Broken Heart Vampires 01 - Vampire zum Frühstück
die folglich alle schließen mussten. Viele Einwohner hatten ihre Häuser oder Geschäfte verkauft und die Stadt verlassen.
Irgendwo waren die Leidenschaft und der Antrieb, Broken Heart zu retten, verloren gegangen. Wir hatten keine Hoffnung mehr und schienen die Verzweiflung irgendwie zu genießen. Lauter Seelen, die im selbst verschuldeten Fegefeuer schmorten. Tssss. Machte diese Vampirsache mich jetzt auch noch extra trübsinnig, oder was war los?
Ich beobachtete Patrick, wie er die Gegend erkundete. Er sah sich die verfallenen Gebäude und das kniehohe Gras an. Er umrundete den kleinen, aber tiefen Teich und ging dann weiter zur Windmühle, die umgekippt war, als Wilson Jones seinen Truck dagegengesetzt hatte. Willie lebte nur eine Meile entfernt, doch nachdem er in der „Hopfen-und-Höschen-Hütte“ einen Whiskey zu viel getrunken hatte, hatte er den Schotterweg zu seinem Haus verfehlt und das Putt & Putterchen durchpflügt.
„Hopfen-und-Höschen-Hütte?“, fragte Patrick.
„Du bringst mich noch zur Weißglut mit dieser Gedankenleserei.“ Ich wies gen Westen, in Richtung des einzigen noch florierenden Betriebes von Broken Heart. „Der alte Farmer Smythe hat seinen Hof an so einen Typen aus Las Vegas verkauft. Er hat alle Gebäude abgerissen, außer dem Stall. Den hat er zu einem Strip-Lokal umgebaut. Wir vermuten, dass da auch krumme Dinger gedreht werden, aber das kontrolliert niemand.“
„Warum nicht?“
„Weil es erstens der einzige Ort ist, der überhaupt noch Leute anzieht. Sie tanken bei ,Spartropfen‘ und kaufen sich ihr Abendessen im Old Sass Cafe. Die Mädchen von der Hütte lassen sich die Haare und Nägel bei Patsy machen.“ Mit der Schuhspitze stocherte ich in einem Grasbüschel herum. „Und zweitens wird unser Sheriff fürs Wegschauen bezahlt. Ehrlich gesagt sind die Machenschaften im H und H unsere kleinsten Sorgen.“
„Ja“, nickte Patrick, „sieht ganz so aus, als würde eure Stadt in großen Schwierigkeiten stecken.“
„Broken Heart existiert kaum noch. Wir haben zwei gutgläubige Polizisten und eine freiwillige Feuerwehr. Die Grundschule ist vor einiger Zeit abgebrannt, und jetzt werden alle Kinder in der Highschool unterrichtet. Geschäfte gehen bankrott, und selbst Einwohner wie ich, deren Wurzeln bis zu den Gründungsvätern reichen, verlassen die Stadt. Zurzeit leben hier vielleicht noch dreihundert Leute. Es ist, als wäre dieser Ort verflucht.“
„Warum bist du nicht gegangen?“
„Ich habe darüber nachgedacht“, gestand ich. „Wir haben ausreichend Geld aus Richs Lebensversicherung und dem Verkauf der Firma erhalten, um damit eine Weile auszukommen. Aber jetzt noch darüber zu reden ist müßig. Ich habe ja keine Wahl mehr.“
„Vorläufig.“ Im Bruchteil einer Sekunde legte er den Weg von der kaputten Windmühle zu mir zurück, unsere Gesichter waren nur wenige Zentimeter voneinander entfernt. Ich erschrak.
„Was für Geheimnisse verbirgst du noch vor mir, Jessica?“ Er beugte sich zu mir, bis sich unsere Lippen fast berührten. Mein Blick heftete sich an seinen Mund - seinen vollen roten, saftigen Kussmund. Mmmh.
„Wenn ich sie dir verraten würde, wären es ja keine Geheimnisse mehr.“ Ich versuchte zurückzuweichen und zwischen mir und dem süßen toten Typ Luft zum Atmen zu bekommen (bildlich gesprochen, versteht sich), doch er folgte mir, bis ich mit dem Rücken gegen die Wand des Schuppens stieß, in dem einst das Zubehör des Putt & Putterchen gelagert worden war.
In meinem Kopf flimmerte es, und ich wusste, dass Patrick wieder in meinen Gedanken stöberte. „Lass das gefälligst! Ich bin stinklangweilig! Meine Gedanken zu lesen ist eine einzige Pyjamaparty, klar? Und es würde meinem Selbstbewusstsein einen gehörigen Dämpfer verpassen, wenn du währenddessen einschlafen würdest. Also halt dich aus meinem Kopf raus.“
„Nein.“ Knapp über meinen Schultern stützte er sich mit den flachen Händen an der Schuppenwand ab. Seine Haare kitzelten mich an der Wange, als er sich zu meinem Ohr beugte. „Ich mag es, in dir zu sein.“
Oh. Mein. Gott. Ein erotisches Bild flammte vor meinen Augen auf: Ich und Patrick nackt und verschwitzt, widerhallendes Gestöhne, wenn seine harte Stange ... so ein Mist! Das Verlangen pulsierte in meinen Adern; verdammt, es tänzelte bis in den Unterleib. Meine arme sexuell verkümmerte Weiblichkeit stand kurz vor der Kernschmelze.
„Das hast du mit
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