Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Broken Heart Vampires 02 - Ein Vampir zum Dinner

Broken Heart Vampires 02 - Ein Vampir zum Dinner

Titel: Broken Heart Vampires 02 - Ein Vampir zum Dinner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michele Bardsley
Vom Netzwerk:
danke“ für ihre Retter, die in tödlicher Gefahr zurückblieben.
    Lorcan zerrte die Kette aus der Halterung und ließ sie auf den großen, behaarten Kopf des Lykans fallen. Die Kreatur schrie vor Schmerzen auf. Als der Käfig dann zu Boden fiel, stampfte sie darauf herum und hielt sich dabei jaulend den Schädel.
    Er tat mir leid, und so wagte ich einen kurzen Besuch in seinen Gedanken.
    Vor langer Zeit war auch er ein Vampir gewesen, das konnte ich seinen fernen Erinnerungen entnehmen, aber welcher Familie er angehört hatte, erfuhr ich nicht. Und es tauchten bei ihm dieselben Gedankenblitze auf wie letzte Nacht bei mir - Schmerz, Blut, Ketten. Wer hatte ihn eingesperrt? Ihn gequält? Und ihn in Broken Heart ausgesetzt?
    Ich wusste nicht, was ich tun sollte und sah zu Lorcan hinüber, der jetzt flüsterte: „Nil neart air. Ich muss dich ins Tir na Marbh befördern.“ Ohne meinen geschärften vampirischen Hörsinn hätte ich sein leises Flüstern niemals gehört.
    Jetzt verließ er den Baum und landete auf dem Boden. Schockiert beobachtete ich, wie ein goldenes Lichtschwert in seinen Händen erschien. Lorcans Blick war voller Mitleid, als er die Schneide erhob.
    „Lorcan!“ Ich sprang auf und stellte mich schützend vor den Lykanthropen. Dabei kreuzte ich die Arme über dem Kopf, um Lorcans Hieb abzuwehren und hörte ihn auf Gälisch fluchen, als sein Handgelenk auf meines krachte. Das Schwert fiel ihm aus der Hand und löste sich augenblicklich in Luft auf.
    „Was zum Teufel soll das? Ich hätte dir fast deinen hübschen Kopf abgeschlagen!“
    „Wie war das?“ Ich blinzelte. „Du findest mich etwa hübsch?“
    Lorcan riss den Mund auf. Dann presste er die Lippen zusammen und sein Blick wurde stumpf. „Überlass es der Frau, im bösesten Wort noch ein Kompliment zu finden.“ Er legte die Hände aneinander, und wieder erschien das goldene Lichtschwert. „Geh aus dem Weg, Eva, und lass  mich diese arme Seele von ihren Qualen erlösen.“
    „Nein!“ Ich wirbelte herum. Mein Herz klopfte - ob das an dem Furcht einflößenden Lykan lag oder daran, dass ich mich dem Vampir-Oberen widersetzte, wusste ich nicht. Ich kniete mich mutig vor die haarige, stinkende Kreatur. „Ist ja gut. Wie heißt du?“
    Der Lykan starrte mich an - in seinen dunklen Augen funkelte ein Hauch Intelligenz. Er deutete auf sein Maul und schüttelte den Kopf.
    „Du kannst nicht sprechen, okay. Dann denk deinen Namen.“
    Faustus.
    „Faustus.“
    Plötzlich tauchten Bilder vor meinem geistigen Auge auf: Faustus im Kampf mit dunkel gekleideten Personen. Man brachte ihn in einen abgedunkelten Raum, in dem es nach Antiseptika roch, und fesselte ihn mit schweren Ketten auf einem Stahltisch. Mit einer Spritze nahm man ihm Blut ab, dann wurde ihm das Mittel, das ihn zu einem mutierten Lykan werden ließ, injiziert.
    „Er wurde gegen seinen Willen zu einem Lykan-Mischling gemacht!“ Ich sah Lorcan an und zuckte vor seinem ausdruckslosen Blick zurück.
    Das Knurren des Lykans hätte mich warnen sollen. Ich konnte mich nicht mehr umdrehen, denn schon wurde ich hinterrücks gepackt. „Lass mich los!“
    Sofort ließ der Lykan los. Ich zeigte mit dem Finger auf ihn und sagte versuchsweise: „Sitz!“
    Er ließ sein breites Hinterteil auf den Boden plumpsen und sah mich dabei an wie ein süßer Welpe und nicht wie ein mörderisches Monster.
    „Und bleib.“
    Lorcan schnappte mich am Ellbogen und entriss mich dem Lykan. „Was ist denn mit dir los? Wieso kennst du ihn? Warum gehorcht er dir?“
    Ich tippte auf meine Schläfe.
    „Sich in die Gedankenwelt eines anderen einklinken zu können, bedeutet nicht automatisch, dass man telepathische Fähigkeiten hat“, sagte er.
    „Du hast es doch selbst gesehen, Lorcan. Alle Tiere lieben mich. Es klingt wirklich verrückt, aber ich glaube, ich kann mit Tieren kommunizieren, die menschliche Gestalt annehmen können. Oder die früher einmal Menschen waren.“
    Lorcan sah mich an, als hätte ich ihm sein goldenes Schwert ins Herz gerammt.
    „Alles okay?“, fragte ich.
    „Natürlich.“ Er tat so, als sei nichts gewesen. Als er sich den Lykan genauer ansah, musste ich an Lucifer denken. Ich hatte ihre Gedanken gehört - sie klangen sehr menschlich. Wenn meine Hypothese stimmte, musste auch sie irgendwann einmal ein Mensch gewesen sein. Und wenn das stimmte ... Wer war sie?
    Lorcan berührte mich am Ellbogen und deutete mit dem Kopf auf

Weitere Kostenlose Bücher