Broken Heart Vampires 01 - Vampire zum Frühstück
hingen herab, und sein Blick flehte mich um Verständnis an.
In Naras Augen flackerte der Triumph. „Du hast ihr noch gar nicht von uns erzählt?“ Sie tippte sich mit dem rot lackierten Fingernagel an die Lippen. „Ach so, ich verstehe. Du versuchst mich eifersüchtig zu machen, stimmt’s? Ich weiß, dass sie Ähnlichkeit mit Dairine hat. Aber, Süßer, das macht sie noch lange nicht zu deiner sonuachar. “
„Sie ist meine sonuachar. Aber ich werde sie nicht dazu zwingen, ein Leben zu führen, das sie nicht führen will, oder mit jemandem zusammen zu sein, den sie nicht liebt. Ihr Glück ist mir so viel wichtiger als mein eigenes. Aber dieses Konzept war dir ja schon immer fremd.“
Sie verdrehte die Augen. „Du bist und bleibst kompliziert. Aber ich liebe die Herausforderung, wie du ja sicher noch weißt.“
„Sind wir fertig?“, fragte ich. „Mir ist nämlich langweilig.“
Das Lächeln schwand von ihren Lippen, und sie verzog das Gesicht vor lauter Hass. „Du wirst noch bereuen, dass du mir Patrick weggenommen hast. Du wirst dafür mit Schmerzen und Blut bezahlen.“
„Werd nicht pathetisch“, erwiderte ich. „Du bist doch nichts als eine traurige, verbitterte Frau, die dringend mal aufs Therapeutensofa hüpfen müsste. Drei ist einer zu viel, und ich habe keine Lust mehr, meine Zeit mit dir zu verschwenden. Geh gefälligst zu Seite.“
Ich schaute Patrick an. Vielleicht war ich mir immer noch nicht im Klaren über diese Seelenverwandtschafts-Kiste oder darüber, ob ich ihn heiraten wollte oder ob es klug war, mit ihm einen Matratzenmambo hinzulegen. Aber ich hatte mich noch nie sicherer, respektierter und geliebter gefühlt als bei ihm. Ich machte mir Sorgen wegen der Zukunft, wegen meiner Kinder und so vieler anderer Dinge. Aber ich wusste, dass ich Patrick wollte. Ich wollte ihn wirklich und wahrhaftig. Und deshalb flüsterte ich: „Mach mich zur Deinen.“
„Jessica.“ Aus seinem Mund klang mein Name wie ein Gedicht, und der zärtliche Refrain erfüllte mich wie ein seidiges Versprechen. Patrick legte die Hand auf meinen Hals und flüsterte. „Mein.“ Eine prickelnde Hitze stieg empor und versiegte wieder. Noch ein Geißblatt? Oder sah Patricks Zeichen anders aus?
„Nein!“ Nara riss den Arm hoch, und ihre flache Hand näherte sich bedrohlich meinem Gesicht, doch Patrick packte sie am Handgelenk und zwang sie nieder.
„Du kannst ihn nicht haben. Er gehört mir!“
„Nein, er gehört mir. Verpiss dich!“
Als sie merkte, dass die Runde an mich ging, löste sie sich unter wütendem Gezeter in Luft auf.
„So eine Hexe!“
„Jessica ...“ Er schüttelte lächelnd den Kopf. „Du nimmst wohl auch kein Blatt vor den Mund.“
„Das ist ein Geschenk.“
„Du bist das Geschenk.“
„Patrick, du machst mich fertig. In der einen Sekunde bist du verschmust, liebevoll und rettest mir das Leben, und in der nächsten bist du nachdenklich, düster und treibst mich in den Wahnsinn. Was soll ich nur mit dir anstellen?“
„Och, da würde mir so einiges einfallen ...“
„Ja? Sag bloß ..." Ich nagte an meiner Unterlippe. „Also ... Nara ... du, äh, warst mit ihr verheiratet?“
„Es war eher eine Erpressung als eine Ehe.“
Sein Blick war abwesend, und ich spürte, dass er in der Erinnerung Jahrhunderte zurückging. „Sie war hübsch. Verführerisch. Doch der einzige Grund, weshalb ich in den Bund einwilligte, war, weil sie die Schwerter meines Vaters besaß.“
„Bitte?“
Er nickte. „Irgendjemand hatte sie meinem Vater gestohlen - niemand wusste, was mit ihnen geschehen war. Dann, vor siebenhundert Jahren, tauchte Nara auf und bot mir einen Tauschhandel an: Wenn ich den Bund mit ihr einginge, würde sie mir die Ruadan-Schwerter geben. Beim Bund der Vampire ist es Tradition, dass die Partner einander beschenken - normalerweise sind die Geschenke von hohem ideellem Wert.“
„Was hast du ihr geschenkt?“
Patricks Kiefermuskeln zuckten. „Sie gab sich mit nichts Geringerem als der Münze zufrieden, die Brigid aus Dairines fede gemacht hat. Nun will sie mich noch einmal in den Bund drängen und mir dann die Münze zurückgeben.“
Ich rief mir die Legende von Ruadan dem Ersten ins Gedächtnis und verstand, warum Nara versuchte, Patrick zur Ehe zu zwingen. „Du und Lor seid die Söhne des ersten aller Vampire. Du hast gesagt, bei den Vampiren gibt es ein Klassensystem. Nara wollte Macht und Ansehen, und beides
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