Brockmann Suzanne
was seine Anhänger haben, will er einen Anteil. Geld. Informationen.” Er schloss kurz die Augen. „Frauen.”
Frauen. Oh Gott.
„Natürlich wäre der Mistkerl vermutlich nicht ganz so interessiert an einer Frau, die weniger toll aussieht als du und ...” Jake brach ab. Eine steile Falte erschien auf seiner Stirn, Ungläubigkeit trat in seine Augen. „Du hast das gewusst, oder?”
Sie konnte ihn nicht belügen. „Chris hat mir gegenüber mal so etwas erwähnt. Ich schätze, er betrachtet sich als eine Art Feudalherr und ...” Sie schüttelte den Kopf. „Ich hatte allerdings nicht erwartet, dass er mit dieser Forderung an dich herantritt.”
„Was hast du denn erwartet? Dass er dich darauf anspricht?” Jakes Augen wirkten plötzlich so kalt wie die eisige Luft, die ihr um den Körper strich, und er löste sich rasch von ihr. „Und was zum Teufel wolltest du tun, wenn er an dich herangetreten wäre?” Er stieß einen scharfen Fluch aus. „Sag’s mir nicht! Ich will es nicht wissen.”
Da er fast alles anbehalten hatte, war er schnell wieder vollständig bekleidet. Zoe hingegen musste nach ihrem Höschen suchen, ihre Jeans auf rechts wenden und ihre Schuhe wiederfinden. Ihre Bluse hatte keine Knöpfe mehr, ihr BH ließ sich nicht mehr schließen. Sie fröstelte, versuchte sich die Bluse über der Brust zusammenzuhalten und wusste nicht, was sie sagen sollte. Wie konnte sie ihm am besten erklären, warum sie so und nicht anders gehandelt hatte?
Jake legte ihr die Jacke um die Schultern. „Verdammt, Zoe!” Seine Stimme zitterte. „Du hättest mich wenigstens in deinen Plan einweihen können.”
„Das war kein Plan”, widersprach sie. „Das war ... einfach nur eine eventuelle Möglichkeit, die ich mir offenhalten wollte. Jake, der Mann hechelt seit Wochen hinter mir her. Ich dachte, ich könnte zu ihm gehen und mit ihm reden. Natürlich hätte ich dich vorher informiert. Ich dachte, das wäre zumindest eine Möglichkeit, in sein privates Büro zu gelangen.”
„Verstehe. Nun, ich war gerade in eben diesem Büro”, erklärte Jake verärgert. „Es ist klein, fensterlos, ein Tisch, drei Stühle. Drei Türen an der Wand hinter dem Schreibtisch. Die linke führt in eine Toilette. Die rechte nach seinen Worten in seinen Inneren Saal. Die Kanister, die wir suchen, habe ich nicht entdecken können. Ich wette, sie lagern in diesem Inneren Saal.”
Den er schon bald betreten durfte. Vorausgesetzt, er teilte Zoe mit Christopher Vincent.
Zoes Hand zitterte kaum merklich, als sie sich die Haare aus dem Gesicht strich. „Was hat er denn nun genau zu dir gesagt wegen ...” Sie schaffte es immerhin, ihre Stimme bemerkenswert ruhig klingen zu lassen, aber aussprechen konnte sie die Worte dennoch nicht.
„Nichts Konkretes. Er redete nur zwischen den Zeilen”, erklärte Jake. „Sagte, dass ich meinen Besitz teilen müsse. Erwähnte dich. Lud uns beide für heute Abend sieben Uhr zu einem privaten Essen ein.”
„Uns beide?”
„Ich habe mit einem seiner Vertrauten gesprochen.” Jakes Stimme klang rau. „Offensichtlich läuft das so: Er lädt uns beide ein, und dann schicke ich dich allein hin und bitte, mich zu entschuldigen, weil es mir nicht gut geht.” Er lachte kurz ungläubig auf. „Glaub es oder glaub es nicht: Man hält es für eine Ehre, wenn Vincent mit der eigenen Frau rummacht.” Er ließ den Kopf sinken und schlug die Hände vors Gesicht.
„Diese durchgeknallten, perversen Schweinehunde!”
Zoe atmete tief ein, von bösen Vorahnungen erfüllt. „Verstehe. Und was hast du ihm geantwortet? Hast du die Einladung angenommen? Ihm gesagt, dass wir - dass ich zum Essen komme?”
Er hob den Kopf und schaute sie an. Seine Augen leuchteten fast so blau wie der Himmel über ihnen. „Wir können absagen.”
„Das heißt, du hast Ja gesagt. Du hast die Einladung angenommen.”
Jake schüttelte den Kopf. „Nein, ich habe sie nicht angenommen.”
„Du hast sie aber auch nicht ausgeschlagen.”
„Ich habe gar nichts gesagt.”
„Schweigen lässt im Allgemeinen auf Zustimmung schließen”, bohrte sie weiter.
„Ja”, gab Jake zu. „Ich weiß.” Dann ließ er den Kopf wieder sinken. Er konnte ihrem Blick einfach nicht standhalten.
Zoe blinzelte heftig, um die Tränen zurückzudrängen, die ihr in die Augen schössen. Konnte er wirklich glauben ... Erwartete er allen Ernstes ... „Soll das heißen, dass du mich bittest, mit Christopher Vincent zu schlafen?” Gott, was musste
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