Brockmann Suzanne
kam zurück.
„Informationen”, bot Jake an. „Da ich seit fünfunddreißig Jahren zur Navy gehöre, verfüge ich über sehr viele Informationen, die dir nützlich sein könnten.” Er beugte sich vor. „Ich habe von der Geburtstagsparty gehört, die du planst, Chris. Bezieh mich in die Besprechungen ein. Schau, ob ich irgendetwas beitragen kann ...”
„Dich einzubeziehen”, unterbrach Vincent ihn, „wäre bereits ein Zeichen unseres Vertrauens. Was bietest du mir an, um mir zu beweisen, dass du dieses Vertrauen auch verdienst? Dass du mich als Anführer der CRO anerkennst?” Er lächelte verkniffen. „Seien wir offen, Jake. Ich weiß, dass du sehr ehrgeizig bist. Du wärst in der Navy nicht so weit gekommen ohne diesen Ehrgeiz. Aber wenn du es darauf anlegst, dich hier reinzudrängen und meinen Platz einzunehmen ...”
„Wow!”, wehrte Jake ab. „Christopher. Du bist die CRO.” Er lachte. „Stimmt schon, ich bin ehrgeizig, aber ich strebe hier ehrlich nur eines an: Ich will deine rechte Hand am Ratstisch sein. Dein oberster Berater. Dein Stellvertreter. Ich würde nie versuchen, dich zu stürzen oder deine Autorität zu untergraben. Niemals.” Die Lüge ging ihm glatt über die Lippen.
Chris setzte sich wieder hinter seinen Schreibtisch. „Beweise es.”
„Gern”, erwiderte Jake. „Wie schon gesagt - ich kann dir Informationen geben. Passwörter für Computer. Hintereingänge für hochsensible Daten. Informationen über die Sicherheitsvorkehrungen in Regierungsgebäuden ...”
„Du kannst mir mehr geben als Informationen”, unterbrach ihn Chris. „Natürlich akzeptiere ich dein Angebot als Zeichen deiner Loyalität. Aber das reicht nicht.”
Jake schüttelte den Kopf. „Chris, ich bin mit leeren Händen hierhergekommen. Ich habe einfach nichts. Sogar die Kleider, die ich am Leib trage, gehören der CRO, und ...”
„Zoe.”
Jake lehnte sich verblüfft zurück. „Wie bitte?”
„Du hast Zoe.” Vincent lächelte. „Ich würde sagen, das macht dich zu einem sehr reichen Mann.”
Jake lachte. Und erstarrte, als ihm aufging, dass Vincent keineswegs mitlachte. Grundgütiger! Der Hurensohn meinte es ernst.
Er sollte seinen persönlichen Besitz teilen. Zoe ... teilen. Die CRO glaubte, dass eine Frau ihrem Mann gehörte, aber bei Gott ...
„Warum kommt ihr beiden nicht heute Abend zum Essen zu mir?”, sagte Vincent und stand auf. „Um sieben. Für Freitagmittag ist eine Ratssitzung angesetzt, hier im Inneren Saal.” Er deutete auf die rechte Tür hinter sich. „Es wäre schön - für uns alle -, wenn du daran teilnehmen könntest.” Damit wandte er sich zur Tür, die aus seinem Büro in den Vorraum führte, öffnete sie für Jake und gab ihm zu verstehen, er könne gehen.
Jake stand auf, obwohl das Gespräch für ihn keineswegs beendet war. Er hatte mehr zu sagen, wollte protestieren, erklären. Aber das Telefon auf Vincents Schreibtisch klingelte, und der Wachtposten vor der Tür winkte Jake nach draußen.
Jake rührte sich nicht. „Hör mal, Chris ...”
„Wir sehen uns heute Abend beim Essen.” Vincent nickte dem Wachtposten zu, und der trat an Jake heran und ergriff ihn beim Arm.
Wenn er jetzt keine Szene machen wollte, blieb ihm nichts anderes übrig, als zu gehen. Vincent verschwand in einen der hinteren Räume, und der Wachtposten führte Jake in den Flur und schloss die Bürotür.
Da stand er nun. Ihm war klar, was Vincent wirklich wollte. Übelkeit stieg in ihm auf.
Wenn Zoe mit Christopher Vincent schlief, dann wäre das Jakes Schuld.
Wenn Zoe mit ihm schlief ...
Jake lachte kurz und ungläubig auf, während er sich rasch auf den Weg zu seinem Zimmer machte. Kam überhaupt nicht infrage! Er würde niemals zulassen, dass Zoe auch nur in die Nähe von diesem Dreckskerl kam. Sie gehörte ihm, verdammt noch mal, und er war nicht gewillt, sie mit einem anderen zu teilen.
Allerdings - sie gehörte ihm nicht wirklich. Ihre Ehe war keine Ehe. Sie galt nicht vor dem Gesetz. Und selbst wenn sie vor dem Gesetz gegolten hätte, wäre Zoe noch lange keine Frau, die ein Mann jemals völlig besitzen konnte.
Er nahm zwei Stufen auf einmal, wurde immer schneller, rannte beinahe.
Trotzdem konnte er der Wahrheit nicht davonlaufen. Er hatte eine Möglichkeit gefunden, an die Informationen heranzukommen, die sie brauchten. Wenn Zoe mit Chris schlief, dann würde er Freitagmittag genau erfahren, was die CRO mit dem gestohlenen Triple X vorhatte. Und wahrscheinlich würde er
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