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Brockmann Suzanne

Brockmann Suzanne

Titel: Brockmann Suzanne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 7 Jake - Vier Sterne fuer die Liebe
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hatte, sah sie aus wie eine Achtzehnjährige. „Du lügst”, erklärte sie. „Richtig?”
    Jake öffnete die Augen und schaute sie an. „Ja.”
    „Wahrscheinlich sprichst du nie über Vietnam, nicht wahr?” Sie hatte Schuhe und Strümpfe ausgezogen, die Beine ausgestreckt und in Knöchelhöhe gekreuzt. Ihre nackten Füße waren klein und zierlich, womöglich die hübschesten Füße, die er je gesehen hatte.
    Er wandte den Blick wieder zum Himmel. Das war viel sicherer.
    „Viele von den Jungs, die dort waren, wollen nicht darüber reden”, erklärte er. „Und Leute, die nicht da waren ... na ja ... das ist nicht einfach zu erklären. Aber du weißt doch vermutlich, wie das ist. Du sprichst vermutlich auch nie über die Operationen, an denen du teilgenommen hast.”
    „Die meisten dieser Operationen waren streng geheim.”
    „Bei mir auch. Aber ich meine die, die nicht unter Geheimhaltung fallen.”
    Zoe seufzte. „Ja, du hast schon recht. Peter konnte ziemlich schnodderig sein und - nun ja - sarkastisch. Er war so abgestumpft und zynisch, dass ich mit ihm nie über Dinge gesprochen habe, die mir etwas bedeuten.” Sie warf ihm einen Blick zu. „Weder über die üblen noch die guten Dinge.”
    „Ich wollte Daisy nie beunruhigen oder aufregen”, sagte Jake. „Ich habe mit ihr über ein paar meiner schlimmsten Erinnerungen an Vietnam gesprochen. Das brauchten wir beide, um damit fertig zu werden, verstehst du? Aber sie regte sich immer schrecklich auf, wenn ich darüber sprach, warum ich dabei blieb. Warum ich der Navy nicht den Rücken kehrte. Sie verstand nicht, warum ich das brauchte.”
    „Das Gefühl, tatsächlich etwas zu tun, zu handeln, und nicht nur am Rand zu stehen und zuzuschauen.” Zoe nickte. „Alle Welt jammert immer nur über die Zustände, und kein Mensch rührt einen Finger, um etwas dagegen zu unternehmen. Ich bin zur CIA gegangen, weil ich mehr tun wollte, als erschreckende Statistiken über chemische und biologische Waffen zu erstellen. Ich wollte die Scheißkerle jagen und vernichten.”
    „Und dann ist da noch der Rausch”, fuhr Jake fort. „Sie hat nie wirklich verstanden, was es mit dem Adrenalinrausch auf sich hat.”
    „Ich bin mir nicht einmal sicher, ob ich selbst das verstehe.” Zoe setzte sich auf und zog Strümpfe und Schuhe wieder an, weil es empfindlich kühl wurde. Dann zog sie die Beine an und kreuzte sie im Schneidersitz. „Das ist total verrückt, nicht wahr? Ich war einmal ... irgendwo, wo ich nicht hätte sein sollen. In einem Land, in dem man mich niemals mit offenen Armen empfangen hätte. Ich ging Berichten nach, laut denen eine pharmazeutische Fabrik Anthrax produzierte. Ich drang heimlich in die Fabrik ein, fand, was ich brauchte, um zu beweisen, dass die Berichte stimmten, und kam wieder raus. Allerdings nicht ganz so heimlich, nachdem ich mit einem Wachmann zusammengestoßen war.” Sie lachte, und ihre Augen glänzten, während sie die Erinnerung neu durchlebte. „Es war der helle Wahnsinn. Ungefähr zwanzig Soldaten jagten mich während eines heftigen Gewitters über die Dächer der Stadt. Wind, Blitze, Hagel - ich hätte eigentlich Todesangst verspüren müssen, aber dem war nicht so. Stattdessen fühlte ich so etwas wie Ekstase, ein seltsames Hochgefühl. Ich kann das nicht erklären. Ich konnte das schon damals nicht erklären.”
    „Das brauchst du auch nicht”, erwiderte Jake und setzte sich ebenfalls auf. „Ich weiß ganz genau, was du meinst. Man fühlt sich nicht nur lebendig, sondern mehr als das. Es ist einfach ...”
    „Unglaublich”, vollendete sie den Satz für ihn und lachte.
    „Es ist verrückt. Du schaust dir die Fakten an, siehst die Risiken, die du eingehst, und denkst: Eigentlich müsstest du jetzt so schnell und so weit wie möglich weglaufen. Du denkst: Diesmal kannst du dabei draufgehen.”
    „Und dann denkst du: Aber ich möchte wetten, dass ich das packe, dass ich das schaffe ...”
    „Ja”, lächelte sie, „... dass ich weiß, wie ich gewinne.”
    „Und du tust es einfach”, fuhr Jake fort. „Du gewinnst, gegen alle Wahrscheinlichkeiten, und das fühlt sich so verdammt großartig an.”
    „So viel mehr als nur großartig”, ergänzte sie.
    Sie saß da, völlig aufgekratzt und mit funkelnden Augen, und lächelte ihn an.
    Jake wusste, dass er sie angrinste, konnte aber nichts dagegen tun. „Du musst eins von den Kindern gewesen sein, die mit einem Bettlaken als Fallschirm vom Dach gesprungen sind.”
    „Ich

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