Broken Lands
keine fünf Meilen von den schlimmsten Verbrechern entfernt – wie etwa William «Boss» Tweed –, die nach ihrer Flucht aus New York City in Norton’s Point untertauchten. Zwischen Coney Island und Norton’s Point liegt West Brighton, wo die Arbeiter ihre Ferien verbrachten und ihre hart verdienten Pennys und Nickels ausgaben. Es ist ein wahrhaftig faszinierender Flecken Erde, der die merkwürdigsten und wundersamsten Geschichten hervorgebracht hat.
Red Hook ist ebenfalls wirklich, nur dass heutzutage dort, wo sich Basile Christophels Kirche befunden haben mag, ein IKEA-Markt steht. Auch Columbia Heights ist ein realer Ort. Während des Baus der Brooklyn-Brücke wohnte dort die Familie Roebling. Susannah Ashers Tunnel habe ich erfunden, aber auch hier habe ich mich inspirieren lassen, und zwar von einem verlassenen Tunnel aus den 1840ern, der unter der Atlantic Avenue in Brooklyn verläuft. Um hineinzugelangen, muss man durch ein Loch in der Mitte der Straße steigen, dann durch eine Öffnung in einer Mauer und eine weitere Leiter hinunter. Da unten sieht es genauso aus, wie ich es beschrieben habe, nur dass es an einer Mauer endet und nicht an einem geheimen Ausgang. Es gibt zahllose Spekulationen darüber, was sich auf der anderen Seite der Mauer befinden mag …
Einige Dinge, die mir beim Schreiben besonderen Spaß gemacht haben, möchte ich euch nicht vorenthalten. Christophels Zauberei basiert zu gleichen Teilen auf Hoodoo-Magie und einer Reihe von Linux-Computerprozessen. Ambrose Bierce war ein brillanter Schriftsteller des späten neunzehnten und frühen zwanzigsten Jahrhunderts. Am bekanntesten sind seine unheimlichen Geschichten und die Erzählungen, die auf seinen eigenen Erlebnissen im Bürgerkrieg basieren. Walter Mapp (alias Map) war ebenfalls Schriftsteller, allerdings im zwölften Jahrhundert. Ich habe eine der weniger üblichen Schreibweisen seines Namens gewählt. Die Dichter, die Jin und Liao zitieren, gab es wirklich, und das Waidan , wie es hier im Buch dargestellt wird, ist ein bunter Mischmasch aus chinesischer Alchemie, Taoismus und Feuerwerkstechniken. Wer Interesse hat, findet eine Auflistung weiterer Quellen und Lesetipps auf meiner Website: www.clockworkfoundry.com .
Und noch ein Teil meiner Geschichte entspricht der Wahrheit: 1877 steckte das Land in einer tiefen Krise. Der Bürgerkrieg war vorbei und der Wiederaufbau beinahe abgeschlossen, aber das Land hatte sich trotzdem noch nicht erholt. Das Ergebnis von Präsidentschaftswahlen wurde angefochten, die Zahl der Arbeitslosen war hoch, und Streiks führten oft zu gewalttätigen Auseinandersetzungen. Zwischen Arbeitern und Unternehmern herrschte tiefes Misstrauen, ebenso wie zwischen Bürgern und der Regierung und zwischen Arm und Reich. Es war die Art von Misstrauen, die nicht selten über scharfe Worte hinausging und in Gewalt eskalierte. Es war ein Tiefpunkt in der amerikanischen Geschichte, und zwar einer, der häufig vergessen wird, wenn wir über das neunzehnte Jahrhundert sprechen. Und irgendwie, von einem gewissen Blickwinkel aus betrachtet, kommt uns diese Situation heute ziemlich vertraut vor.
Ich schreibe meine Geschichten nicht mit der Absicht, einen Kommentar über soziale Missstände abzugeben, aber manchmal entwickelt eine Geschichte ein Eigenleben und reißt den Schriftsteller mit. Ich hoffe, dass ihr dieses Buch vor allem als Abenteuergeschichte begreift. Denn eine solche wollte ich schreiben. Aber wenn ihr noch etwas anderes darin findet, ist das auch in Ordnung. Indem ihr diese Geschichte lest, erschafft ihr ihre Botschaft und ihre Bedeutung. Das Beste, worauf ich hoffen kann, ist, dass ihr – so ähnlich wie Jin, die erkennt, dass das Zunderbuch nicht nur eine Sammlung von Rezepten ist – Broken Lands nicht nur für eine gute Geschichte haltet, sondern für ein Buch voller Wahrheiten.
DANKSAGUNG
Dank der Freundlichkeit vieler Menschen konnte ich nach New York ziehen und hier überleben, und ich wurde Schriftstellerin dank der Hilfe vieler anderer. Ich hoffe, ihr alle wisst, wer damit gemeint ist und wie dankbar ich euch bin. Aber da dies ein Buch über New York ist, möchte ich mich ganz besonders bei Mary Monroe und Craig Garcia bedanken, die mir beide dabei halfen, mich hier zurechtzufinden und eine bessere Schriftstellerin zu werden.
Ohne die Menschen, denen die Widmung am Anfang des Buches gilt, hätte diese Geschichte nicht geschrieben werden können, und es wäre keine so gute Geschichte geworden
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