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Broken Heart Vampires 02 - Ein Vampir zum Dinner

Broken Heart Vampires 02 - Ein Vampir zum Dinner

Titel: Broken Heart Vampires 02 - Ein Vampir zum Dinner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michele Bardsley
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sein?
    Wie dem auch sei, es lief auf eines hinaus: Lorcan fühlte sich verantwortlich. Hätte er mich nicht gebissen und getötet, hätte ich jetzt nicht Kontaminus. Ich wäre ein Mensch und immer noch am Leben. Wahrscheinlich dachte er, es würde allen Wandelbluten besser gehen, wäre er nicht gewesen. Doch wenn er sich und den anderen Vampiren diese Sache ewig nachtrug, würden die seelischen Wunden niemals heilen - weder bei ihm, noch bei uns.
    „Wie lange willst du dich noch martern für Ereignisse, die du nicht beeinflussen konntest?“
    Er riss den Mund auf. „Was?“
    „Du wurdest in eine hirnlose, ausgehungerte Bestie verwandelt. Und du hast das getan, was hirnlose, ausgehungerte Bestien tun: Du hast etwas zu fressen aufgespürt und gefressen. Wärst du bei klarem Verstand gewesen, hättest du das niemals getan!“
    „So einfach ist das nicht.“
    „Doch, das ist es.“ Ich packte sein T-Shirt und zog ihn an mich. „Du musst dir endlich vergeben.“
    „Eva, ich kann nicht einfach ...“
    Ich zog ihn noch näher an mich. Er ließ es zu.
    „Hast du es mal probiert?“, fragte ich ihn eindringlich.
    Er schüttelte den Kopf und sah irgendwie belustigt aus.  Mein Leben als Unsterbliche war bald vorbei. Mir blieb  keine Zeit mehr, lang zu planen oder mir Sorgen zu ma chen oder zu grübeln. Bevor ich starb, wollte ich Lorcan  helfen, seinen „Rasierklingen-Wald“ zu durchqueren - ob  er wollte oder nicht.
    Er sah mich zögerlich und mit zuckenden Lippen an. Er amüsierte sich über mich, doch der Schalk in seinen Augen wich schon bald dem stoischen Mönchsblick, den er vermutlich jahrhundertelang einstudiert hatte.
    „Du bist ein Sturkopf“, verkündete ich. Dann küsste ich ihn.
    Mein Kuss war wild und verzweifelt, bis mir schlagartig bewusst wurde, dass ich wohl besser niemanden mehr küssen sollte. Ich ließ ihn los. „Entschuldigung. Kontami nus. ”
    „Ich kann die Krankheit nicht noch einmal bekommen. Bei der Radikalkur wurde meine DNS komplett ausgetauscht. Gelangt der Kontaminus-Virus noch einmal in meinen Blutkreislauf, wird er sofort von meinen Antikörpern getötet.“
    „Na dann!“ Ich schlang die Arme erneut um ihn, in der unbändigen Hoffnung, unser Kuss würde nie enden. Er hob mich aus dem Bett und zog mich an sich, während seine Zunge die meine liebkoste. Ich würde den Bund mit dir eingehen, Lorcan. Wirklich.
    „Eva“, murmelte er. „Mein Liebling. Das wäre wunderschön.“
    Er antwortete auf meine Gedanken. Ich befreite mich ein bisschen aus der Umarmung und fragte: „Wieso kannst du meine Gedanken hören?“
    Im selben Moment wünschte ich, die Frage nicht gestellt zu haben, denn er ließ mich los, drückte mich sanft aufs Laken und breitete die Decke über mich. Dann strich er seine Kleidung glatt. Nur sein verwuscheltes Haar und die geschwollenen Lippen konnte er nicht so schnell in Ordnung bringen. Als er einen Schritt nach hinten trat, weg von mir, hatte ich plötzlich Angst, ihn zu verlieren. Offensichtlich hatte ihn meine Frage im Innersten getroffen ... Aber auch ich war im Innersten berührt. Ganz tief in meinem Innersten. Ich spürte viele kleine Erdbeben in mir.
    „Ich werde nicht zulassen, dass du stirbst“, sagte er. „Das bin ich dir schuldig.“ Trauer und Selbstanklage schwangen in seiner Stimme mit. Ich wollte ihn am liebsten boxen und gleichzeitig in den Arm nehmen.
    „Du bist mir gar nichts schuldig“, erwiderte ich mit einem Seufzen. Mein Hunger kehrte zurück und ich rieb mir den Magen. Es gab nur eines, was ich im Augenblick noch mehr begehrte als Nahrung ... Lorcan.
    „Ich bringe dir was zu essen.“
    Dieses Bedürfnis wurde also gestillt. Ich zog an dem dünnen Laken, das meinen Körper bedeckte und wünschte mir mit aller Macht, ich hätte den Mumm, mit Lorcan etwas anzufangen. Zwar würde ich momentan nicht den Bund mit ihm eingehen, aber zumindest ein kleines Techtelmechtel wäre schön.
    Ein hungriger Vampir kennt keine Scham. Als Lorcan mir die riesige Dänische Dogge brachte, protestierte ich nicht einmal. Der Hund sprang auf mein Bett und legte sich neben mich. Sein Fell war dunkelbraun, mit schwarzen Flecken gesprenkelt. Lorcan hatte es an seinem Hals an einer Stelle abrasiert, damit ich meine Reißzähne leichter in sein Fleisch schlagen konnte.
    Ich drang nicht in die Gedankenwelt des Hundes ein,  bis ich mich satt getrunken hatte. Es schien ihn nicht zu  stören, als Vampir-Snack

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