Broken Heart Vampires 04 - Cocktail mit einem Vampir
ließ seinen Blick auf meinen Mund sinken. Jetzt wollte ich am liebsten allein mit ihm sein und ihm zeigen, wie viel er mir bedeutete.
„Schätzchen?“
Die Stimme meines Vaters beendete alle weiteren Gedanken an heiße Liebesspiele. Ralph und ich erhoben uns und sahen meine Eltern an. Die Jungs umklammerten die Beine ihres Vaters, und Ralph legte seinen Arm um mich. Ich schmiegte mich an ihn und umfasste seine Hüfte. Alle anderen in diesem Raum hatten sich in einer Sitzecke versammelt. Lorcan hatte seine Frau wiedergefunden und erzählte ihnen allen etwas. Ich nahm an, dass er ihnen von Lia berichtete - und davon, was ich getan hatte.
„Hier funktionieren die Telefone auch nicht?“, fragte ich.
„Genau“, sagte Ralph. „Kein einziges Handy geht noch. Das Festnetz ist in Broken Heart schon vor Monaten gekappt worden.“
Mom und Dad warfen sich einen bedeutungsvollen Blick zu. Na prima. Wahrscheinlich war Brady dafür verantwortlich, dass kein einziges Telefon mehr funktionierte. Der Mann war ziemlich eifrig gewesen. Hatte er immer noch vor, uns hier rauszuholen? Ich war sicher, dass meine Eltern irgendeine Möglichkeit hatten, sich mit ihm in Verbindung zu setzen; aber noch wollten sie damit warten, um zu sehen, wie die Dinge sich entwickeln würden. Entweder das, oder es war gar nicht Brady, der die Handyverbindungen unterbrochen hatte.
„Mein Name ist Ralph Genessa. Das sind meine Söhne, Michael und Stephen.“
Ralph streckte seine Hand aus, und meine Mutter schüttelte sie. „Theodora Monroe, und das hier ist mein Mann Elmore.“ Sie sah die Jungs an. „Hallo.“
„Hi“, sagte Michael.
Stephen blinzelte und steckte sich seine kleine Faust in den Mund. Gott, waren die niedlich.
Auch Dad schüttelte Ralphs Hand, und ich merkte, wie mein Vater ihn abschätzte. Elmore Monroe war eher der stille, aber starke Typ Mann, mit der Betonung auf still. Ralph fand offenkundig seinen Beifall. „Nett, Sie kennenzulernen, Sohn.“
„Ganz meinerseits, Sir.“
„Soll das heißen, ihr habt euch die ganze Zeit überhaupt nicht unterhalten?“, fragte ich.
„Ich bin gerade erst angekommen“, erklärte Ralph. „Hier in der Anlage gibt es Kurzzeit-Unterkünfte, und man hat uns einen der Bungalows zugewiesen. Die Jungs mussten dringend in die Wanne, und dann hatten sie Hunger.“ Er sah mich an. „Außerdem musste ich dafür sorgen, dass ich ständig etwas zu tun hatte. Als du nicht gleich zurückgekommen bist ...“
Ich nickte und wäre beinahe wieder in Tränen ausgebrochen.
„Daddy, Würfel spielen“, sagte Michael.
Stephen nickte.
„Okay“, sagte Ralph. „Aber schmeiß die Dinger nicht wieder auf deinen Bruder.“
Kichernd marschierten die beiden auf einen Haufen großer Plastikwürfel zu.
„Diese Vampirkönigin ist faszinierend“, sagte meine Mutter. „Außerdem hat sie einen höchst außergewöhnlichen Wortschatz.“
„Damit meint sie, dass Patsy die schöne Fähigkeit besitzt, ein bestimmtes Wort als Adjektiv, Verb oder Substantiv zu verwenden“, erklärte Dad. „Einmal hat sie das sogar als Adverb hingekriegt. Eine lobenswerte Eigenschaft.“
„Komm mit“, sagte meine Mutter zu mir. „Du siehst völlig erschöpft aus.“
Sie führte uns zu einer Sitzecke; die Jungs spielten in der Nähe. Mom und Dad setzten sich auf Stühle. Ich zog den Mantel aus, drapierte ihn über den Tisch, und fiel in einen Sessel. Ralph hockte sich auf die Armlehne und legte seinen Arm um meine Schulter, und ich lehnte mich an ihn.
Mir war klar, dass meine Eltern sich vermutlich fragten, was zwischen Ralph und mir war. Aber das wollte ich jetzt nicht erklären, vor allem weil ich es selber nicht genau verstand. In Filmen und Büchern scheint Liebe immer eine ganz einfache Angelegenheit zu sein. Zwei Menschen waren füreinander bestimmt. Jedes Hindernis wurde überwunden, beseitigt oder in die Luft gejagt - ta-da, und wenn sie nicht gestorben sind ...
Aber in Wirklichkeit war Liebe viel mehr als verträumte Blicke und einander die Kleider vom Leib reißen. Liebe war Furcht einflößend. Als würde man von einer Klippe stürzen. Als würde man durch von Haien verseuchtes Wasser schwimmen. Als würde man einer heidnischen Göttin, die nach Menschenblut verlangt, Opfer darbringen.
Und all das hatte ich getan. Frohen Herzens.
Ich erzählte meinen Eltern alles, was passiert war, seit ich Broken Heart betreten hatte. Mit ein paar Ralph betreffenden Ausnahmen.
Weitere Kostenlose Bücher