde, wenn sie nicht endlich aufstand und ihr Schlafzimmer verließ.
    Sie straffte ihre Schultern und tat es. Nach einem kurzen Zwischenstopp im Bad – wo sie nebenbei rasch dafür sorgte, dass ihre Haare nicht zu sehr an Frankensteins Braut erinnerten – ging sie in die Küche.
    Bobby begrüßte sie mit einem Lächeln und einer Tasse Kaffee. „Hoffentlich habe ich dich nicht geweckt“, sagte er und wandte sich wieder dem Herd zu, auf dem Haferbrei und Eier vor sich hin köchelten, „aber ich hatte gestern kein Abendessen und bin ziemlich hungrig aufgewacht.“
    Wie auf Kommando knurrte ihr Magen.
    Er lächelte. „Du anscheinend auch.“
    Himmel, sah er gut aus! Er hatte geduscht und trug nur seine Shorts, die ihm tief auf den Hüften hingen. Mit nackter Brust und lose über die Schultern hängenden Haaren hätte er gut auf das Cover eines dieser typischen Liebesromane gepasst, bei denen das entführte weiße Mädchen seine große Liebe und sein Glück mit einem auf exotische Weise schönen indianischen Krieger findet.
    Der Küchenwecker schrillte, und Colleen beobachtete erstaunt, wie der indianische Krieger in ihrer Küche sich ihre rosa geblümten Backhandschuhe überstreifte und etwas aus dem Backofen holte, das bemerkenswerte Ähnlichkeit mit einem Kuchen hatte.
    Nicht zu fassen – es war ein Kuchen! Bobby lächelte sie erneut an und stellte sein Kunstwerk vorsichtig auf einem Kuchengitter ab.
    Er hatte auch den Küchentisch gedeckt und goss ihr jetzt ein Glas Preiselbeersaft ein. Sie setzte sich, und er belud ihre Teller mit großzügigen Portionen Eier und Haferbrei.
    Es schmeckte köstlich. Alles schmeckte köstlich. Normalerweise mochte sie keinen Haferbrei, aber seine Version war leicht und schmackhaft statt dick und klebrig.
    „Was hast du heute vor?“, fragte er, als säße er ihr immer beim Frühstück gegenüber und fragte nach einer Nacht heißer Liebesspiele nach ihren Plänen für den Tag.
    Sie musste darüber nachdenken. „Ich muss bis Mittag meine Studiengebühr für die juristische Fakultät bezahlen. Dann wird vermutlich eine Art Gedenkgottesdienst für …“
    Ihr versagte schlagartig die Stimme.
    „Geht es dir gut?“, fragte er leise, Besorgnis im Blick.
    Colleen lächelte gezwungen. „Ja“, antwortete sie, „überwiegend. Es ist nur … es wird einige Zeit dauern.“ Sie atmete tief durch. Weiter im Text: Was hatte sie heute vor? „Heute Nachmittag werde ich einige Zeit brauchen, um alle über den Gedenkgottesdienst zu informieren. Außerdem sollte ich nachher noch ins Büro der Hilfsorganisation fahren. Bevor wir abreisen, ist noch sehr viel zu erledigen.“
    Seine Gabel blieb auf halbem Wege zum Mund in der Luft stehen. „Du planst die Reise immer noch?“ Er ließ ihr keine Zeit zu antworten. Stattdessen lachte er und antwortete an ihrer Stelle. „Natürlich planst du sie immer noch! Wie konnte ich etwas anderes erwarten?“ Er legte die Gabel auf den Teller. „Colleen, was soll ich tun? Willst du, dass ich vor dir auf die Knie gehe und dich anflehe, nicht zu fahren?“
    Bevor sie antworten konnte, rieb er sich die Stirn und fluchte. „Das nehme ich zurück“, fuhr er fort. „Es tut mir leid. Ich hätte das nicht sagen sollen. Ich bin heute ein wenig … durcheinander.“
    „Weil … wir letzte Nacht miteinander geschlafen haben?“, fragte sie leise.
    Er schaute sie an, registrierte ihr ungeschminktes Gesicht, ihre Haare, den leichten Morgenmantel, der einen Blick auf ihr verführerisches Dekolleté freigab. „Ja“, gab er zu. „Mich macht nervös, was als Nächstes passieren könnte.“
    Sie wählte ihre Worte sorgfältig. „Was möchtest du denn, dass als Nächstes passiert?“
    Bobby schüttelte den Kopf. „Ich glaube nicht, dass es eine große Rolle spielen sollte, was ich möchte. Ich weiß ja nicht einmal, was ich möchte.“ Er nahm seine Gabel wieder zur Hand. „Also spare ich mir meine Schuldgefühle für

Weitere Kostenlose Bücher