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Brockmann Suzanne

Brockmann Suzanne

Titel: Brockmann Suzanne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ein Wort 10 Taylor - Ein Mann
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starb, vertiefte sich ihre Beziehung, und sie wurden Freunde. Echte Freunde. Ihre Freundschaft schien unzerstörbar.
    Aber wenn die jahrelange Arbeit mit Sprengstoffen Bobby etwas gelehrt hatte, dann, dass es nichts Unzerstörbares gab. Und die Chancen standen gut, dass er innerhalb der nächsten paar Minuten einer zehnjährigen Freundschaft mit wenigen Worten den Todesstoß versetzen würde.
    Ich habe mit deiner Schwester geschlafen.
    „Hey“, begrüßte ihn Wes, „du siehst müde aus.“
    Bobby zuckte die Achseln. „Mir geht es gut. Und dir?“
    Wes löste sich von der Wand. „Sag mir bitte, dass du kein Gepäck aufgegeben hast.“
    Sie gingen los, folgten dem Strom der Reisenden aus der Ankunftshalle. „Habe ich nicht. Ich habe kein Gepäck. Keine Zeit, um zum Hotel zurückzufahren. Also habe ich es dagelassen.“
    „So ein Mist“, sagte Wes. „Du bezahlst für ein Zimmer, in dem du nicht mal schläfst. Das ist ziemlich dumm.“
    „Ja“, stimmte Bobby zu. Ich habe mit deiner Schwester geschlafen. Wie zum Teufel sollte er das bloß sagen? Einfach damit herauszuplatzen schien ihm falsch, und doch sah er keine geeignete Möglichkeit, das Thema zur Sprache zu bringen.
    „Wie geht es Colleen?“, fragte Wes.
    „Sie ist …“ Bobby zögerte. Schön. Umwerfend begehrenswert. Großartig im Bett. Vielleicht schwanger mit meinem Baby. „Sie kommt zurecht. Den Wagen zu verkaufen ist ihr nicht leichtgefallen.“
    „Mann, ich kann einfach nicht glauben, dass sie das getan hat. Ihren Mustang … Das ist doch, als würde man sein Kind verkaufen.“
    „Sie hat einen guten Preis erzielt. Der Käufer ist Sammler, und sie war sicher, dass er den Wagen gut pflegen wird.“
    Wes schob eine Tür auf, die zum Parkdeck führte. „Und doch …“
    „Hat der Admiral euch darüber informiert, was mit den tulgerischen Waisenkindern passiert ist, die Colleen und ihre Freunde aus dem Kriegsgebiet herauszuschaffen versuchen?“, fragte Bobby.
    „Ja. Offenbar hat das Waisenhaus bei irgendwelchen Gefechten vor ein oder zwei Tagen einen Treffer abbekommen. Es wurde weitgehend zerstört, und die Überlebenden kamen in ein örtliches Krankenhaus. Das hat allerdings weder Strom noch fließend Wasser. Unsere Hauptaufgabe in Tulgeria wird daher sein, die Kinder zurück in die Hauptstadt zu bringen.“
    „Gut“, antwortete Bobby. „Ich bin froh, dass der Admiral das zum Hauptziel erklärt hat. Wes, da gibt es etwas, was du wissen solltest …“ Zunächst das Leichtere. „Das kleine Mädchen, das Colleen adoptieren wollte, wurde bei diesem Luftangriff getötet.“
    Wes starrte ihn im Dämmerlicht des Parkdecks an. „Adoptieren?“ Er sprach so laut, dass seine Stimme widerhallte. „Sie wollte ein Kind adoptieren? Ja, ist sie denn völlig durchgedreht? Sie ist doch selbst noch ein Kind!“
    „Nein“, widersprach Bobby ruhig, „sie ist eine erwachsene Frau. Und …“ Okay, jetzt musste er raus damit! „Ich sollte das wissen. Ich … ähm, war mit ihr zusammen, Wes. Mit Colleen.“
    Wes blieb stehen. „Ach, komm schon, Bobby, das kannst du doch besser! Du warst mit ihr zusammen? Du könntest sagen: Ich habe mit ihr geschlafen. Aber du hast nicht besonders viel geschlafen, nicht wahr, du Bastard? Wie wäre es also dann mit: …“ Er benutzte die schmutzigste Umschreibung, die es gab. „Ja, ja, das passt! Das hast du getan, richtig? Du gottverdammter Hurensohn!“ Inzwischen brüllte er aus voller Kehle.
    Bobby stand da, vollkommen perplex. Wes wusste bereits Bescheid. Irgendwoher hatte er bereits erfahren, was geschehen war, und er, Bobby, war viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt gewesen, um das zu merken.
    „Ich habe dich zu ihr geschickt, damit du dich um sie kümmerst!“, fuhr Wes fort. „Und was machst du? Wie konntest du mir das antun?“
    „Das hatte nichts mit dir zu tun!“, versuchte Bobby zu erklären. „Das betraf nur mich und … Wes, ich bin schon seit Jahren verrückt nach ihr.“
    „Na großartig!“ Wes schrie jetzt so laut, dass seine Stimme sich überschlug. „ Seit Jahren! Und ich höre heute zum ersten Mal davon? Hast du etwa nur auf eine Gelegenheit gewartet, sie allein zu erwischen, du verdammter Hurensohn?“ Er stieß Bobby beide Hände hart vor die Brust.
    Bobby ließ sich schubsen. Er hätte einfach standhalten können, aber er tat es nicht. „Nein. Glaub mir, ich habe versucht, mich von ihr fernzuhalten, aber … ich habe es nicht geschafft. So verrückt das auch klingen mag, aber sie

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