Broken Heart Vampires 01 - Vampire zum Frühstück
hat sie als deine Frau erlangt.“
Ich konnte sie auf den Tod nicht leiden. Sie hatte Patrick ausgenutzt. Sie war rachsüchtig, habgierig und kaltherzig. Wie gern würde ich ihr wehtun ...
„Ich kann nicht rückgängig machen, was geschehen ist“, unterbrach Patrick meine Gedanken. „Ich habe hundert Jahre in der Hölle verbracht ... und würde Nara keine weiteren hundert geben, auch nicht für das letzte Erinnerungsstück an mein Leben mit Dairine.“ Er nahm mein Gesicht in die Hände und sah mir tief in die Augen. „Ich bin mit dir verbunden. Du bist diejenige, die ich will. Du bist mo chroi. Mein Herz.“
In den silbernen Tiefen erkannte ich die Aufrichtigkeit seiner Gefühle für mich. Und doch jagte mir das, was ich dort sah, große Angst ein. Es war, als blickte ich in die Ewigkeit und wüsste, dass ich darin einen Platz hatte. Dass ich nie alleine wäre und immer geliebt würde.
„Heilige Scheiße.“
„Ja. Heilige Scheiße.“ Er küsste mich flüchtig und versiegelte meine Lippen. „Komm, Lor wartet auf uns.“
„Okay.“
Wir lösten uns voneinander und schwebten Händchen haltend in den Himmel.
„Lor?“, rief Patrick. „Lor!“
„Er hat doch schon auf die ersten vierzig Versuche nicht reagiert.“ In meiner Stimme lag Verzweiflung. „Ich glaube nicht, dass sich daran etwas ändert, wenn du ihn weitere vierzig Male rufst.“
„Wie oft hast du versucht, eine Verbindung zu ihm aufzubauen?“
„Wesentlich öfter. Mit demselben Ergebnis. Es funktioniert nicht. Oder er ignoriert mich.“
Zum zweiten Mal suchten wir den Golfplatz des Putt & Putterchen ab. Selbst in dem hohen Gras und zwischen den wild wuchernden Bäumen hätten wir ein zwei Meter großes Fellbündel nicht übersehen können.
Bei der kaputten Windmühle unterbrachen wir die Suche.
Vielleicht hatte Patrick dasselbe gruselige Gefühl wie ich. Alles war unnatürlich ruhig, nicht einmal Grillenzirpen oder Vogelgeflatter durchbrach die Stille. Die warme Luft war feucht und schwer und duftete nach Geißblatt. Der Geruch kam von den Büschen, die den kleinen Teich links von uns zur Hälfte einrahmten. Ich sah zum Wasser, zum kühlen, seltsam ruhigen Wasser, und erblickte etwas Rundes, Blasses, Schimmerndes.
„Was liegt denn da im Wasser?“ Ich beugte mich hinunter, um die graue Düsternis zu durchdringen. Instinktiv erfasste ich Form und Größe des Gegenstands, ein namenloses Entsetzen hinderte mich jedoch daran, dem, was dort in der Tiefe lauerte, einen Namen zu geben.
Patrick watete bis zu den Knien ins Wasser und packte den leblosen Körper. Er zog ihn an den Armen heraus, fort aus dem schändlichen Grab, und legte ihn auf den ungemähten Rasen des Golfplatzes. Mit trockenen Tränen in den Augen beobachtete ich Patrick, wie er sich hinkniete und sanft, beinahe zärtlich, die pinke Tunika herunterzog, um die rundlichen weißen Knie zu bedecken.
Er schien nicht darüber nachzudenken, was er tat. Warum sonst hätte er ihre Beine bedecken sollen, wenn doch ihr Oberkörper entstellt war und das Kleidchen in Fetzen neben den klaffenden Wunden herabhing?
Wie bei Emily war das Gesicht unversehrt. Ihr hübsches rundes Gesicht schimmerte bläulich, die Augen waren weit geöffnet und leer, und ...
Oh Gott. Ihr Hals war ebenfalls makellos. Genauso weiß, kräftig und schön, wie ich ihn in Erinnerung hatte. Und unter dieser perfekten Fleischsäule zeigten sich Blut und Zerfall.
Mir war schlecht und schwindelig, ich sank neben ihr auf die Knie und strich ihr über das mit Blättern übersäte rote Haar. Ich strich ihr die Strähnen aus dem Gesicht, die an den Wangen klebten, und flüsterte: „Oh Sharon.“
Patrick zückte sein Handy und rief Stan an. Er bat ihn, mit Damian zum Golfplatz zu kommen und sich um Sharon zu kümmern. Außerdem musste Stan ihm versprechen, bis zur nächsten Nacht niemandem von ihrem Tod zu erzählen - bis wir uns mit den Konsequenzen befassen konnten.
„Meine Kinder“, fragte ich. „Geht es ihnen gut?“
Patrick legte die Hand auf den Hörer. „Ja. Damian hat zusätzliche Wachen rings um das Haus aufgestellt. Drake und Darrius bewachen Bryans und Jennys Türen. Ich schwöre dir, niemand kommt an deinen clann heran, Jessica.“
„Danke.“ Ich gab ihm einen Kuss auf die Wange und streichelte sein Gesicht. „Danke.“
Er presste mir die Lippen auf die Stirn, und ich ging davon, damit er zu Ende telefonieren konnte.
Jeder würde Lorcan des
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