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Brockmann Suzanne

Brockmann Suzanne

Titel: Brockmann Suzanne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ein Wort 10 Taylor - Ein Mann
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Vorsichtsmaßnahmen und Methoden, mit denen die SEALs sie schützen würden. All das geschah in seiner üblichen direkten und ruhigen Art. Und alles, was er sagte, wurde sehr ernst genommen.
    Die SEALs würden sich bedeckt halten und sich unauffällig unter die freiwilligen Helfer mischen. Nur wenige von ihnen sollten erkennbar als Wachen fungieren und offen Waffen tragen.
    Nach der Besprechung gab es Eistee und Limonade, und man lernte einander kennen. Viele der SEALs, die sie traf, waren ihr vom Namen her aus den Briefen und E-Mails ihres Bruders bekannt. Joe Cat, Blue, Lucky, Cowboy, Crash. Einige der Spitznamen fand sie echt lustig.
    Spaceman. Eigentlich hieß er Jim Slade. Er war groß und gut aussehend, mit kantigen Gesichtszügen und blauen Augen, die immer leicht amüsiert wirkten. Eine Weile hing er an ihr wie eine Klette und lud sie sogar ein, später in seinem Hotel mit ihm zu essen.
    Bobby hörte das zufällig, und Colleen erwartete eigentlich, dass er dazwischenging und irgendwie zu verstehen gab, dass sie zu ihm gehörte. Aber er tat nichts dergleichen. Ihre Blicke trafen sich nur kurz, und schon konzentrierte er sich wieder auf seine Unterhaltung mit Susan Fitzgerald.
    Colleen war verwirrt, hauptsächlich wegen ihrer eigenen Reaktion. Im Grunde war es dumm. Wenn Bobby machomäßig und besitzergreifend reagiert hätte, wäre sie darüber verärgert. Aber da er das nicht tat, fragte sie sich, warum nicht. Fand er denn nicht, dass sie zu ihm gehörte? Was für dumme Überlegungen. Sie wollte doch gar nicht von einem Mann als Besitz betrachtet werden.
    Mit Bobby sprach sie nur kurz, bevor er zu einer weiteren Besprechung mit seinem Team verschwand, die im Hotel stattfinden sollte. Sie blieb zurück und half bei der Planung für die Fernsehberichterstattung über die Abschiedsparty am Abend.
    Die Besprechung war schnell zu Ende, und noch vor vier Uhr saß Colleen in der U-Bahn Richtung Cambridge. Um vier Uhr fünfzehn stand sie bereits in der Lobby des Hotels, in dem Bobby wohnte.
    Sie benutzte das Telefon in der Lobby und rief ihn auf seinem Zimmer an. Er nahm schon beim ersten Klingeln ab, und sie wusste sofort, dass sie ihn geweckt hatte.
    „Tut mir leid“, sagte sie.
    „Lass nur, ich habe bloß ein Nickerchen gemacht. Bist du … Wo bist du?“
    „Unten. Darf ich raufkommen?“
    Schweigen. Sie hörte Bettwäsche rascheln, als er sich aufsetzte. „Gib mir ein paar Minuten, damit ich mich anziehen kann. Wir treffen uns in der Bar.“
    „Ich komme lieber rauf.“
    „Colleen …“
    „Zimmer 712, richtig? Ich bin gleich bei dir.“
    „Colleen …“ Sie hatte bereits aufgelegt.
    Bobby legte den Hörer zurück in die Ladestation und ließ sich aufs Bett sinken.
    Wozu sollte er sich anziehen? Sie kam rauf. In fünf, allerhöchstens zehn Minuten wäre er ja doch wieder nackt.
    Trotzdem schlug er die Decke zurück, stand auf und zog sich eine Hose und ein T-Shirt an. Wenn er schnell genug war, erwischte er sie noch im Flur vor den Fahrstühlen. Er schlüpfte in seine Schuhe und kontrollierte kurz im Spiegel, ob der Haarzopf noch einigermaßen hielt.
    Dann öffnete er die Tür, und vor ihm stand Colleen, die Hand bereits zum Anklopfen gehoben.
    „Hi“, sagte sie. „Tolles Timing.“
    Sie schlüpfte an ihm vorbei ins Zimmer.
    Nein, es war ganz und gar kein tolles Timing! Hier, allein in seinem Hotelzimmer, war der letzte Ort, an dem sie sich jetzt aufhalten sollten. Wenn Wes dahinterkam, würde er toben.
    Was am Morgen geschehen war, hatte Bobby zutiefst erschüttert. Er hatte wirklich nicht vorgehabt, Colleen auszunutzen, aber er schaffte es einfach nicht, nicht mit ihr zu schlafen.
    Obwohl sie ihn nicht heiraten wollte.
    Wurde er auf seine alten Tage etwa prüde? Was war denn schon dabei, wenn sie ihn nicht heiraten wollte? Sie wollte mit ihm schlafen, und das allein zählte.
    Oder doch nicht?
    „Ich möchte dich um einen Gefallen bitten“, sagte sie jetzt.
    Himmel, sie war so schön in ihrem blau geblümten ärmellosen Kleid, das fast bis auf den Boden ging. Während der gesamten Besprechung am Nachmittag war ihm nicht aus dem Kopf gegangen, wie leicht er sie aus diesem Kleid schälen könnte. Er bräuchte nur den Reißverschluss am Rücken aufzuziehen …
    Bobby durchquerte das Zimmer und zog die Vorhänge auf, um die helle Nachmittagssonne hereinzulassen. „Nur zu!“, antwortete er.
    „Ich weiß, dass wir offiziell euren Schutz erst brauchen, wenn wir tulgerischen Boden betreten“,

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