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Broken Heart Vampires 04 - Cocktail mit einem Vampir

Broken Heart Vampires 04 - Cocktail mit einem Vampir

Titel: Broken Heart Vampires 04 - Cocktail mit einem Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michele Bardsley
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und schüttelte den Kopf.
    „Von wegen“, kicherte Ralph und warf mir einen Blick zu. „Das könnte jetzt eine Weile dauern.“
    Den Wink verstand ich sofort. Ralph wollte mit seinen Söhnen allein sein, ich war nicht Teil dieser abendlichen (äh, morgendlichen) Routine. Und das würde ich vermutlich auch niemals sein. Ich wollte Ralph als Komplettpaket, und wenn ich das nicht haben konnte, dann wollte ich auf keinen Fall länger in Broken Heart bleiben, als ich unbedingt musste. Ja, schon gut. Da ich ja nun auch zu einem paranormalen Wesen mutiert war, wäre es vermutlich schlauer, hierzubleiben, statt mein Leben als halber Drache und halber Trottel in der Welt der normalen Menschen zu fristen.
    Ich ging ins Wohnzimmer und sah auf die Uhr. Sobald Ralph schlief, würde ich mal heimlich telefonieren. Ich musste dringend mit Mom reden und außerdem das Rettungsteam zurückschicken.
    Ich war sehr froh, dass es meinen Eltern gut ging, aber das PRIS-Team sollte auf keinen Fall in der Nähe von Broken Heart auftauchen. Die Leute hier hatten schon genug Probleme, da brauchten sie sich nicht auch noch mit fremden Menschen herumzuschlagen. Der Gedanke, Ralph und seine Jungs könnten irgendwelchen quälenden Begegnungen ausgesetzt sein, war mir unerträglich.
    Ich schaute mir an, was für Bücher im Regal standen. Es war eine Mischung aus Kinderbüchern, Krimis, Horrorgeschichten und medizinischen Sachbüchern. Ich entschied mich für Grabräuber gesucht (Berufserfahrung nicht erforderlich) von Jeff Strand, machte es mir auf dem Sofa gemütlich und begann zu lesen.
    Dieses Buch war alles andere als einschläfernd. Tatsächlich bekam jedes gewöhnliche Geräusch plötzlich einen ominösen Beiklang. Ich wickelte mich in die Decke, die über der Sofalehne hing. Eigentlich idiotisch, unter einer bloßen Decke Schutz zu suchen, aber zugedeckt fühlte ich mich besser.
    Puh! War das kalt in diesem Haus! Ich sah mich um, bis ich den Thermostat fand. Eingestellt auf 20 Grad. Kein Wunder, dass ich fast erfror. Ich stellte ihn auf 24 Grad. Die Heizung sprang an.
    Ich mummelte mich tiefer in die Kissen.
    Plötzlich plärrte der Fernseher los.
    „Aaaaahhhh!“ Das Buch segelte durch die Luft, als ich mit rasendem Herzen auf die Füße sprang. CNN rotierte durch die üblichen täglichen Schreckensmeldungen, während ich herauszufinden versuchte, wie die Glotze sich ganz von allein angestellt hatte.
    „Melvin?“, fragte ich vorsichtig. „Bist du da?“

 
    Melvin könnte sich gerade ein Nickerchen gönnen oder bei Patsy sein oder auch wie verrückt in mein Ohr wispern: Ich war nicht in der Lage, mit ihm zu kommunizieren. Ich spürte überhaupt keinen Geist in meiner Nähe, ob er sich nun besonders mit mir verbunden fühlte oder nicht.
    Nach kurzer Zeit beruhigte ich mich wieder. Ich hob die Decke an und musterte das Sofa. Die Fernbedienung steckte zwischen den Kissen, genau da, wo ich gesessen hatte.
    Ich lachte. Am Ende gab es doch nicht für alles eine übernatürliche Erklärung. Ich hatte das blöde Ding mit dem eigenen Hintern eingeschaltet. Vor Erleichterung seufzend, faltete ich die Decke wieder zusammen und legte sie zurück über die Lehne.
    Ich griff zur Fernbedienung, setzte mich wieder und schmachtete nach Ralph.
    „In Tulsa, Oklahoma, setzt sich die Serie unerklärlicher Brandstiftungen unvermindert fort. Die letzte Feuersbrunst ereignete sich erst vor wenigen Stunden und zerstörte die drei oberen Stockwerke des Crowne Plaza Hotel.“
    Der ernst dreinblickende ondulierte Nachrichtensprecher machte Platz für Bilder des lodernden Feuers. Ich war froh, dass ich das Lied dieser entsetzlichen Feuersbrunst nicht hören konnte. Anscheinend musste ich leibhaftig anwesend sein, um die Musik der Flammen zu vernehmen.
    „Es gab zweiundzwanzig Verletzte“, sagte der Sprecher. „Laut den Ermittlungsbehörden werden die Feuer immer auf den Dächern der Gebäude gelegt. Die Schauplätze scheinen willkürlich ausgewählt zu sein: ein verlassenes Haus im Norden von Tulsa, eine Hundeschule, die auf die Ausbildung von Wachhunden spezialisiert ist, ein Nachtklub in Brookside und eine Bäckerei in der Gegend von Woodland Hills.“
    Auf den Dächern der Gebäude? Sodass vielleicht ein Drache den Brand gelegt haben könnte? Ich sah mir den Zusammenschnitt der Bilder an. Das aufgegebene Gebäude war eins der vielen alten Herrenhäuser, die zur Zeit des Ölrauschs in Oklahoma errichtet wurden

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