Broken Heart Vampires 02 - Ein Vampir zum Dinner
den Bund zwischen Jessica und Patrick nicht bezeichnen.
„Sie kann mit Tieren kommunizieren - mit Tieren, die eine menschliche Seite haben“, sagte Lorcan. Er stand zwischen dem riesigen roten Sofa und dem großen Kaffeetisch, ich hinter dem Monstermöbel, neben Jessica und Patrick.
„Du kannst dich in die Gedanken von Tieren einklinken? Wie cool ist das denn?!“, staunte Jessica. „Könntest du Glitter bitte mitteilen, dass sie nicht mehr an den Zaun kacken soll?“
„Tja, tut mir leid. Befehlen kann ich Tieren nichts.“
„Schade. Weißt du, sie macht das nämlich mit Absicht. Nie an derselben Stelle, aber immer am Zaun. Deswegen hab ich mir schon etliche Schuhe ruiniert.“
„Jess“, sagte ich. „Ich kann nicht mit einem Pferd über seine Toilettengewohnheiten reden.“
Da sie mit mir nicht weiterzukommen schien, wandte sich Jessica dem Mann zu, der auf der Couch saß und Fernsehen schaute. „Hey, du Affenarsch, was machst du schon wieder hier?“
Johnny sah sie unschuldig an. Mit einem verführerischen Grinsen sagte er nur: „TV.“
„Hätte ich jetzt nicht gedacht.“
„Mo chroi“, sagte Patrick mit sehr geduldiger Stimme, „wollen wir dann aufs Geschäftliche zu sprechen kommen?“
Ich spürte die Macht seines Blickes auf mir - als würden mich zwei silberne Laserstrahlen durchbohren. „Er heißt also Faustus?“
„Ja“, sagte ich. „Und ihn ins Labor zu stecken, finde ich immer noch ... barbarisch.“
„Bitte, wie findest du das?“, fragte Jessica.
„Sie will damit sagen, sie findet es nicht gut, dass wir ihn in den Hochsicherheitstrakt gesperrt haben“, erklärte Lorcan.
„Oh.“ Sie stemmte die Hände in die Hüften und sah mich an. „Lykan-Mischlinge haben nicht die menschliche Fähigkeit des Sprechens. Stan hat irgendwas von einer Korruption der Stimmbänder gesagt, oder ... wie hieß das?“ Sie wedelte mit der Hand. „Jetzt kommt schon. Sie ist unsere süße Evangeline, nicht Hitler. Alles cool.“
„Ihr könntet mich ruhig einweihen. Ich habe Faustus schon letzte Nacht kennengelernt. Aber da hatte er noch zwei Kumpels dabei. Habt ihr die auch gefangen?“
Patrick sah mich prüfend an. Er machte dabei den Eindruck eines Mathematikprofessors, der eine kompli zierte Gleichung zu lösen versuchte. „Als Lorcan uns in formierte, hat er leider nicht erwähnt, dass du bei seinem Aufklärungsflug dabei warst.“
„War ich auch nicht. Ich war ...“ Auf der Suche nach meinem abtrünnigen Wolf. Ich lächelte schwach. Überleg dir, was du sagst, Eva. Nicht gesagte Worte lassen sich besser verschlucken. Wieder so ein gescheiter Rat von meiner Mutter. Wäre er mir doch bloß fünf Sekunden früher eingefallen! Lorcan schien mich offensichtlich aus allem heraushalten zu wollen. Ich sah ihn an, in der Hoffnung herauszufinden, was er eigentlich vorhatte. Doch wie immer war sein Gesichtsausdruck stoisch. „Ich ... äh ... Lorcan hat nicht erwähnt, dass wir uns im Wald getroffen haben?“
„Jetzt ist es also schon ein Treffen“, stellte Jessica fest. Sie warf die Hände in die Höhe und setzte sich neben Johnny auf die Couch. „Ich habe einen Vampir geheiratet. Einen wohlhabenden, unwiderstehlichen Vampir. Ist deshalb mein Leben einfacher geworden? Nein. Ich bin von Lykanen umzingelt, meine Mutter spricht nicht mehr mit mir, meine Kinder wollen einen Hund - hey, lief da gerade „CSI“? Schalt noch mal um. Nein, andersrum. Verdammt, Johnny. Gib mir die Fernbedienung!“
Er reichte sie ihr.
Patrick berührte mich an der Schulter. „Du stammst aus der Familie Romanow. Daher kannst du in die Gedankenwelt anderer Wesen eindringen. Offensichtlich hast du diese übersinnlichen Fähigkeiten durch dein Vampirsein erlangt. Wandelblute mit eben dieser Fähigkeit findet man nur selten.“
„Du meinst, nicht alle von uns sind ein Tier-Medium?“
Jessica kicherte.
„Ich kenne nur einen anderen Vampir, der ähnliche Fähigkeiten besitzt“, sagte Patrick.
„Wie heißt er? Vielleicht können wir beide ja mal unsere Aufzeichnungen vergleichen.“
„Koschei Romanow“, sagte Lorcan. „Der Gründer der Familiendynastie.“
Während ich diese Information erst einmal verdauen musste, wandte sich Lorcan an seinen Bruder. „Ich weiß, was du denkst. Und ich bin nicht einverstanden.“
„Aber das ist eine einzigartige Gabe“, entgegnete Patrick ihm. „Sie könnte uns helfen. Sehr wahrscheinlich ist sie sogar die Einzige, die
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