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Broken Lands

Broken Lands

Titel: Broken Lands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Milford
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versuchen könnten, mir wehzutun, damit du tust, was sie verlangen. Weißt du etwas darüber? Du oder Mr. Burns?»
    Liaos Stirn glättete sich. «Bist du diesen Männern begegnet? Wer sind sie?»
    «Sie stehen in den Diensten von … von dem Mann, dessen Name an der Wand stand», sagte Jin vorsichtig. «Und sie können es hören, wenn wir über ihn sprechen. Sie wollen einen Flammenmeister, und sie haben es auf dich und Mr. Burns abgesehen.»
    Er nickte. «Dann werden wir abreisen. Sofort. Noch heute Abend.»
    «Nein!», widersprach Jin. Sams Herz wurde schwer, aber was geschehen musste, war so offensichtlich, dass er nicht anders konnte, als Liao mit einem Nicken beizupflichten. Jin starrte ihn ungläubig an. «Ich werde jetzt nicht weggehen!»
    «Wie bitte?!», donnerte Liao. «Wir fahren sofort los! Das heißt, sobald der Yang Guizi zurückkehrt. Mach dich doch nicht lächerlich! Warum sollten wir hierbleiben, wenn diese Kreaturen in den Schatten lauern?» Seine Stimme wurde sanft. «Dein Freund weiß, dass ich recht habe.»
    «Mein Freund sollte …»
    Sam zuckte zusammen. «Jin, er hat wirklich recht. Und du weißt das auch. Es tut mir leid, aber es gibt keinen Grund, dass du noch länger hierbleibst. In Gefahr.»
    «Doch, den gibt es!», fuhr sie auf.
    «Und was wäre das für ein Grund?», verlangte Liao zu wissen.
    «Onkel Liao», sagte Jin mit fester Stimme. «Was wäre, wenn ich sie aufhalten könnte?»
    Der alte Mann schob seine Hände in die Ärmel des jeweils anderen Arms. «Und wie, wenn ich fragen darf?»
    Jin tat es ihm gleich, versteckte ebenfalls die Hände in den Ärmeln ihrer Bluse und begegnete seinem skeptischen Blick mit einem trotzigen Ausdruck in den Augen. Die beiden starrten einander bloß an, und Sam konnte nichts weiter tun, als abzuwarten.
    «Wenn wir weglaufen», sagte Jin schließlich, «wenn du und ich und Mr. Burns unsere Sachen packen und weggehen, wird diese Stadt dem Verderben anheimfallen.» Sie schaute über die Schulter zu Sam. Er schüttelte den Kopf. Bitte, bitte , flehte er stumm, sag nicht, was du sagen willst. Bitte ziehe mich da nicht mit hinein. Bitte geh. Bitte bring dich in Sicherheit . Aber natürlich zog sie ihn doch mit hinein. «Mein Freund wird in Gefahr geraten, Onkel Liao.»
    «Dein Freund, den du erst seit gestern kennst», sagte er langsam.
    Sie nickte. «Mein Freund, Onkel. Und es spielt keine Rolle, seit wann er mein Freund ist. Du hast mir das beigebracht, als du mir Meng Chiao zu lesen gabst. Ein einziger Abend kann eine Wunde in der Seele hinterlassen.»
    «Jin», sagte Sam leise. «Du musst die Stadt verlassen.»
    Keiner achtete auf ihn.
    «Auch mein Freund hat ein Herz aus Zinnober», sagte Jin schließlich. «Und wann hast du schon jemals von mir gehört, dass ich jemanden ‹Freund› nannte?»
    Liao runzelte die Stirn. «Xiao Jin, ich habe mir immer gewünscht, dass du Freunde findest, aber du nutzt ihnen nichts, wenn du tot bist.»
    «Onkel, bitte.»
    Sam räusperte sich. «Ähm … ich finde wirklich, ihr solltet fortgehen …» Sowohl Jin als auch Liao hoben die Hand – Jins klein und zart, Liaos knorrig und mit langen Fingernägeln versehen – und brachten ihn mit dieser Geste zum Schweigen. Dann redeten sie mit schnellen Worten auf Chinesisch aufeinander ein. Sam tat so, als würde es ihm nichts ausmachen, dass er keine Ahnung hatte, worüber sie sprachen.
    Es ging eine ganze Weile hin und her.
    Schließlich kräuselten sich Liaos Mundwinkel nach oben. «Du bist fraglos mutiger, als gut für dich ist, meine Jin. Also, wie lautet dein Plan, Glühwürmchen?»
    Noch einmal erklärte Jin ihr Vorhaben, eine Botschaft über dem Fluss aufleuchten zu lassen. Als sie damit fertig war, stieß Liao einen Laut aus, den Sam nicht deuten konnte, den Jin aber als Lob betrachtete. Dann schaute er Sam an. «Es ist wahrlich nicht leicht, meiner Nichte etwas abzuschlagen», wiederholte er. Dann, zu Jin gewandt: «Und es erscheint mir nicht richtig, dich davon abzuhalten, etwas Großartiges zu tun, um so vielen Menschen zu helfen.»
    Jin atmete erleichtert auf. «Danke.» Dann runzelte sie die Stirn. «Aber was ist ein Flammenmeister, Onkel?»
    Der alte Mann schüttelte den Kopf. «Xiao Jin, ich kenne das Wort nur aus dem Buch, genauso wie du.»
    «Was ist mit Mr. Burns?»
    «Mr. Burns könnte mehr wissen, stammt doch das Buch von seinem Großvater.»
    «Also bist du gar kein Flammenmeister?», fragte Jin. «Und ich auch nicht?»
    Er lachte. «Nach all deinen

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