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Broken Heart Vampires 01 - Vampire zum Frühstück

Broken Heart Vampires 01 - Vampire zum Frühstück

Titel: Broken Heart Vampires 01 - Vampire zum Frühstück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michele Bardsley
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geflucht“, stellte Jenny fest. „Du musst einen Quarter ins Schimpfglas werfen.“
    Ich fluchte immerzu. Jenny, die nicht nur fleißig, sondern auch pingelig war, hatte ein großes Weckglas genommen, es mit einem hübschen Schild bemalt und in die Küche gestellt. Jedes Mal wenn sie oder Bryan mich dabei erwischten, dass ich ein schlimmes Wort sagte, musste ich einen Vierteldollar einzahlen. Überflüssig zu erwähnen, dass sie dank meines losen Mundwerks bereits ein halbes Vermögen gesammelt hatten. Ja, ich weiß. Vorbild und so. Aber jede Mutter hat halt einen Fehler. Oder drei.
    „Schon klar, Schneckchen. Ich stecke nachher einen Quarter rein.“
    „Mach nur weiter so, Mom“, sagte Bryan. „Wir haben schon fast genug, um uns noch ein Spiel für die Xbox zu kaufen.“
    „Ha-ha.“
    „Mommy?“
    Ich drehte mich zu Jenny. Ich wollte sie in den Arm nehmen. Sie beide. Aber Bryan hielt an seiner Hände-weg-das-ist-doch-peinlich-Einstellung fest, und was Jenny anging, so wusste ich nicht, ob sie mich womöglich immer noch für ein Ungeheuer hielt.
    „Ja, Jenny?“
    „Liest du mir vor dem Einschlafen noch eine Geschichte vor?“
    Ich war erleichtert. Allmählich kehrte wieder Normalität ein. Das hätte ich nie für möglich gehalten. Aber vielleicht musste man das Konzept von „normal“ nur neu definieren. Ich sah sie an und tippte mir nachdenklich ans Kinn. „Hmmm.  Ich weiß nicht so recht. Kannst du dir meine glänzenden Vor lesefähigkeiten denn leisten?“
    „Mal sehen“, sagte sie. „Was nimmst du denn?“
    „Zwei Umarmungen und einen Kuss.“
    Mit zur Seite geneigtem Kopf und geschürzten Lippen dachte sie über mein Angebot nach. „Ziemlich viel.“
    „Wie lautet dein Gegenvorschlag?“ Ich zog die Augenbrauen hoch.
    Sie grinste, und ich grinste zurück. Dann warf sich mir mein Schatz in die Arme und schlang die Ärmchen um meinen Hals. „Ich kann es mir schon leisten“, meinte sie.
    Ich hielt sie fest, drückte sie zärtlich und versuchte, ihre Wärme und Liebe tief aufzusaugen, wollte, dass die Gefühle in meine Haut einzogen. Jenny sollte sich niemals sorgen müssen, nie zweifeln oder Angst haben. Das wünscht sich wohl jede Mutter. Dinge, die wir unseren Kindern nicht garantieren können. Weil Menschsein eben bedeutet, dass man sich sorgt, zweifelt und Angst hat. Egal wie alt man ist. Selbst das Vampirdasein würde mich nicht befähigen, meine Kinder vor den Enttäuschungen des Lebens zu beschützen.
    Ich schaute zu Bryan. Er beobachtete uns, und in seinen Augen kämpften Sehnsucht und Stolz miteinander. Ich löste einen Arm von Jenny und lud ihn zu unserer Schmuserei ein. Er zögerte. Ich wusste, dass es nicht die Angst war, die ihn zurückhielt. Er hatte sich nur noch nicht dazu durchgerungen, seine Männlichkeit für einen Moment zu vergessen und sich auf eine geborgene Umarmung mit zwei Mädels einzulassen.
    Dann kam er herübergesaust, und ich drückte ihn. Ein paar perfekte Sekunden lang saßen wir - meine Familie und ich - auf unserem neuen Sofa und festigten den Glauben an unsere starke Verbundenheit.
    „Ich liebe euch“, sagte ich. „Über alles in der Welt.“
    „Och Mom.“ Bryan lockerte die Umarmung und verzog angewidert das Gesicht. „Jetzt werd bloß nicht sentimental.“
„Zu spät.“
    „Sie liebt die ‚Secrets of Droon’. Wie Bryan, als er in ihrem Alter war. Ich habe seine Sammlung für Jenny aufbewahrt, und vor ein paar Wochen haben wir angefangen, sie zu lesen. Wir sind jetzt beim siebten Band“, erzählte ich Patrick.
    „Und wie viele Bände gibt es?“
    „Weiß nicht. Abertausende, glaub ich.“
    „Ah ja. Dann seid ihr ja noch ein Weilchen beschäftigt.“
Ich lachte. „Ja, vermutlich.“
    Hand in Hand wie ein ganz normales Liebespaar beim nächtlichen Spaziergang schlenderten Patrick und ich um den Block. Nach einer endlosen Diskussion über die Zubettgehzeit (aber Moooom, Wilson und Miranda und Joey und Sue Ann dürfen alle bis fünf aufbleiben, warum müssen wir schon um vier ins Bett?) lagen die Kinder nun endlich unter ihren Decken, und Patrick und ich würden bald Lorcan treffen.
    „Wir sollten besser losfliegen“, meinte ich.
    „Und wohin?“, ertönte eine gereizte Frauenstimme. Nara die Niederträchtige nahm vor unseren Augen schimmernd Gestalt an und versperrte uns den Weg.
    Juchuu! Meine beste Freundin! Ihr Aufzug schrie geradezu „Vampirschlampe“. Das enge rote Lederkleidchen bedeckte gerade

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