Brockmann Suzanne
es längst an einem anderen Ort sein können.”
„Hinzu kam, dass dieses Lager mitten in einem Wohnge
biet lag”, fuhr Crash fort. „Nicht unbedingt ein akzeptables Ziel für einen Luftangriff.” Er lächelte erneut. „Jake hat es tatsächlich geschafft, alle drei Ziele zu eliminieren, ohne dass Zivilisten zu Schaden kamen.”
„Und wie?”, fragte Lucky. „Haben sie denn irgendwo ein Munitionslager entdeckt? Oder mehr C4 auftreiben können?”
„Nein”, antwortete Crash. „Er ließ sich Zeit. Und dachte gründlich nach. Und als er so weit war - nicht früher -, positionierte er die Sprengladungen so, dass der größtmögliche Effekt erzielt wurde. Das war ein sehr riskantes Vorgehen, aber wenn es um Sprengungen geht, ist der Mann ein Zauberkünstler. Er vertraute sich selbst und erledigte seinen Job.” Crash wandte sich direkt an Lucky. „Ich denke, wir sollten dasselbe tun - unserem Teamleiter vertrauen, dass er seinen Job tut.”
Lucky nickte. „Danke, Lieutenant.”
Die Botschaft war angekommen.
Am Dienstag wurde Zoe einer Putzkolonne zugeteilt mit dem Auftrag, Toiletten zu putzen. Sie warf einen halb amüsierten, halb finsteren Blick zurück zu Jake, als sie mit Edith, einer blassen, beinahe durchscheinenden Frau, die ihr als Partnerin zugewiesen worden war, den Gang hinuntereilte.
Edith sah nicht so aus, als könnte sie ihr große Probleme bereiten. Mit etwas Glück würde sie ihre Partnerin bleiben.
Natürlich war es im Grunde egal, mit wem Zoe zusammenarbeiten sollte. Sie war in der Lage, sich von jedem abzusetzen. So gut war sie allemal.
Sie war mehr als gut.
Sie war ...
Jake trat ein paar Schritte zurück und beobachtete sie. Sie ließ beim Gehen leicht die Hüften schwingen. Gerade genug, um deutlich darauf aufmerksam zu machen, dass in den schlichten Jeans eine Vollblutfrau steckte.
Letzte Nacht hatten sie wieder einmal zusammen geduscht. Herr im Himmel, Sex mit Zoe war einfach unbeschreiblich. Es war ...
Sex. Durch und durch rein körperlich. Zwei Menschen, die sich ihrer Körper bedienten, um enorm viel Spaß miteinander zu haben.
Zoe war so direkt, so offen und ehrlich. Sie spielte keine Spielchen, ließ ihn nicht herumrätseln, was sie mochte. Sie liebte Sex auf die gleiche Art und Weise wie er: mit offenen Augen und bei Licht.
Er genoss es, ihr in die Augen zu schauen, wenn er sich in ihr vergrub. Er mochte es, wie sie ihm geradewegs in die Seele zu schauen vermochte. Das Band zwischen ihnen, das etwas beinahe Mystisches hatte. Ihre hungrigen Küsse. Ihre atemberaubenden Höhepunkte. Die Art und Weise, wie sie sich nachts an ihn kuschelte, so viel Körperkontakt wie möglich suchte. Gerade so, als könnte sie einfach nie genug von ihm kriegen, selbst wenn sie gerade erst miteinander geschlafen hatten. Er liebte es, wie sie ihm an diesem Morgen mit nur einem Blick und einem Lächeln zu verstehen gegeben hatte, dass sie sich bereits auf den Abend freute, auf das Liebesspiel mit ihm.
Er genoss es zutiefst, wie bewusst ihm wurde, dass sein Herz regelmäßig schlug, das Blut durch seine Adern strömte, seine Lungen sich mit Luft füllten, wenn er sie nur anschaute. Oh ja, er fühlte sich so wach und lebendig wie seit Ewigkeiten nicht mehr.
Zoe warf ihm einen Blick über die Schulter zu, und er schaute nicht weg. Sie durfte wissen, dass er ihr nachschaute. Sie durfte sehen, was er gerade dachte.
Sie lachte, und ihm wurde schlagartig warm ums Herz.
Licht durchflutete seine Seele und erfüllte ihn mit einem umwerfenden Glücksgefühl.
Sie winkte ihm noch einmal zu, bevor sie um die Ecke verschwand, und Jake blieb noch eine Weile stehen. Schlagartig wurde ihm klar, dass er sie heute vermissen würde. Seit vier Tagen waren sie nahezu ununterbrochen zusammen gewesen, und so sehr ihn die untätige Warterei auch frustrierte - er hatte es mehr als genossen, mit Zoe zusammenzusitzen und sich stundenlang mit ihr zu unterhalten.
Er hatte viel über sie erfahren. Er hatte ihren gedanklichen Tiefgang und ihren Sinn für Humor schätzen gelernt.
Sie füllte nicht nur die sexuelle, die körperliche Leere in seinem Leben aus. Sie bedeutete ihm mehr, viel mehr. Und diese Erkenntnis traf ihn zutiefst.
Gestern Morgen noch, auf dem Dach, war er sich seiner Gefühle so sicher gewesen. Er war davon überzeugt, dass seine Beziehung zu Zoe ihm deshalb so guttat, weil sie nicht über das Körperliche hinausging. Aber heute musste er sich eingestehen, dass er sie nicht nur körperlich
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