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Broken (German Edition)

Broken (German Edition)

Titel: Broken (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Kyle Williams
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Reservekatzensitter.»
    «Fährst du weg?»
    «Larry Quinn hat heute angerufen. Er hat einen Auftrag für mich. Klingt interessant.»
    «Der Kuh-Anwalt? Oha.»
    Ich ging mit Rauser in den Pausenraum und sah zu, wie er Kaffee in eine Tasse goss. Ich konnte die Brühe in der Kanne sehen. Er bot mir welchen an, aber ich trinke meinen Kaffee am liebsten, wenn er noch flüssig ist. «Ein Mandant von ihm in der Nähe vom Lake Chatuge behauptet, dass das Krematorium, wo seine verstorbene Mutter eingeäschert wurde, ihm eine Urne mit Hühnerfutter und Zementmischung ausgehändigt hat.»
    «Das gibt’s nicht. Wieso?» Er trank einen Schluck und verzog das Gesicht, schüttete dann aus einem Zuckertopf jede Menge milchfreien Kaffeeweißer hinein.
    «Darauf hab ich noch keine Antwort gefunden», erwiderte ich.
    «Das Motiv ist meistens Geld», erinnerte er mich.
    «Was hat man davon, wenn man die richtige Asche durch Zementmischung ersetzt?»
    «Wie haben die das denn erklärt?»
    «Ein Mitarbeiter hätte die Asche versehentlich verschüttet und die Sache vertuschen wollen.»
    «Klingt plausibel.»
    «Larry findet das nicht.»
    Rauser gab einen Hm -Laut von sich. «Larry Quinn wittert Kohle. Du kennst ihn doch.»
    «Wie auch immer, ich könnte auch ein bisschen Kohle gebrauchen, und ich müsste den vierten Juli nicht mit Mutter allein verbringen.»
    «Autsch. Schuldgefühle. Ist Papa Bär denn nicht da, um dich zu beschützen?»
    «Dad kann mir nicht helfen. Ich glaube, sie schlägt ihn.»
    «Ich hoffe, das liegt in der Familie», sagte er und ließ seine Augenbrauen hüpfen.
    «Du bist krank.» Ich grinste.
    «Kann ich heute Nacht bei dir schlafen?»
    Ich berührte seine kratzige Wange. «Wehe, wenn nicht.»
    Laute Stimmen von nebenan ließen uns aufhorchen. Durch die Glaswand sahen wir Miki mit Balaki, Williams, Velazques, Bevins und Angotti vom Morddezernat und einer Handvoll anderer Detectives, von denen ich einige vage aus dem Raubdezernat kannte. Die anderen hatte ich noch nie gesehen. Ein paar Streifenpolizisten hatten sich zu der Schar gesellt, und alle starrten sie auf einen Bildschirm, der hoch oben an der Stirnwand des Großraumbüros montiert war. Ich folgte den Blicken und sah, wie Steven T. Wriggles sich die schlackernde Handschelle ins Gesicht klatschte, dann, wie ich selbst vor seinem versifften Finger zurücksprang. Dann hatte ich meine Glock in der Hand. Der Clip endete damit, wie ich zu Wriggles sagte: «Ohne lass ich dich mit der Nase nicht in mein Auto.» Text flirrte über den Bildschirm: Kopfgeldjägerin stellt Popel-Banditen . Brüllendes Gelächter.
    «Ich schmeiß sie hochkant raus», murmelte ich.
    Rausers Handy klingelte. Er zog es aus seiner Gesäßtasche, lauschte einen Moment. «Was für eine?», fragte er. «Frank, Kurzfassung genügt.» Er wartete. «Und, reicht das für ein Profil?» Wieder wartete er, gab eine Mischung aus Knurren und Seufzen von sich, steckte das Handy wieder ein. «Loutz», sagte er, womit der Gerichtsmediziner von Fulton County gemeint war. «Eine forensische Lichtquelle hat auf der Haut des Delgado-Jungen irgendeine Flüssigkeit sichtbar gemacht. Sie schicken eine Probe ins Labor.»
    «Wo genau?»
    «Auf der linken Schulter und seitlich am Hals.»
    «Der Junge lag auf dem Bauch», sagte ich. «Dann ist das also passiert, als der Täter hinter ihm war, vermutlich auf ihm drauf, während des Mordes.»
    «Oder danach», sagte Rauser.
    «Konnte Frank irgendwas ausschließen?»
    «Er weiß, dass es kein Blut ist.»
    «Bei der Hitze und aufgrund der Lage würde ich auf Schweiß tippen. Speichel.»
    «Sperma oder Urin», fügte Rauser hinzu. «Es war ein Zufallsfund. Irgend so ein fluoreszierender Farbstoff, den einer der Techniker hatte und der normalerweise nicht für die Haut benutzt wird, ist an den Leichnam geraten. Eigentlich ist er für die Augen oder so. Jedenfalls, das UV-Licht hat unter diesem Farbstoff Tropfen und Spritzer von der Flüssigkeit sichtbar gemacht. Frank meinte, es war die reinste Weihnachtsbeleuchtung.»
    «Wann erfährst du, was es ist?»
    Rauser nagte an der Lippe. «Die KTU ist total überlastet, selbst dringende Fälle stauen sich. Die Etatkürzungen sind verheerend. Alle wollen eine abgespeckte Bürokratie. Tja, und das ist das Ergebnis.» Er blies Luft und Anspannung aus. «Gott, ich will eine Zigarette.»
    Rauser hatte letztes Jahr an Thanksgiving mit dem Rauchen aufgehört, aber er hatte nicht aufgehört, rauchen zu wollen. Er zog eine Packung

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