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Broken Heart Vampires 04 - Cocktail mit einem Vampir

Broken Heart Vampires 04 - Cocktail mit einem Vampir

Titel: Broken Heart Vampires 04 - Cocktail mit einem Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michele Bardsley
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Armani-Anzug und faltete seinen Mantel im Schoß zu einem Quadrat. Auch seine Augen waren braun, aber noch kälter als die seiner Frau.
    „Die Teddys haben euch zwei vermisst“, sagte Ralph. „Wollen wir sie mal begrüßen gehen?“
    „Teddy!“, schrien die beiden Winzlinge.
    Ralph gab Geräusche wie ein Flugzeug von sich und packte sich einen der Jungs unter jeden Arm. Er flog mit ihnen ins Kinderzimmer. Ich starrte auf den Teppich, während er weg war. Ich war sicher, dass er sie nicht wieder gehen lassen würde. Niemals wieder.
    Als Ralph ein paar Minuten später zurückkam, sah er wirklich verärgert aus. Was man ihm nicht verdenken konnte, wie ich fand.
    „Ihr taucht hier mitten in der Nacht auf und schleicht euch in mein Haus. Warum?“
    „Wir sind wohl kaum hineingeschlichen. Wir haben einen Schlüssel. Also wirklich, Randolph. Wieso hast du uns nicht gesagt, dass du schon aus Saudi-Arabien zurück bist?“ Maura, eindeutig das Sprachrohr für sich und ihren Gatten, klang vorwurfsvoll. Ihr eisiger Blick glitt über mich hinweg. Ganz meinerseits, Lady.
    Ralphs Augen wurden rot. „Und was wollt ihr hier?“
    „Ein paar Sachen für die Jungs einpacken“, sagte Maura hölzern.
    „Und feststellen, was du für ein schlechter Vater bist“, fügte Harold hinzu.
    Ich fand es toll, wie Ralph sich gegen sie zur Wehr setzte.
    „Warum?“, fragte er.
    Maura legte den Kopf zurück und schenkte Ralph ihren leeren Blick. „Wir wollen das Sorgerecht für die Zwillinge haben.“
    Ralph stand reglos da; nur an seinem Kiefer war ein  Muskel in heftiger Bewegung. Ich kochte seinetwegen vor  Wut. Für mich gab es keinen Zweifel, dass Ralph ein gu ter Vater war. Für ihn standen seine Söhne an erster Stelle;  selbst wenn das hieß, dass er sie weggeben musste.
    „Deine Schwiegereltern sind ja fürchterlich“, wisperte ich ihm zu.
    „So mies sie auch sein mögen, sie sind immer noch die Großeltern meiner Söhne. Aber stimmt schon, in diesem Augenblick würde ich sie am liebsten mit einem Feuerball bewerfen.“
    „Bloß einem?“ Ja, ja, schon gut, schlechtes Karma. Nun ja, ich hatte heute Nacht schon genug angestellt, um mir mein schlechtes Karma zu verdienen. Da machte das nun auch nichts mehr.
    Seine Augen blitzten amüsiert. „Ich mag deinen Stil, Libby.“
    Er konzentrierte sich auf seine Schwiegereltern und sagte mit Nachdruck: „Ihr werdet jetzt in euren Wagen steigen und wieder in euer Hotel in Tulsa fahren. Dort werdet ihr in tiefen Schlaf fallen, und wenn ihr aufwacht, werdet ihr euch nur noch daran erinnern, dass ihr die Jungs nach Hause gebracht habt. Ihr wart sehr glücklich, sie wieder mit ihrem Vater vereint zu sehen. Habt ihr verstanden?“
    „Ja“, sagten beide unisono.
    Sie erhoben sich und legten ihre Mäntel an. Dann marschierten sie wie Roboter aus dem Haus. Wir folgten ihnen bis zur Veranda. Dicke Schneeflocken wirbelten durch den Nachthimmel. Alles war bereits eingeschneit.
    Wir hörten, wie ein Motor angelassen wurde, dann glitt ein schicker roter Jaguar am Haus vorbei. Na prima. Endlich verschwanden die Schwiegereltern wieder dahin, wo sie hingehörten.
    „Broken Heart ist doch rundherum abgesperrt“, sagte ich. „Wie sind die überhaupt hier reingekommen?“
    „Da ich meine Söhne für mich beanspruche, tragen sie ein Zeichen, und das ist praktisch eine Art Passierschein. Aber die Wachposten kennen meine Schwiegereltern auch.“ Er wandte sich ab, und ich brauchte keinen Kompass, um zu wissen, in welche Richtung sich unsere Beziehung entwickeln würde. Ich konnte geradezu spüren, wie die Distanz zwischen uns größer wurde. Ich folgte Ralph ins Haus. Wir konnten die Jungs hören, die in ihrem Zimmer mit ihren Sachen spielten.
    „Dass Michael und Stephen jetzt hier sind, verändert alles, nicht wahr?“, fragte ich.
    „Natürlich tut es das. Sie müssen schon mit einem untoten Vater fertig werden, und jetzt bin ich auch noch ein Drache? Das ist wirklich ein bisschen zu viel.“
    Mit Bedauern in den Augen sah er mich an. Oh, ich verstand schon. Ihnen zudem noch eine Drachenfreundin vor die Nase zu setzen, das meinte er mit „ein bisschen zu viel“. „Sie stehen an erster Stelle.“
    „Das sollten sie auch“, sagte ich leise. Dass ich seine Entscheidung verstünde, brachte ich allerdings nicht über die Lippen. Ich wollte ihn sagen hören, dass ich ihm auch etwas wert sei. Wieso konnte er nicht gleichzeitig ihr Vater und mein

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