Broken Heart Vampires 03 - Zum Nachtisch einen Vampir

Haus in die Luft gejagt hat?“ Das durfte ja wohl nicht wahr sein! Diese Ziege mit dem widerlichen kleinen Ding, das auf ihrer Schulter hockte und so fürchterlich stank? „Außerdem stinkt sie.“
    „Das ist sehr diplomatisch ausgedrückt“, pflichtete Terran mir bei.
    „Nein, ich meine das im übertragenen Sinne. Meine Freundin Jessica sagte, dass dieser Francois nach Müll stank.“ Man sah mich verständnislos an. „Das ist der Vampir, der vor ein paar Monaten versuchte, Jess umzubringen. Jedenfalls war sie die Einzige, der dieser Gestank aufgefallen war. Und dieser Typ hatte Kontaminus.“
    Jetzt starrten alle mich an. Oh Mann. Ich hatte wieder mal meine große Klappe nicht halten können. Aber wenn das Ding mit dem scheußlichen Gestank ein Geist war, war doch wohl klar, dass ich die Einzige war, die seinen Gestank bemerkt hatte!
    „Und sie hatte einen widerlichen Geist als Maskottchen dabei“, erklärte ich. „Vielleicht ist es dieses Ding, das den Pestgeruch verbreitet.“
    „Wie sah es denn aus?“, wollte Arin wissen.
    „Wie ein großer schwarzer Fleck mit zwei kleinen weißen Augen.“
    „Definitiv kein Geist.“ Arin ging hinüber zum Schreibtisch und begann, einen Stapel Bücher zu durchsuchen. „Ich wusste gar nicht, dass du auch die Fähigkeit besitzt, Dämonen zu sehen.“
    „Ich auch nicht.“ Ich wollte auch keine Dämonen sehen können. Geister übrigens auch nicht. Vielleicht konnte ich das ja erst, seit ich Durga berührt hatte - und das war auch der Grund dafür, dass ich den Dämon auf Lias Schultern hatte sehen können. Dann hatte ich Lia berührt und kurz darauf versehentlich beinahe Patrick in Brand gesteckt.
    „Der Dämon, der die Wandelblute überfällt, ist Durgas Schoßtier“, sagte ich. „Ich bin ihm auch schon mal begegnet.“
    „Koschei hat noch einen weiteren Ahnen auf seine Seite gezogen“, meldete sich da Zerina zu Wort. Sie klang höchst erfreut. Ich fragte mich, was die Ahnen ihr getan hatten.
    „Wenn das der Fall ist“, sagte Arin ernst, „wird die Schlacht schlimmer, als ich es befürchtet habe.“

 
    Ich machte mich von Gabriel los und ließ mich auf die nächstbeste Couch fallen. „Ich komme mir vor wie in einer Folge der Serie Supernatural!“
    „Wir müssen dir wohl eine Menge erklären“, stellte Arin fest. Die Suche nach dem Buch, in dem es wohl um Dämonen ging, hatte er offensichtlich aufgegeben.
    „Warum fangt ihr dann nicht mit der Prophezeiung an?“, schlug ich vor.
    Ich wusste nicht, wie ich mich verhalten sollte. Normalerweise hatte ich meine Gefühle ganz gut im Griff, aber was man mir bis jetzt aufgetischt hatte, war schwer zu verkraften. Ich musste das alles erst mal verdauen, bevor ich irgendetwas anderes tat. Zum Beispiel ausflippen.
    „Wenn es nach Hua Mu Lan geht, wird bald ganz Broken Heart brennen“, sagte Terran. „Vater, ich finde, wir sollten das Konsortium unterstützen. Denn wenn Koschei gewinnt, wird er ... “ - und dabei schaute sie mich an - „... dafür sorgen, dass die Prophezeiung sich niemals erfüllt,“
    „Aber wenn es wirklich eine Prophezeiung ist, wird sie sich doch in jedem Fall erfüllen“, wandte ich ein.
    „Ihr Wille kommt den Sehern oft genug bei ihren Vorhersagen in die Quere“, erwiderte Arin lächelnd.  „Aber bisher ist tatsächlich all das eingetroffen, was  in der Prophezeiung gesagt wurde. Wie dem auch sei,  wir sollten Koscheis Macht nicht unterschätzen.“
    „Oder Lias.“ Ich fragte mich, wo es in Broken  Heart noch überall gebrannt hatte dank Fräulein  Magnolia Blossom.
    Terran hockte sich neben mich auf die Couch. „Koschei kann sehr überzeugend sein. Es besteht durchaus die Chance, dass er bereits einige mächtige Vampire auf seine Seite gezogen hat.“
    Die meisten Vampire konnten den Willen von Menschen manipulieren, was nicht dasselbe war, wie ihren Verstand zu kontrollieren. Vampire aus Koscheis Familie konnten dir zum Beispiel einreden, du wärst auf Hawaii, während du in Wirklichkeit auf einem Gletscher sitzt.
    Arin zog ein Blatt Papier aus dem unordentlichen Wust von Dokumenten auf seinem Schreibtisch hervor. Dann kam er zu uns herüber und setzte sich auf den Rand des Brunnens.
    „,Eine Vampirkönigin soll vom Ort der gebrochenen Herzen kommen. Die sieben Zauberkräfte der Ahnen wird sie besitzen“', las er vor. „‚Sie soll den Bund eingehen mit dem Ausgestoßenen, und durch diese Verbindung wird sie die