Broken Heart Vampires 01 - Vampire zum Frühstück
sie nicht, Liebste.“
„Ach ja? Dann pass mal auf, Kumpel. Frauen können ohne Schokolade nicht existieren. Schon mal erlebt, dass wir ohne das süße Zeug das PMS überstehen?“
Sein linker Mundwinkel zog sich nach oben, und er beugte sich mit dem Kopf dicht zu mir. „Über das PMS brauchst du dir keine Sorgen mehr zu machen. Du wirst nie wieder deine Periode haben. Oder in die Menopause kommen.“
Ich musste zugeben, in mancherlei Hinsicht war diese Vampirsache echt okay. „Schokolade wird mir trotzdem fehlen.“
„Ich will versuchen, mir etwas einfallen zu lassen, um dich davon abzulenken.“ Patrick knabberte an meinem Ohr, seine Zunge schlängelte sich zum Ohrläppchen und liebkoste es. Ein ganz anderes Bedürfnis überkam mich. Ich hatte nicht die geringste Ahnung, warum wir nach nur zwei Tagen schon so verknallt waren. Ich konnte nur vermuten, dass meine Sehn sucht, von Patrick berührt zu werden, mit seine Blutspende zusammenhing. Der Mann war fast 4.000 Jahre alt, und ich wettete, dass sein Blut deshalb einige Nebenwirkungen hatte. Und dann spielte sicherlich auch der geheimnisvolle fede- Ring eine tragende Rolle. Patrick glaubte anscheinend, dass mich allein der Besitz des Ringes zu seiner Seelenverwandten machte.
„Ich bin keine Sexsklavin, oder?“, fragte ich halb im Spaß.
Patrick zog mich an sich und küsste mich sanft. „Noch nicht.“
Natürlich nahm ich in seinen arroganten Worten das pure Verlangen wahr, doch der leise Anklang von Besitzansprüchen, der in Patricks Stimme lag, ergoss sich wie ein Eimer mit Eiswasser über mich. Ich befreite mich aus seinem Griff und trat einen Schritt zurück. Mit vor der Brust verschränkten Armen sah ich ihn verächtlich an. „Ich gehöre dir nicht.“
Mein Widerstand schien ihn mehr zu amüsieren als zu verärgern, und er strich mir mit dem langen blassen Finger über die Wange. Dann flüsterte er: „Noch nicht.“
„Pass auf, du Huren...“
„Gut, dürfte ich Sie dann bitten, Platz zu nehmen. Die Sitzung kann beginnen“, rief Stan, vermutlich für die Menschen, denn mir kam es vor, als schrie er direkt in mein Ohr. Patrick führte mich zur ersten Reihe, und ich setzte mich. Ich war noch immer stinkig wegen seines hochnäsigen Getues. Zwei Reihen mit je sechs Metallklappstühlen waren vor dem Rednerpult aufgebaut, an dem Stan stand und auf seinem dämlichen elektronischen Spielzeug herumtippte. Hinter ihm befanden sich acht Stühle. Sieben waren besetzt. Auf einem saß Patrick, auf den anderen fünf Männer, die aussahen, als wären sie einer kitschigen Romanzenschnulze entstiegen. Alle waren groß und gut aussehend, alle hatten dieselbe lässige Anmut, die mir bereits bei Patrick aufgefallen war. Auch ihre legere Kleidung konnte nicht die an eingesperrte Panther erinnernde Energie verbergen, die sie versprühten. Auf dem siebten Stuhl saß eine schmale Brünette, neben der selbst Kate Moss fett gewirkt hätte. Sie sah aus wie auf Papier gezeichnet, so weiß war sie, und das ungeduldige Wippen ihres Fußes verriet, dass sie den Beginn der Veranstaltung kaum noch abwarten konnte.
Genervt wandte ich mich nach links und verschluckte fast meine Zunge. „Linda? Linda Beauchamp? Was zum Teufel machst du denn hier?“
In typischer Linda-Manier verdrehte sie die grünen Augen. „Als ich gestern Abend mit Buster spazieren ging, stieß mich irgendein riesiges stinkendes Ding zu Boden und saugte mich aus. Offenbar bin ich gestorben.“ Ihr rotes Haar, das schon immer voll und voluminös gewesen war, wirkte jetzt noch üppiger. Als sie meinen Blick bemerkte, schnaubte sie. „Hätte ich gewusst, dass es mein letzter Friseurbesuch für eine ganze Ewigkeit ist, hätte ich etwas ganz Neues gewagt.“
„Ja, du bist es wirklich, Süße“, erwiderte ich. „Lass mich raten: Als Nächstes bist du aufgewacht und hast am Oberschenkel eines Mannes genuckelt?“
Linda schnaubte erneut. „Schön wär’s. Ich bin aufgewacht und habe an einem Hals gesaugt, der so breit war wie ein Stiernacken.“ Sie warf die Hände in die Luft. Blasse Hände mit langen, glänzend grünen Kunstnägeln. „Der da am Ende, mit den babyblauen Augen und den dunklen Haaren. Ivan Taganov oder so. Ich hätte ihn fast bei lebendigem Leibe verspeist.“ Sie winkte geziert in seine Richtung, und Ivan grinste sie dermaßen anzüglich an, dass sie zu kichern begann.
„Ich sag dir was. Ich wollte ohnehin ein paar Kilo abnehmen,
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