Broken Heart Vampires 01 - Vampire zum Frühstück

und dank unserer Ernährungsumstellung habe ich es geschafft.“ Linda streichelte sich über den Bauch. Sie hatte in der Tat ein paar Kilo abgenommen. Sie war immer noch klein und kurvig, aber ihre „Mäusespeckzone“, wie sie die Pölsterchen in Hüftgegend immer genannt hatte, war verschwunden. Dann musterte sie mich. „Du siehst aber auch ziemlich gut aus, Mädel.“
    „Danke.“
    „Wir sind nicht die Einzigen.“ Sie lehnte sich zurück, damit ich einen Blick in die Reihe werfen konnte.
    Heiliger Bimbam! Da saß Patsy Donahue, die Besitzerin von „Hair Today, Curl Tomorrow“, dem einzigen Schönheitssalon in Broken Heart. Außerdem Simone Sweet, die beste Mechanikerin in Joe’s Werkstatt; Louise LeRoy, die erst kürzlich hergezogen war, um den Platz ihrer verstorbenen Großmutter als Bibliothekarin einzunehmen (die Bücherei befand sich in der alten LeRoy-Villa); Phoebe Tate, Kellnerin im Old Sass Cafe, und viele andere. Ich zählte neun Frauen, inklusive mir, und einen Mann: Ralph Genessa, erst seit Kurzem verwitwet und bemüht, seine kleinen Zwillingsjungs großzuziehen. Er arbeitete als Fast-Food-Koch im Old Sass Cafe am Ende der Main Street.
    „Okay, Schätzchen“, wandte Linda sich an Stan, der dadurch so sehr erschrak, dass er um ein Haar sein Lieblingsspielzeug hätte fallen lassen. „Lass uns doch endlich anfangen, ja? Ich habe Hunger.“
    Stans Gesicht nahm die Farbe einer ungewaschenen Sportsocke an. Schweißperlen traten ihm auf die Stirn, und er wischte sie mit dem Handrücken ab, den er dann an seinen Kaki-Shorts trocknete. Er holte tief Luft (elender Glückspilz) und legte den PDA aufs Pult, an das er sich nun klammerte.
    „Wir wissen Ihre Kooperation sehr zu schätzen ..."
    „Als hätten wir eine Wahl gehabt“, unterbrach Linda ihn. „Wir alle wissen, dass wir Vampire sind. Verdammt, du bist der einzige Mensch hier, Schlaumeier.“
    Ich sah zu Stan. Linda hatte recht. Die Einwohner der Stadt, die sich hier versammelt hatten, waren vermutlich in derselben Nacht zu Vampiren geworden wie ich. Lorcan hatte ganze Arbeit geleistet. Wenn ich ihn nur getötet hätte ... aber nein. Da hatte er bereits den gesamten Schaden angerichtet. Wie konnte ein Mensch, ein Ding, bloß zehn Leute durch Aussaugen umbringen? Und warum hatten Patrick und seine griesgrämig dreinschauenden Kollegen uns alle gerettet?
    „Äh, ja. Nun ja.“ Stan räusperte sich. „Ich weiß, Sie haben viele Fragen. Und es gibt eine Menge zu klären, bevor Sie ... ähm, essen gehen können. Unter den Stühlen finden Sie PDAs. Mit denen können Sie Kontakt zu uns aufnehmen
    „Und wieso sagen Sie uns?“, warf ich ein. „Von wem reden Sie?“
    „Vom Konsortium.“
    „Und das besteht aus wem?“
    „Auf den Minicomputern finden Sie auch ein Merkblatt zum Konsortium“, erklärte Stan.
    Alle nahmen die PDAs zur Hand und schalteten sie ein. Einige begannen sogleich, mit dem Eingabestift auf dem Display herumzutippen, während Stan die Bedienungsanleitung herunterleierte und eintönig erklärte, wo man Informationen zum Konsortium fand und wie man selbiges kontaktieren
konnte.
    Also gut. Auch ich schaltete mein elektronisches Dingsbums ein. Links auf dem Display erschien eine Reihe Icons. Eines sah aus wie ein kleiner Papierbogen. Darunter stand FAQ. Ich tippte auf das Symbol.
    Das Konsortium - FAQ
    Frage: Was ist das Konsortium?
    Antwort: Das Konsortium ist eine 500 Jahre alte gemeinnützige Organisation zur Förderung der Beziehungen von Menschen und Nichtmenschen. Es wird von einem Rat geleitet, bestehend aus ordentlich gewählten Handlungsbevollmächtigten, die im 100-Jahres-Turnus wechseln.
    Frage: Was will das Konsortium erreichent Antwort: Primäres Ziel des Konsortiums ist die Besserstellung aller Wesen dieser Erde. Dies soll durch Fortschritte in Wissenschaft, Technologie und Medizin erreicht werden. Zum Zweiten sollen zwischen paranormalen Wesen und Menschen Brücken geschlagen werden, damit eines Tages alle empfindungsfähigen Kreaturen in Frieden und Wohlstand zusammenleben können. Unsere Brücken werden aus verschiedenen Materialien „gebaut“, etwa der Finanzierung archäologischer und historischer Recherche, der Erschaffung von Sicherheitszonen für die Paranormalen sowie der Stiftung von Fonds für karitative Anlässe.
    Frage: Wer kann Mitglied im Konsortium werden?
    Antwort: Jeder, der daran interessiert ist, das Konsortium bei der Verfolgung seiner Ziele zu