Broken Heart Vampires 03 - Zum Nachtisch einen Vampir
Ton bei, der das genaue Gegenteil ausdrückte. „Brauchen Sie ein Shampoo oder sonst etwas?“
Jetzt sollte sie aber wirklich gehen. Weder gefiel mir ihre Art noch das gruselige Ding, das auf ihrer Schulter saß, und am allerwenigsten ihr abscheulicher Gestank. Wäre meine Lunge noch intakt, müsste ich jetzt sofort nach draußen an die frische Luft rennen. Jess hatte mir mal erzählt, dass nach ihrer Verwandlung ihr Geruchssinn angefangen hatte zu spinnen. Für sie roch der alte Doc Michaels nach einem leckeren Käse-Schinken-Sandwich. Ich fragte mich gerade, ob mir hier etwas Ähnliches passierte.
„Dürfte ich mal eben Ihre Toilette benutzen?“, fragte die Frau. „Ich würde mich gern etwas frisch machen.“
„Die Toilette ist verstopft“, log ich. „Da drin stinkt’s.“
„Ach, das macht mir nichts aus.“ Und damit marschierte sie los in Richtung Badezimmertür. Wieso ahnte ich plötzlich, dass sie auf der Suche nach Gabriel sein könnte?
Mir fiel so schnell nichts ein, womit ich sie hätte aufhalten können, also packte ich sie einfach, um sie festzuhalten.
Es fühlte sich an, als wäre meine Hand mit ihr verschmolzen. Ein Stromschlag erfasste zuerst meinen Arm, dann meinen ganzen Körper.
Was zum Teufel war das?
Magnolia Blossom wirbelte herum. Zwei kurze, spitze Dolche schossen aus ihren Ärmeln und damit zielte sie auf mich. Als wäre das nicht beeindruckend genug, züngelten über beiden Klingen Flammen.
„Dumme kleine Wandelblute wie du sollten aufpassen, wie sie sich benehmen!“
Schnell zog ich den Rückzug an.
In Magnolias Augen blitzte es triumphierend auf.
„Ach nee! Wer im Glashaus sitzt, soll nicht mit Steinen werfen“, schleuderte ich ihr wütend entgegen. „Sie sind die unverschämteste Person, die mir je begegnet ist.“ Damit stapfte ich zur Eingangstür und hielt sie auf. „Und passen Sie auf, dass Sie beim Rausgehen nicht zufällig die Tür trifft!“
Hoffentlich hatte ich damit nicht mein Todesurteil unterschrieben. Ich wusste instinktiv, dass sie mit dem Gedanken spielte, mich umzubringen.
In diesem Moment betrat Drake den Salon und stellte sich neben mich. Er runzelte die Stirn, als er Magnolias flammende Dolche entdeckte. „Gibt es Probleme, Lia?“
„Nein. Ich habe Patsy nur meine neuesten Waffen vorgeführt.“ Sie blies die Flammen aus und steckte die Dolche weg. Dann ging sie zur Tür, blieb aber auf der Schwelle noch einmal stehen.
„Fass mich nie wieder an“, warnte sie mich leise.
„Kommen Sie mir nie mehr zu nahe, dann bleibt es dabei.“
In ihren Augen blitzte der Hass. Sie stapfte hinaus, mitsamt ihrem seltsamen Begleiter und ihrem Gestank. Was war ich froh, diese Wahnsinnige los zu sein! Ich verriegelte die Tür wieder und lehnte mich dagegen. Mir war schwindelig.
Drake grinste. „Du hast ein Händchen dafür, dir Freunde zu machen.“
„Dieses Talent besitzt nicht jeder.“
Er sah mich mit besorgter Miene an. „Patsy ...“
„Ich weiß, ich weiß“, entgegnete ich ihm. „Ich sollte den Ahnen mehr Respekt entgegenbringen. Aber wer sich wie ein Arschloch benimmt, der wird von mir auch so behandelt.“
„Ich würde dir nie vorschreiben, wie du dich zu verhalten hast“, kicherte Drake. Dann bedachte er mich mit einem strengen Blick. „Und jetzt wollen wir mal sehen, was im Bad los ist.“
„Drake!“
Schon hatte er den Laden durchquert und riss die Badezimmertür auf.
Nichts. Der Raum war leer.
Ich wandte mich ab, um meine Überraschung und gleichzeitige Erleichterung vor Drake zu verbergen.
„Die Toilette ist doch gar nicht verstopft. Warum hast du Lia angelogen?“
Es war klar, warum er so gut informiert war. Natürlich hatte er mit seinen großen Wolfsohren an der Tür gelauscht.
„Ich wollte nur, dass sie verschwindet. Ich kann sie nicht leiden.“ Schnell ging ich zu dem Regal mit den Pflegeprodukten und begann, es neu zu sortieren.
„War er da drin?“
Drakes Stimme war so nah, dass ich erschrak und ein Awapuhi Shampoo von Paul Mitchell fallen ließ. Keine dreißig Zentimeter hinter mir stand Drake und sah mich misstrauisch an.
„Wer?“, fragte ich scheinheilig.
„Dein neuer Freund.“
„Das geht dich gar nichts an.“
„Jetzt komm schon, Patsy. Wer ist es?“
„Ein Troll namens Wolffresser.“ Ich deutete auf die Tür. „Wiedersehen.“
„Dich zu nerven, ist aber lustig.“
Ich stellte das Shampoo hin. „Ich gehe jetzt rüber, duschen und mich
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