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Broken Heart Vampires 02 - Ein Vampir zum Dinner

Broken Heart Vampires 02 - Ein Vampir zum Dinner

Titel: Broken Heart Vampires 02 - Ein Vampir zum Dinner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michele Bardsley
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den ich bei der Begegnung mit den hungrigen Lykanen fa llen gelassen hatte. Ich musste zurück in den Wald und  ihn holen. Aber ganz sicher nicht allein. Also rief ich von  der Bücherei aus Jessica an. Es klingelte und klingelte und  klingelte, bis endlich der Anrufbeantworter dranging. Ich  hinterließ eine kurze Nachricht. Jessica hatte ihr Handy  so gut wie nie dabei, und wenn sie es ausnahmsweise da bei hatte, vergaß sie meistens, es einzuschalten oder hatte  es auf lautlos gestellt.
    Wen könnte ich sonst noch anrufen? Jess war die inoffizielle Anführerin der Wandelblute von Broken Heart und außerdem mit Patrick verheiratet, altem Vampir-Adel. Wenn er keine Antwort wusste, wer dann? Ich hatte Patrick noch nie direkt angerufen. Auch wenn ich ihn mochte, hatte er etwas Einschüchterndes an sich. Ich fühlte mich ihm und den anderen Meistern einfach unterlegen. Ich hatte ja nicht einmal einen Schulabschluss - weil ich mich damals für Tamara entschieden hatte. Belesen war ich allerdings. Ich verschlang einfach jedes Buch, die großen Klassiker der Weltliteratur genauso wie Liebesromane und Biografien. Wissen und Lernen waren mir wichtig, auch wenn ich kein Dokument vorzeigen konnte, das dies bewies.
    Als ich durch die staubigen Reihen mit den Bücherregalen wanderte, war ich immer noch total nervös. An einen Traum konnte ich mich gar nicht erinnern. Nur diese wenigen Worte, dieser panische und schmerzerfüllte Hilferuf, gingen mir nicht mehr aus dem Kopf. Ich hatte nie telepathische Fähigkeiten besessen, weder bei Menschen noch bei Tieren. Was mir Tiere mitteilten, waren vage Bilder und einfache Emotionen. Ich musste an die ausgehungerten Lykane denken, die durch die Wälder streiften. Vielleicht waren sie mir im Traum erschienen, und ich  hatte diesen Hilferuf einfach eingebaut?
    Langsam kam ich mir hohl und paranoid vor. Vielleicht waren der Albtraum und meine seltsame Unruhe ja bloß eine verspätete Reaktion auf mein Abenteuer von letzter Nacht. Immerhin wäre ich ja beinahe von diesen Monstern gefressen worden - hätte Lorcan mich nicht gerettet. Ob Lorcan wohl seinem Bruder von den Werwölfen erzählt hatte?
    Wie gesagt, ich war nicht in die Verwaltungsentscheidungen eingebunden - wie der Brief bewies, in dem man mich zur Aufgabe meines Hauses und meiner Arbeit zwang. Als Lorcans Assistentin in der Konsortiums-Bibliothek zu arbeiten, reizte mich überhaupt nicht. Ich seufzte. Das war eigentlich gelogen. Es war schon eine durchaus angenehme Vorstellung, meine Nächte gemeinsam mit Lorcan zu verbringen, über jahrhundertealte Bücher gebeugt.
    Für die Bücherei von Broken Heart hatte ich jedes erdenkliche Werk über Vampire angeschafft, das ich auftreiben konnte. Es gab reihenweise Regale mit Sachbüchern, die wegen Nichtbenutzung mittlerweile unter einer dicken Staubschicht lagen. Es gab auch reihenweise Belletristik zum Thema, von Autoren wie Charlaine Harris, Mary Janice Davidson, L.A. Banks, Sherrilyn Kenyon, Rosemary
Laurey, J.C. Wilder und vielen anderen - und die wurden auch sehr häufig ausgeliehen. Das Buch „Weiblich, ledig, untot” von Mary Janice Davidson war im Prinzip permanent ausgeliehen. Ein großartiges Buch. Es handelt von einem weiblichen Vampir, Betsy Taylor, der Ich-Erzählerin der Geschichte. Ich hatte erst kürzlich zwei weitere Exemplare bestellt, da die Reservierungsliste auf zwanzig  Namen angewachsen war.
    Sie würde mir fehlen, meine Bücherei - und auch die Arbeit als Bibliothekarin. Und mein Haus würde ich auch vermissen. Ich hätte es zu gern behalten, doch ich wusste, dass nichts zu ändern war. Verdammt! Ich hasste es, aufgeben zu müssen.
    Die Öffnungszeiten der Bücherei waren von zehn Uhr abends bis drei Uhr morgens. Ich hatte also genug Zeit, Charlie oder Alison einen Besuch abzustatten und danach meine Büchereiarbeit zu erledigen. Charlie und Alison lebten mit zwei weiteren menschlichen Spendern in Jessicas altem Haus in der Sanderson Street. Jess und ihre Familie hatten sich in der viktorianischen Villa nicht mehr wohlgefühlt, nach allem, was passiert war. Nach ihrem Bund mit Patrick war Jessica daher mit ihrer Familie in die alte Silverstone-Villa am Rande der Stadt gezogen, die sie sorgfältig restauriert hatten.
    Das zweistöckige Gebäude aus der Kolonialzeit hatte einst dem Ölbaron Jeremiah Silverstone gehört und war von einem 20-Hektar-Grundstück umgeben. Auch die Silverstones waren eine der fünf

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