Brockmann Suzanne
tust, obwohl doch jeder von uns das CRO-Hauptquartier infiltrieren könnte ...”
„Ganz einfach: Weil ich am Morgen durchs Tor gehen”, gab Jake ihm und allen anderen zur Antwort, „und am Abend mit Christopher Vincent im kleinsten Kreis dinieren kann. Wenn du oder Cowboy oder Lucky sich dort einschleichen würden, würde es wer weiß wie viele Monate dauern, bis du auch nur so weit bist, vor Vincents Privaträumen Wache stehen zu dürfen.”
Er schaute ihnen in die Augen, einem nach dem anderen. Crash. Cowboy. Mitch. Lucky. Harvard. Bobby. Wes. „So viel Zeit haben wir nicht, meine Herren! Die CRO kann jeden Moment beschließen, das Triple X auszuprobieren. In jeder Stadt, die ihr gerade einfällt.” Sie alle hatten Familie, Freunde, überall im Land, und die unausgesprochene Botschaft seiner Worte kam an. Bevor sie nicht das Triple X wieder in Händen hatten, war niemand im ganzen Land sicher.
Jake schulterte seine Reisetasche mit der Ausrüstung. „So. Wer bringt Mitch und mich zum Flughafen?”
Der Air-Force-Flug nach Süddakota schien eine Ewigkeit zu dauern.
Mitch verschlief den größten Teil der Zeit und wachte erst beim Landeanflug wieder auf.
Jake ärgerte sich immer noch darüber, wie sein Team seine Pläne infrage stellte. Er hatte in der letzten Woche sehr hart gearbeitet, um sich den Respekt seiner Mitarbeiter zu verdienen. Er war der Meinung gewesen, seine körperliche Fitness, seine Ausdauer und Schnelligkeit hätten sie überzeugt. Offensichtlich hatte er sich geirrt.
Sein Team sah in ihm nach wie vor einen alten Mann.
Er wünschte sich, Crash säße neben ihm und nicht Mitch. Er hätte zu gern mit ihm über Zoe gesprochen. Er wollte wissen, was Crash wirklich davon hielt, dass Jake vorhatte, so zu tun, als wären er und die junge Doktorin ineinander verliebt.
Aber zu Jakes Plan gehörte auch, dass einer der SEALs wegen Verschwörung und Beihilfe zur Flucht ins Gefängnis geworfen wurde. Sowohl Mitch als auch Crash hatten sich freiwillig für diese Aufgabe gemeldet. Aber Jake wusste, dass Crash vor gar nicht allzu langer Zeit im Gefängnis gesessen hatte, weil er unter Verdacht geraten war, ähnliche Dinge wirklich getan zu haben.
Deshalb saß Jake jetzt also mit Mitch Shaw im Flugzeug. Einem Mann, den er immer für einen Freund gehalten hatte.
Einem Mann, der sich erst vor wenigen Stunden mit dem Rest des Teams zusammengetan und Jakes Führung infrage gestellt hatte.
Zurzeit strahlte CNN eine brandaktuelle Meldung aus, in der es um Verschwörung und Intrigen im US-Militärapparat ging. Nach dieser Meldung war Admiral Jake Robinson unter Hausarrest gestellt worden und geflohen. Ihm wurde vorgeworfen, sich an einem Komplott beteiligt und streng geheime militärische Informationen an diverse extrem rechte Gruppierungen und private Milizen weitergegeben zu haben.
Diesen Milizen ging es darum, sich der Kontrolle durch die Bundesregierung zu entziehen. Angeblich gab es Tonbänder, und was Jake gesagt hatte, konnte als Hochverrat interpretiert werden.
Das Militär hatte versucht, die Sache vor der Öffentlichkeit geheim zu halten. Schließlich sollte Robinson als Admiral der US Navy an vorderster Front stehen, wenn es darum ging, die Regierung zu verteidigen. Aber, so die Story, vor vier Tagen war Robinson mit Hilfe dreier nicht identifizierter Helfer seiner Bewachung entwischt, und jetzt beherrschte die Angelegenheit die nationalen Nachrichten.
Alle vier Männer waren zurzeit auf der Flucht.
Um ihrer Tarnung größere Glaubwürdigkeit zu verleihen, sollten Jake und Mitch in Süddakota entdeckt werden. Mitch würde man verhaften, während es Jake erneut gelingen würde zu entkommen.
Jake sollte mit dem Auto und zu Fuß weiterflüchten nach Montana und dabei eine Spur legen, die die CRO verfolgen konnte, wenn sie es versuchte. Und sie würde es versuchen -spätestens, wenn er vor ihrem Hauptquartier aufkreuzte und um Asyl bat.
In wenigen Tagen würde CNN nicht mehr über die Sache berichten. Dafür wollte Admiral Forrest sorgen. Und nach etlichen Wochen, in denen er sich auf dem CRO-Gelände versteckte, konnte Jake seinen Zufluchtsort verlassen und die Stadt besuchen.
Und dann konnte er Zoe wiedersehen.
Zoe. Der es gefallen hatte, wie er sie küsste.
Mitch schob gekonnt den Unterkiefer vor, um den Druck in den Ohren auszugleichen, während das Flugzeug rasch sank.
„Hey, Mitch!”, sagte Jake.
„Ja, Sir?”
„Nein”, gab Jake zurück. „Nicht Sir. Ich habe etwas auf dem
Weitere Kostenlose Bücher