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Broken Heart Vampires 01 - Vampire zum Frühstück

Broken Heart Vampires 01 - Vampire zum Frühstück

Titel: Broken Heart Vampires 01 - Vampire zum Frühstück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michele Bardsley
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immer piesackten mich Schuldgefühle, weil ich diesen noblen Zug nicht gemacht hatte. Es war grausam gewesen, Charlene und ihrem Kind keine provisorische Brücke zu bauen; ihr das Recht abzusprechen, um  Rich zu trauern.
    Der Scheidungsprozess war langsam und schmerzlich vonstattengegangen. Er zog sich endlos hin. Statt Richs Exfrau wurde ich seine Witwe. Und so erhielt nicht Charlene die Kasserollen, die Beileidskarten und die Hilfe im Alltag.
    Sondern ich.
    Während Charlene erfahren musste, wie anstrengend es war, sich um ein Kind zu kümmern, organisierte ich Richs Beerdigung. Während sie händeringend nach einem Job suchte, um sich und ihr Baby durchzubringen, strich ich das Geld aus seiner Lebensversicherung ein und verkaufte sein Geschäft. Während sie von meinen Freunden und Familienangehörigen geschnitten wurde, genoss ich Mitgefühl und Unterstützung.
    Oh, ich war wirklich zum Kotzen gewesen. Lange Zeit hatte mir der emotionale Abstand gefehlt, um Charlene als einen Menschen anzusehen. Sie war immer die Andere. Aber irgendwann mussten die Wunden auch mal heilen, und ich müsste ihr vergeben und endlich über meinen Schatten springen.
    Dies alles wurde mir klar, während Patrick mit dem Telefon am Ohr auf und ab ging und ich unruhig umhertigerte und krampfhaft versuchte, nicht auf Sharons geschundenen Körper zu starren.
    Das Klicken von Patricks zuschnappendem Handy riss mich aus meinen Gedanken. Wir sahen einander an. Auf uns beiden lastete das Gewicht von Sharons Tod, denn wir spürten, dass er mit dem Tod anderer Menschen verkettet war, mit anderen Verlusten.
    „Macht das etwa das Vampirdasein aus - immer wieder dieses Grauen mitzuerleben?“
    „Ich wünschte, ich könnte dir etwas Aufbauendes sagen, das keine Lüge wäre.“
    „Ja. Ich auch.“
    Bald würde die Sonne aufgehen. Ich erkannte das nicht am  Horizont, der sich allmählich verfärbte, sondern an dem ei genartigen Unwohlsein, das mich ganz benommen machte.
    Patrick schloss mich in die Arme. „Komm, Liebste. Ich weiß, dass du müde bist.“
    Wir mussten Sharon allein und geschändet unter der zerbrochenen Windmühle zurücklassen. Es war, als würden wir sie dadurch endgültig erniedrigen. Wir verließen die Frau, die Patricks Freundin gewesen war und meine hätte werden können.
    Meine Psyche spielte mit mir, und plötzlich verspürte ich ein unbändiges Verlangen nach körperlicher Nähe. Ich schmiegte mich eng an Patrick, und er hielt mich so lange fest, bis wir wieder in meinem Schlafzimmer waren.
    Ich sorgte mich um Lorcan und dachte erneut über meine Erinnerungen an jene Nacht nach ... Täuschte ich mich? Waren zwei Kreaturen da gewesen? Oder nur eine? Hatten die letzten menschlichen Überbleibsel in Lorcan ihm gestattet, mit mir zu sprechen? Vielleicht hatte er uns nur sagen wollen, dass er Sharon umgebracht hatte, und uns nur deshalb auf dem Golfplatz treffen wollen.
    Aber was, wenn es jemandem gelungen war, unser Gespräch „abzuhören“, und man Lor eine Falle gestellt hatte? Vielleicht hatte Sharons Mörder ihre Leiche zum Putt & Putterchen gebracht, und Lor hatte sie noch vor unserer Ankunft entdeckt und war voller Panik schnell verschwunden, um nicht des Mordes beschuldigt zu werden. Oder womöglich hatte man auch ihn verletzt oder getötet.
    „Verflixt“, sagte ich. „Das ist so furchtbar.“
    „Wer auch immer Sharon und Emily umgebracht hat - er wird dafür bezahlen.“ Patrick schloss die Zimmertür ab. „Jetzt sind wir erst mal in Sicherheit. Und dein cl ann auch.“
    „Was heißt cl ann noch gleich? Kinder?“
    „Ja.“
    „Und die anderen Sachen, die du immer zu mir sagst?“
    In seinen Augen funkelte es anzüglich. „Ich sollte dir besser nicht verraten, was sie bedeuten.“
    „Ich wusste es! Du beleidigst mich!“
    Er lachte herzlich. „Du bist zu komisch, Liebste.“ Er schaute mich an, und der belustigte Gesichtsausdruck verschwand. „A thaisce bedeutet .mein Schatz“.“
    „So nennst du mich? Wow. Da können ,Süße‘ und ,Maus‘ natürlich nicht mithalten. Und das andere? Keyd-ähm-scha-wie-auch-immer?“
    „An deiner gälischen Aussprache müssen wir unbedingt noch arbeiten. Ceadsearc bedeutet ... ‚erste Liebe‘.“
    Zugegeben, Patrick übertrieb es gerne mit seinen Schmeicheleien. Aber mich „erste Liebe“ zu nennen, das war der pure Kitsch. „Patrick, wie kannst du mich lieben? Müssen wir uns nicht erst mal kennenlernen, reden und ... und ...

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