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Brockmann Suzanne

Brockmann Suzanne

Titel: Brockmann Suzanne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 7 Jake - Vier Sterne fuer die Liebe
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nicht tun wird. Natürlich werden wir hier die Augen offen halten müssen. Und da ich das Zielobjekt der FInCOM sein werde, hoffe ich, dass Vincent mir sagen wird, was er vorhat, um das Problem zu lösen.” Jake hielt einen Moment inne. „Aber, wie ich schon sagte: Das ist Plan B. Erst einmal warten wir ab, und ich versuche, mich bei Vincent einzuschmeicheln.”
    „Aber nicht vor Dienstag.” Zoe seufzte. „Ich habe das Gefühl, schuld daran zu sein, dass wir so lange warten müssen.
    „Es könnte schlimmer sein”, tröstete Jake sie. „Die Flitterwochen könnten vier Wochen dauern statt nur vier Tage.”
    „Warten ist nicht gerade meine Stärke”, gab sie zu. „Manchmal kommen mir schon vier Minuten viel zu lange vor.”
    „Damals in Vietnam”, erzählte Jake, „wurde mein Team einmal von einem Bautrupp festgenagelt, der plötzlich aufkreuzte. Es war völlig irrsinnig, Zoe! Wir saßen da mitten im Nirgendwo, und sie fingen an, Gruben auszuheben und Fundamente für Zelte zu legen. Sie waren nur wenige Meter von der Stelle entfernt, an der wir uns im Unterholz versteckten. Wir saßen fest bis zum Einbruch der Nacht, und dann - statt zuzusehen, dass wir fortkamen und uns in Sicherheit brachten - blieben wir noch fast vier Tage in unserem Versteck. Meine Jungs drehten fast durch. Wir hockten nur da und warteten, aber ich hatte eine Vorahnung. Und tatsächlich: Der Bautrupp richtete ein Kriegsgefangenenlager ein. Wir warteten ab und beobachteten, wie sie fünfundsiebzig von unseren Leuten anschleppten, hauptsächlich Amerikaner. Meine Jungs gaben mir Handzeichen.” Jake bewegte seine Hände, gab die Signale, mit denen SEALs sich wortlos verständigen konnten. „Jetzt? Angriff jetzt? Und ich signalisierte immer wieder zurück: Wartet. Wartet! Sie waren uns zahlenmäßig haushoch überlegen. Die Einheit war viel zu groß, wir hätten nie alle Feinde überwältigen können, ohne dass dabei Kriegsgefangene umgekommen wären. Außerdem hatte ich noch eine Vorahnung.”
    Zoe nickte. „Gott sei Dank gibt es solche Vorahnungen, nicht wahr?”
    Es war wirklich seltsam. Er erzählte ihr diese Geschichte -eine Geschichte über einen Triumph in einem Krieg, in dem es ganz entschieden zu wenig Triumphe gegeben hatte, und er wusste, dass Zoe alles verstand, was er sagte. Er wusste, dass sie verstand, was er dabei empfand. Er hatte an jenem Tag mitgeholfen, Dutzende von feindlichen Soldaten zu töten, und damit hatte er über siebzig Amerikaner gerettet, die ohne ihr Eingreifen niemals lebend aus dem Dschungel gekommen wären.
    Es war verrückt. Dieses gerade mal neunundzwanzig Jahre alte Kind verstand ihn vollkommen. Er schaute ihr in die Augen und wusste, dass sie seine Angst und sein Hochgefühl nachempfinden konnte. Obwohl sie nie selbst in einer Situation wie jener gewesen war, verstand sie. Sie waren sich in so vieler Hinsicht ähnlich. Und deshalb herrschte zwischen ihm und ihr eine Intimität, die er nie zuvor erlebt hatte. Mit keiner anderen Frau.
    Nicht einmal mit Daisy.
    Schon gar nicht mit Daisy.
    Daisy hatte ihn geliebt. Das wusste er zweifelsfrei. Und er hatte sie auch geliebt, von ganzem Herzen. Und dennoch hatte er sich ihr bewusst nie ganz offenbart. Es gab Bereiche in seinem Leben, Teile seiner Persönlichkeit, die er nie mit ihr geteilt hatte.
    „Also”, fuhr er fort. „Wir saßen da und beobachteten. Sie scheuchten die Kriegsgefangenen in die Gruben und in die Käfige, die sie gebaut hatten. Diese kleinen, engen, grässlichen ...” Er stieß voller Abscheu die Luft aus. „Einer der Gefangenen, ein Brite, wies sie auf Vietnamesisch auf die Rechte von Kriegsgefangenen hin. Und sie hängten ihn an den Füßen auf und folterten ihn zu Tode.”
    Er schloss die Augen; die Erinnerung überwältigte ihn. Er hatte sich so hilflos gefühlt! Diese Ohnmacht, nichts tun zu können ... Erwusste heute so gut wie damals, dass Dutzende Gefangene von den automatischen Waffen der Wachen niedergemäht worden wären, wenn er und seine Männern angegriffen hätten. Zudem wäre bei einem offenen Feuergefecht nicht gesichert gewesen, dass die SEALs gewonnen hätten. Und wenn nicht ... dann wären sie alle gestorben. Oder noch schlimmer: Sie hätten sie in die Gruben geworfen und in die Käfige gesperrt.
    Zoe nahm seine Hand, verschränkte ihre Finger mit seinen, drückte sie sanft. „Wie viele habt ihr gerettet?”, fragte sie. „Vierundsiebzig?”
    Er nickte. Wie sie seine Hand hielt, das gefiel ihm viel zu gut. Er

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