Brockmann Suzanne
als er endlich fragen kann, sagt Vincent ihm, er müsse erst alles, was er hat, der CRO übereignen, wenn er in solche Geheimnisse eingeweiht werden wolle. Der Admiral sagt ja, klar doch, mach ich gerne, sofort. Und Vincent sagt, nein, erst nach den Flitterwochen. Und dann schickt er ihn weg. Er soll in seine Unterkunft gehen und sich erst mal drei Tage mit seiner jungen Frau vergnügen.”
„Na großartig”, spottete Wes. „Da nimmt Zoe all diese Mühe auf sich, um in das Hauptquartier zu gelangen, in der Hoffnung, die Sache ein wenig zu beschleunigen, und was passiert? Das Gegenteil.”
„Ich hab ihn”, meldete Bobby.
Auf dem Bildschirm eilte der Admiral durch den Gang, der zu seinem Zimmer führte. Er wurde langsamer, während er sich der Tür näherte, blieb einen Moment davor stehen und starrte die Klinke an.
„Oh Mann”, stöhnte Lucky. „Ich würde die Tür eintreten, so eilig hätte ich es, in dieses Zimmer zu kommen.”
Auf den beiden Monitoren, die immer noch zwei verschiedene Blickwinkel des Zimmers zeigten, legte Zoe ihr Buch beiseite und schaute zur Tür.
Sie ging nicht auf. Zoe setzte sich langsam auf. Dann stand sie auf und starrte zur Tür.
Draußen vor der Tür atmete der Admiral einmal tief durch und griff endlich nach der Klinke.
Bobby steuerte die dritte Schlafzimmerkamera an, und auf dem zugehörigen Monitor konnte Lucky das Gesicht des Admirals sehen, als sich die Tür öffnete.
Auf dem Bildschirm sank Zoe sichtlich erleichtert in sich zusammen. „Mir war nicht klar, dass du das bist. Ich hörte Schritte vor der Tür und ...”
Der Admiral wandte sich ab, um die Tür zu schließen und den Schlüssel herumzudrehen. „Tut mir leid, dass es so lange gedauert hat. Chris kann einen ganz schön aufhalten. Ich hatte schon befürchtet, du würdest mich suchen.”
„Warum sollte ich das tun?”, fragte sie. „Ich wusste doch, wo du warst. Außerdem hast du mir gesagt, dass ich hierbleiben muss.”
Er drehte sich um und schaute sie an, ein leichtes Lächeln im Gesicht. „Ich schätze, ich ...”
Dann fiel ihm auf, was sie trug.
„Boing!”, sagte Wes. „Hallooo, Mrs. Robinson! Wie geht es dir heute Abend, Liebling?”
Lucky wusste nicht, wie er das fertigbrachte - aber der Admiral schaffte es tatsächlich, keinen Ton hervorzubringen, während er Zoe in ihrem verführerischen Nachthemd betrachtete.
Die Spannung im Zimmer war allerdings greifbar. Sie wurde regelrecht vom Sender über Meilen hinweg in den Wohnwagen übertragen. Alle konnten sie spüren.
Zoe sprach so leise, dass Lucky die Lautstärke höher regeln musste.
„Ich habe nur ... gelesen. Ich war müde, und deshalb habe ich ... mich schon mal bettfertig gemacht und ...”
„Wirst du ...” Der Admiral musste sich räuspern. „Wird es dir darin nicht zu kalt werden?”
„Ich habe nichts anderes.”
„Keinen Flanellpyjama?”
Zoe lachte nervös auf. „Ich finde es ziemlich warm hier drinnen.”
Wenn das nicht die Untertreibung des Jahres war! Lucky konnte förmlich spüren, wie Hitzewellen von den Bildschirmen aufstiegen.
Jake nahm seine Geldbörse und ein Schlüsselbund aus der Tasche und legte beides auf die Kommode. „Du musst aber nicht aufbleiben und auf mich warten, wenn du müde bist.”
„Diese Vorstellung behagt mir sowieso nicht sonderlich”, meinte Zoe. „Wird das häufig vorkommen?”
„Hmm ... ich hoffe nicht.” Jake trat auf sie zu. „Aber wenn Christopher nur abends Zeit für mich hat ...”
Sie wich vor ihm zurück. „Was hat es eigentlich mit diesen merkwürdigen Regeln hier auf sich, Jake? Wann darf ich endlich dieses Zimmer verlassen?” Sie reckte das Kinn vor, sprach lauter und in schärferem Ton. „Und was genau treiben die Leute hier, wenn sie mal ein bisschen Spaß haben wollen? Irgendwer hat mir heute erzählt, die Frauen dürften Mel’s Bar nicht besuchen. Versteh mich nicht falsch -ich sehne mich nicht nach meinem alten Job, aber ab und an würde ich schon gern mal ein Bier trinken gehen, wenn mir danach ist. Und wenn ich das nicht darf, wann und wie darf ich dann ausspannen?”
„Sie sucht Streit”, sagte Bobby. „Gut gemacht, Zoe!”
„Und stimmt es, was ich gehört habe?”, fragte sie weiter. „Dass ich in drei Tagen irgendeinem Arbeitskommando zugeteilt werde und den ganzen Tag putzen soll?”
Der Admiral schenkte ihr ein besänftigendes Lächeln: „Ich bin sicher, dass du nicht den ganzen Tag ...”
„Während du was tust? Herumstehen und gut
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