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Broken Lands

Broken Lands

Titel: Broken Lands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Milford
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die zwei anderen sind tot, also bleiben nur noch du und der Kerl der zu … zur anderen Seite übergelaufen ist. Wie werden die drei Posten neu besetzt?»
    «Na ja, ich habe meinen von meinem Vater geerbt, genauso wie Sawyer und Overcaste.» Susannah lehnte sich zurück und starrte angestrengt nachdenkend an die Zimmerdecke. «Aber so muss es wohl nicht sein. Ansonsten hätten wir immer dann ein Problem, wenn jemand kinderlos stirbt. Außerdem kann der Erbe die Aufgabe akzeptieren oder ablehnen. Und ich glaube nicht, dass die … Ämter immer gleich sind. Ich weiß, dass es immer einen Hüter der Geschichten gibt – das bin ich – und einen Schmied und einen Hüter der Zuflucht.» Sie zählte an ihren Fingern ab. «Van Ossinick war der Schmied und Hawks der Hüter der Zuflucht. Die Sawyers waren Steinmetze und Overcaste der Hüter der Straßen.»
    «Ich fragte nur deshalb», sagte Sam, «weil Hawks behauptete, sie müssten euch beiseiteschaffen, um die Stadt einnehmen zu können, und dann würden sie euch durch Kreaturen ersetzen, die ihnen treu ergeben sind. Könntest du die fehlenden Ämter ersetzen, bevor sie es tun? Und sei es nur vorübergehend?»
    Susannah runzelte die Stirn. «Ich weiß es nicht. Aber du hast recht: Es muss eine Möglichkeit geben, neue Hüter zu benennen. Ansonsten könnte … er es ja auch nicht tun.»
    «Wenn so etwas je zuvor getan wurde», fuhr Sam fort, «hättest du diese Geschichte doch in dir, nicht wahr?»
    Sie schaute auf. «Ja.» Ihre Miene verschloss sich. «Aber es wird eine Weile dauern. Es gibt so viele Geschichten, durch die ich mich arbeiten muss.»
    «Dann fängst du am besten gleich damit an.» Jin tätschelte ihre Schulter und stand auf. «Wir sorgen dafür, dass du genug Zeit dafür hast.»

18
    FÜCHSE UND TIGER
    Der Sonnenuntergang ließ das Wasser im Westen erröten. Sam und Jin mischten sich unter die Leute, die ihre Picknickdecken ausbreiteten und die Stühle auf dem Rasen zurechtstellten. Hin und wieder wurden sie angestarrt, aber im Großen und Ganzen waren die meisten damit beschäftigt, sich den besten Platz für das abendliche Feuerwerk zu sichern.
    Trotz des leichten Schuldgefühls, dass sie hierhergekommen war, statt oben in der Hotelsuite geblieben zu sein, empfand Jin auch einen winzigen Funken der Befriedigung. Die Zuschauermenge war viel größer als gestern Abend. Ihr Atlantis hatte für Furore gesorgt.
    Sie und Sam schoben sich zwischen den Ziersträuchern hindurch und gingen in Richtung der Anleger. Nah am Wasser sahen sie zwei vertraute Gestalten, die Reihen von Raketen und Zündvorrichtungen aufbauten. Jin widerstand dem Verlangen, ihnen zuzurufen und Glück zu wünschen. Sie würden wissen wollen, warum sie sich nicht irgendwo versteckte, und sie hatte keine Lust, mit ihnen zu streiten.
    Sie gingen hinter dem weiter entfernten Anlegesteg und an der zweiten Reihe der Zierhölzer vorbei und erreichten denselben verlassenen Flecken Strand, wo sie im Licht von Jins Pfannenfeuer getanzt hatten.
    Sam setzte sich in den Sand, den Rücken gegen das große Stück Treibholz gelehnt. «Wie fühlst du dich?»
    Überrascht drehte sie sich um. «Gut.»
    Mit zweifelndem Blick schaute er ihr in die Augen. Seine Augen waren so grün, so unglaublich grün – ein Grün, das man niemals in den Himmel zaubern konnte. «Ich dachte, du würdest dir vielleicht Sorgen machen. Um deinen Onkel und Mr. Burns.»
    «Oh.» Sie setzte sich ein Stück von ihm entfernt nieder und schlang die Arme um die Knie. «Ja, ich mache mir Sorgen. Aber ich glaube Onkel Liao.» Sie legte die Hand in den Nacken und berührte die fettigen Linien des Symbols, das er dort hingemalt hatte. «Ich weiß nicht warum, aber ich habe das Gefühl, dass es einen Sinn ergibt.»
    «Das Ding, das er dir auf den Nacken gemalt hat, und das Papier, das ich trinken musste – hat es … sollten wir uns irgendwie … anders fühlen?»
    Darüber hatte sie auch schon nachgedacht. «Ich bin mir nicht sicher.»
    «Weißt du, das Symbol sah genauso aus – für mich jedenfalls – wie das auf dem Banner in einer Ecke von deines Onkels Zelt.»
    Jin rief sich die Flaggen vor Augen, die Liao immer aufhängte, sobald sie das Labor eingerichtet hatten. «Wenn ich jetzt darüber nachdenke – das ist durchaus möglich.» Plötzlich richtete sie sich auf. «Neulich im Wagen, als du die beiden Männer gesehen hast, die um das Lager herumschlichen – du hast gesagt, sie konnten nicht in das Zelt hinein, stimmt’s?»
    «Ja.

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