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Broken Lands

Broken Lands

Titel: Broken Lands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Milford
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Geräusche einer Samstagnacht, die aus den wilden Straßen von West Brighton über die Stadt zogen. «Was denkst du?», fragte Sam und schaute Constantine an, der eine Runde Poker austeilte. «Könnte es funktionieren?»
    «Nach allem, was du mir erzählt hast, klingt die Sache mit den Buchstaben am Tragkabel absolut logisch.» Con legte den Kartenstapel auf den Tisch und nahm die Karten auf, die er sich gegeben hatte. «Ja, klar, warum sollte es nicht funktionieren? Wie gesagt, die Sache mit den Buchstaben und den Lichtern. Die andere Sache klingt absolut irre.»
    «Ist es … ist es denn wahr?» Ilana nahm ihre Karten eine nach der anderen auf und sortierte sie in ihrer Hand.
    Sam schlug ihr spielerisch auf die Finger. «Wie oft haben wir dir schon gesagt, dass du das nicht machen sollst? Jedes Mal, wenn du eine Karte bewegst, gibst du etwas preis.»
    «Aber ist es wahr?»
    «Ich weiß es nicht, Illy», sagte Sam, die Karten auf den Knien. Dann seufzte er. «Ich glaube schon. Mehr kann ich dazu nicht sagen.»
    «Aber ich verstehe das nicht», begehrte das Mädchen auf. «Das hier ist Amerika! Im neunzehnten Jahrhundert! Das klingt alles wie aus irgendeinem Märchen.»
    «Und das aus dem Mund eines Mädchens, das bis letztes Jahr noch an Märchen glaubte …»
    «Halt den Rand, Con, oder ich verrate meiner Mutter, dass du ihre Palissy-Servierschüssel zerbrochen hast.»
    «Ich weiß nicht mal, was das ist!»
    «Schlimm ist das, Con, ganz schlimm.»
    Sam verdrehte die Augen. «Können wir bitte wieder zur Sache kommen?» Er schaute erst Constantine an, dann Ilana. «Kann ich morgen auf euch zählen? Werdet ihr uns helfen?»
    «Natürlich helfen wir euch», sagte Ilana mit einer wegwerfenden Handbewegung. «Verrückt oder nicht, wir sind dabei.»
    «Mach ruhig weiter so, sprich doch gleich für uns alle.»
    «Ich bitte um Verzeihung, Constantine, aber habe ich deine Antwort missverstanden?»
    «Nein, Miss Neunmalklug, das hast du nicht. Also, spielen wir nun Karten oder nicht?» Con streckte den Fuß aus und trat Sam leicht gegen das Bein. «Fang an.»
    Sam rieb die Kante der Karte ganz links auf seiner Hand zwischen Daumen und Zeigefinger. Von ihrem Ausguck aus konnten sie im Westen die Lichter von Norton’s Point sehen, wo das Nachtleben in vollem Gange war, und weit im Osten den bleichen Schimmer, der vom Broken Land Hotel ausging. Dort hatte er Jin widerstrebend in Susannah Ashers Obhut zurückgelassen, nachdem er versprochen hatte, am nächsten Morgen zurückzukommen und beim Vorbereiten des Feuerwerks zu helfen.
    «So eine kleine Insel», murmelte er. Aber er musste daran denken, was Ambrose und Tom gesagt hatten: dass ein Angriff auf New York und Brooklyn – selbst im Jahre 1877, in diesen modernen Zeiten – ausreichen würde, um die ganzen Vereinigten Staaten in Stücke zu reißen.
    So eine zerbrechliche Sache, dieses Land.
    «Sam.» Ilana tippte ihm auf das Knie. «Fang an.»

19
FLAMMENMEISTER
    Ich habe deine Nachricht bekommen», sagte Tycho McNulty und rieb sich die Augen, als er am folgenden Morgen Jin die Tür öffnete und sie in seine Apotheke einließ. «Tut mir leid, dass du noch einmal zurückkommen musstest. Eine meiner Nachbarinnen befindet sich in einem … heiklen Zustand.»
    «Ich hoffe, es geht ihr wieder besser», sagte Jin und folgte dem Apotheker in seinen Laden. «Sie hatten vermutlich keine Zeit, um über mein kleines Projekt nachzudenken.»
    «Meiner Nachbarin wird es in ein paar Monaten wieder besser gehen.» McNulty lächelte müde. «Und was dein Projekt angeht, so habe ich sehr wohl darüber nachgedacht. Es war ein Genuss nach der Nacht, die ich hinter mir habe.» Er nahm ein Päckchen von dem Verkaufstresen. «Zwei Pfund, fein gemahlen. Sollte dem Grün, das du haben willst, einen hübschen Glanz verleihen.»
    «Oh, das ist fantastisch!» Jin steckte das Päckchen in ihren Beutel.
    «Ich habe nicht den Eindruck, dass dies für die Vorstellung im Broken Land gedacht ist. Habe ich recht?»
    Sie schaute auf und sah Sorge in den Augen des Apothekers.
    «Ja, Sir.»
    «Steckst du in Schwierigkeiten?»
    Jin wollte schon verneinen, aber dann merkte sie, dass sie McNulty nicht anlügen wollte. «Na ja, ich bin irgendwie in eine Sache hineingeraten, bei der ich mithelfen muss. Es geht darum, zu verhindern, dass New York und Brooklyn von einer bösen Macht eingenommen werden», sagte sie seufzend. «Und mein Freund hat mich gestern geküsst und ich bin weggelaufen wie ein kleines Mädchen,

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